Presseerklärung vom 31.01.1999

 

"Ein neues Fahrgefühl": Betrieb auf der Südharzstrecke läuft wieder durchgehend

Als "völlig neues Fahrgefühl" beschreiben Mitglieder der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" den Fahrkomfort auf dem soeben fertiggestellten ersten Sanierungsabschnitt der Südharzstrecke zwischen Woffleben und Niedersachswerfen. Die Initiative hatte am Sonntag zu einer kleinen Eröffnungsfahrt nach Nordhausen und zurück eingeladen. Beeindruckt von der Bauausführung kehrte man nach Herzberg zurück.

"Hier gilt durchaus der Satz: Was lange währt..." meinte Initiativensprecher Breme und spielte damit auf den späten Baubeginn und die sehr lange Bauzeit an. Aber nun können die Züge auf dem neuen Abschnitt ruhig und schnell dahinrollen: Statt bisher 50 wird hier nach einer Einlaufphase wieder Tempo 100 erreicht werden. Die Initiative begrüßt, daß die Deutsche Bahn zum Abschluß des ersten Bauabschnitts auch die Ausstattung der Bahnhöfe Woffleben und Niedersachswerfen mit Unterstell- und Sitzmöglichkeiten sowie die Beschilderung verbessert hat.

Viele andere Bahnkunden nahmen ebenfalls erfreut vom "neuen Fahrgefühl" auf der Südharzstrecke Kenntnis. Schon am ersten Tag nach Wiederaufnahme des durchgehenden Betriebes waren die Züge wieder besser besetzt als während der Bauphase.

Zügig sanieren, um neue Tempolimits unter allen Umständen zu vermeiden

Seitens der Initiative erwartet man, daß DB Netz nicht erst wieder bis zum Herbst wartet, um den nächsten Abschnitt zwischen Niedersachswerfen und Nordhausen in Angriff zu nehmen. Vielmehr muß hier möglichst schon im Frühsommer mit den Arbeiten begonnen werden. Ein zwischenzeitliches neues Tempolimit vor Beginn der Sanierung will die Initiative auf gar keinen Fall mehr hinnehmen. DB-Chef Ludewig und Verkehrsminister Müntefering hatten in der vergangenen Woche mitgeteilt, daß vom Abschluß der Arbeiten noch in 1999 ausgegangen wird. Bei DB Netz sieht man die Termine, wie am 23. Januar in Scharzfeld dargelegt, etwas anders. Zeit darf aber nicht mehr verloren werden: Die noch in altem Zustand befindlichen Abschnitte werden durch weiteres Zögern nicht besser. Das jahrelange Nichtstun macht sich negativ bemerkbar. "Höchste Eisenbahn" geht davon aus, daß DB Netz in Leipzig schon bald Termine für die folgenden Arbeiten benennen wird. Alle Bundes- und Landespolitiker sowie die örtlichen Volksvertreter werde man, so Sprecher Breme, über die kommenden Ereignisse in gewohnter Form auf dem laufenden halten.

Wann kommt Bewegung in den westlichen Streckenabschnitt?

Das blitzsaubere neue Gleis, aus dem auch früher vorhandene abrupte Kurven herausgenommen worden sind, weckt natürlich Erwartungen auf mehr: Mit Ungeduld sieht die Initiative den von DB Netz Hannover schon vor längerer Zeit zugesagten Arbeiten zwischen Herzberg und Northeim entgegen. Besonders in Wulften, wo schon jahrelang auf einem kurzen Stück langsam gefahren wird, muß sich nach Ansicht der Initiative kurzfristig etwas tun. In diesem Sinn unterstützt "Höchste Eisenbahn" auch die Bemühungen des Pro Bahn-Vorsitzenden Gerd Aschoff, der sich vor wenigen Tagen in dieser Angelegenheit wieder nach Hannover gewandt hat.

Die von Dipl.-Ing. Schube von DB Netz Leipzig avisierten 75 Minuten Fahrzeit für die Gesamtstrecke sollten nach Ansicht der Initiative schon 2000 erreicht werden. 1999 erwartet man zwar wegen weiterer Bauarbeiten keine Verkürzungen, wird sich aber auch vehement gegen Verlängerungen der Fahrzeit wehren.

Verantwortlich:
Michael Reinboth, Walkenried
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"