Newssammlung vom August 1999

1. Sanierung der Südharzstrecke kann beginnen!
2. VSN: IR mit BahnCard und Zuschlag!
3. Stadtbus Probebetrieb in Osterode!
4. DB AG Netz Niederlassung Nord in Hannover saniert nicht!
5. DB AG Reise & Touristik möchte Fahrkartenausgabe in Herzberg schließen!
6. Landesnahverkehrsgesellschaft: Haltepunkt Northeim Mühlentor in engerer
Wahl!
7. Positive Zwischenbilanz: Kurkarte als Fahrkarte im Südharz!

1. Die Aufträge zur Streckensanierung sind fristgerecht erteilt worden. Die offiziellen Planungen der DB AG Netz Niederlassung Südost in Leipzig sehen einen Schienenersatzverkehr (SEV) vom 06.09.99 bis 05.11.99 zwischen Nordhausen und Niedersachswerfen vor. Damit steht den Bauarbeiten nichts mehr im Wege!
Vergangene Woche wurde sogar der Kampfmittelbeseitigungsdienst an der Strecke gesichtet!
Während des SEV werden in Nordhausen die stündlichen Anschlüsse vom Südharz
in bzw. aus Richtung Halle gewährleistet!
In und aus Richtung Erfurt geht es wegen der Bauarbeiten nur alle zwei Stunden direkt weiter. In Nordhausen werden also nur die Anschlüsse der RE-Züge gewährleistet. Hier sollte aber noch beachtet werden, daß die RE-Züge wegen der weiteren Bauarbeiten zwischen Straußfurt und Erfurt nur bis  bzw. von Straußfurt verkehren. Dort besteht sofort Anschluß an die Busse aus bzw. in Richtung Erfurt.

2. Der VCD Südniedersachsen hat im Tarifwirrwarr um die IR Regelung beim VSN herausgefunden, daß der IR mit BahnCard und 3 DM Zuschlag genutzt werden kann. Die Fahrkarte muß allerdings im Reisebüro oder in der Fahrkartenausgabe gelöst werden, weil die Automaten hierfür nicht programmiert sind.

3. Ab 11.10.1999 wird zunächst für die Dauer von 6 Monaten ein Stadtbusprobebetrieb in Osterode durchgeführt. Der Bus der Kreisverkehrsbetriebe (KVB) verkehrt Mo-Fr von 7-19 Uhr und Sa von 7-14 Uhr jeweils im Stundentakt. Ein genauer Fahrplan liegt uns derzeit nicht vor.

4. Die seit mehreren Jahren existierende Langsamfahrstelle im Bahnhofsbereich Wulften wurde entgegen von Zusicherungen der DB AG Netz Niederlassung Nord in Hannover bisher noch nicht saniert. In einem Schreiben an die DB AG hat sich Dirk Petersen (Stellvertretender Pro Bahn Vorsitzender von Südniedersachsen und Sprecher unserer Initiative) nach dem derzeitigen Sanierungskonzept erkundigt.
Unsere Initiative wird in der nächsten Zeit ein besonderes Augenmerk auf diesen vernachlässigten Streckenabschnitt werfen!

5. Die weiteren Serviceverschlechterungen der Fahrkartenausgaben (Fka) in Herzberg und Umgebung nahm Dirk Petersen zum Anlaß die DB AG R&T zu kritisieren. Die verheerende Chronik des letzten Jahres kann so zusammengefaßt werden:
---Eingeschränkte Öffnungszeiten der Fka in Herzberg seit 01.11.1999.
Samstags und sonntags geschlossen, sonst nur bis 16.30 geöffnet.
---Seit einigen Monaten Öffnungszeiten nur mit zweieinhalbstündiger Mittagspause.
---Schließung der Fahrkartenausgabe in Bad Lauterberg
---Beschlossene Schließungen der Fahrkartenausgaben in Bad Sachsa, Osterode, Gittelde und Herzberg
Die Alternativen:
+++Fahrkartenkauf in Reisebüros mit geringerer Sachkompetenz und demnächst
wahrscheinlich mit Gebühren für Auskünfte
+++Fahrkartenautomaten die nur schwer zu bedienen sind und nur Hartgeld oder Geldkarte akzeptieren
+++Häufige defekte von Fahrkartenautomaten
Damit liegt der Landkreis OHA in Puncto Fka in Deutschland am unteren Ende der Skala.

6. Seit 1997 führt die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Untersuchungen über die Aktivierung bzw. Reaktivierung von Haltepunkten durch. Von 130 untersuchten Haltepunkten sind 25 Haltepunkte übriggeblieben, die die Vorgaben der Kosten-Nutzen-Analysen einhalten. Darunter ist auch der Haltepunkt Northeim-Mühlentor, bei dessen Eröffnung sich die Bemühungen der Verkehrs- und Umweltverbände -insbesondere der Northeimer Lokfürer Initiative- endlich auszahlen würden. Bis zum Jahresende will die LNVG die Ergebnisse ihrer Untersuchungen bekanntgeben.

7. Die Drei Südharzer (Walkenried, Wieda und Zorge) und die Firma Hahne haben vereinbart, daß die Kurkarten auf den Hahne Linien im Südharz (im Umkreis von ca. 10 km) anerkannt werden. So ist es möglich die Busse zwischen Bad Sachsa, Walkenried, Wieda, Zorge, Hohegeiß, Mackenrode und Braunlage unentgeltlich zu benutzen. Die Auslastung der Busse liegt über unseren Erwartungen. Wir hoffen, daß es
Nachahmer im Harz geben wird.
Im gesamten Sauerland kann auf diese Weise schon seit Jahren im Umkreis von ca. 70 km unentgeltlich gefahren werden.
Insbesondere der Südharz hat in diesem Punkt Schlußlichtfunktion in Deutschland, weil von Seiten des VSN mit keinerlei Unterstützung zu rechnen ist (siehe auch unsere Vergleichstests).

Burkhard Breme
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"

E-Mail: burkhard@breme.de

Stand: 05.09.1999