News vom 01.12.08 bis 31.12.08

1. Initiative veröffentlicht Harzkursbuch 2009 (Stand: 11.12.2008)
2. Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB) mit neuem Internetauftritt (Stand: 11.12.2008)


1. Initiative veröffentlicht Harzkursbuch 2009 (Stand: 11.12.2008)
Als Service der Initiative wird das Harzkursbuch 2009 im Internet zum Download bereitgestellt. Das Harzkursbuch 2009 zeigt auf, wie gut das Mittelgebirge mit Bahn und Bus erobert werden kann.
Auch im Jahre 19 nach der Wende existiert noch keine Fahrplandarstellung des Harzes aus einem Guss, wie es vor dem 2. Weltkrieg üblich war. Damals gab es das „Harz-Kursbuch“, aber davon sind wir heute weit entfernt.
Im Westharzer Fahrplan der Verkehrsgemeinschaft Harz finden sich inzwischen auch diverse Fahrpläne aus dem östlichen Harz, die Entwicklung geht also in die richtige Richtung. Diesen Fahrplan vermarktet die Initiative daher seit Jahren mit und ist unter anderem bei den Touristinformationen in Herzberg und Bad Lauterberg, beim Ordnungsamt in Bad Sachsa, in der Osteroder Schachtrupp-Villa und am Bahnhof Walkenried erhältlich.

2. Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB) mit neuem Internetauftritt (Stand: 11.12.2008)
Der Internetauftritt der Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB) passt sich seit dem 1. Dezember 2008 optisch dem DB-Auftritt an. Es soll so die Zugehörigkeit zum DB Konzern innerhalb des DB Stadtverkehrs unterstrichen werden. Zum DB Stadtverkehr gehören neben den S-Bahnen Berlin und Hamburg deutschlandweit aktuell 22 Regionalbusgesellschaften. Unter der Rubrik Reiseauskunft lassen sich sämtliche Nah- und Fernverkehrsverbindungen der DB anzeigen und bilden das komplette Mobilitätsangebot der Deutschen Bahn-Familie ab.

http://www.rbb-bus.de/regiobusbs/view/aktuelles/aktuell-ueb.shtml

3. Energiepreise sinken, Nahverkehr wird teurer - VSN erhöht Fahrpreise teilweise deutlich, keine neuen Angebote (Stand: 15.12.2008)
Autofahren wird auch in Südniedersachsen zumindest vorübergehend wieder billiger, Bahn- und Busfahren wird teurer. Zum 1. Januar erhöht der VSN die Fahrpreise im Verkehrsverbund mit Genehmigung der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) zum Teil deutlich. Neue Angebote für bestimmte Kundengruppen wie Junioren und Senioren gibt es weiterhin nicht.

5 % für Normalfahrer und Pendler

Die Preise für Einzelfahrscheine und Zeitkarten erhöhen sich durchschnittlich um 5 %. Die Erhöhung liegt damit deutlich über der Anhebung der Deutschen Bahn und auch der in benachbarten Verkehrsverbünden. Für die überproportionale Anhebung gab es bislang weder vom VSN noch von der Genehmigungsbehörde LNVG eine Erklärung. Sie wurde von der lokalen Politik aber auch nicht eingefordert.

Auch die Preise für Tageskarten und die Gruppenkarte „Familie plus“ werden in ähnlichem Umfang angehoben. „Familie plus“, die Karte für bis zu 5 Personen, bleibt damit das günstigste Angebot für diejenigen, die nicht täglich mit Bahn und Bus unterwegs sind.

Rabatt für Viererkarte wird erneut reduziert

Eine zusätzliche, über 5 % hinausgehende Preiserhöhung gibt es bei der Viererkarte. Der Satz „Vier Mal fahren, drei Mal zahlen“ gilt zwar schon lange nicht mehr, aber nun werden die Rabatte für Viererkarten nochmals gekürzt. In diesem Segment erhöhen sich die Preise damit um bis zu 10 %.

Kinder zahlen bis zu 30 % mehr

Besonders deutlich fällt die Preiserhöhung für Kinderfahrkarten auf. Sie werden um bis zu 30 % teurer. Der VSN reduziert den Rabatt für junge Fahrgäste erneut drastisch. Die Zeiten, in denen Kinder mit 50 % Ermäßigung fuhren, sind lange vorbei. Nun wird diese Vergünstigung weiter eingeschränkt. Dies fällt in Zeiten, wo Kinder- und Familienfreundlichkeit allenthalben groß geschrieben werden, schon aus dem Rahmen. Immerhin: Die Altersgrenze für Kinder wird auf 14 Jahre angehoben und entspricht damit dem bundesdeutschen Maßstab.

Keine neuen Angebote

Der VSN tut sich mit der Gestaltung neuer Angebote zur Gewinnung neuer Kunden weiterhin sehr schwer. 2009 passiert außer spürbar aus dem Rahmen fallenden Preiserhöhungen wieder einmal nichts. Es werden weder Angebote für Senioren noch für Junioren geschaffen. Auch spezielle Rabatte zu Schwachlastzeiten fehlen. Für Fahrräder muss in den Zügen der DB und des Metronom weiterhin gezahlt werden.

Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist über den Umfang der Preisanhebung „erstaunt, im VSN aber nicht wirklich überrascht. Hier ging es eigentlich noch nie um Neukundengewinnung, und Phantasie gehörte ebenfalls noch nicht zu den Markenzeichen dieses Verbundes.“ Wirklich überrascht ist er davon, dass Politik und Aufsichtsgremien die extremen Anhebungen bei Viererkarten und Kinderfahrkarten „durchgewunken“ haben, offenbar ohne auch nur eine Frage in dieser Hinsicht zu stellen.

„Es ist sehr bedauerlich, dass alle Verantwortlichen zuschauen, wie der VSN sich Schritt für Schritt aus dem Markt preist. Die LNVG, welche die neuen Preise genehmigt hat, wird uns demnächst wieder die nicht so hohe Nachfrage vorhalten. Wo aber, fragen wir uns, sollen neue Kunden herkommen, wenn Preiserhöhung das einzige ist, was den Unternehmen und den Aufgabenträgern einfällt?“ Reinboth zählt auf, was im VSN in den letzten Jahren alles abgeschafft worden ist:

und verweist erneut auf zahlreiche positive Beispiele in anderen ländlichen Regionen und Urlaubsgebieten wie dem Schwarzwald oder dem Bayrischen Wald, die leider hierzulande immer noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Das im Übergangstarif vorhandene Angebot für Touristen wird nicht offensiv vermarktet und ist nicht einmal allen Verkaufsstellen und Kurverwaltungen bekannt. Im Bahnbus war es im Sommer 2008 teilweise nicht einmal zu kaufen.

Keine Verbesserungen im Fahrplan

Eine Preisanhebung könnte durch ein signifikant verbessertes Angebot bei Bahn und Bus gerechtfertigt sein. „Der Fahrplan bei der Bahn in unserem Raum bleibt aber stabil, Regionalbahnen stehen in Northeim auch dann herum, wenn gar kein IC verkehrt, und die Anschlüsse in Salzgitter-Ringelheim sind weg. Beim Bus gibt es jedenfalls im Kreis Osterode nach den Streichungen im Bereich Osterode – Bad Grund nun auch Kürzungen zwischen Bad Lauterberg und Walkenried – auch hier also kein Grund, die Preise über das inflationsbedingte Maß hinaus anzuheben.“
Michael Reinboth

 

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