Bisher bearbeitete und derzeit aktuelle Themen 

Die Initiative “Höchste Eisenbahn” entstand vor mehr als 2 Jahren als aufgabenorientierte Arbeitsgemeinschaft von vorwiegend im Südharz ansässigen Vereinen und Verbänden. Kontakte bestehen zu allen Parteien und zu vielen Mandatsträgern auf örtlicher, regionaler, Landes- oder Bundesebene. Unmittelbarer Anlass zur Bildung einer grösseren Interessengemeinschaft war die Vernachlässigung der Südharzstrecke Northeim - Nordhausen durch Politik und Bahn. Inzwischen wurden viele Themen aufgegriffen, die sich mit dem ÖPNV im weiteren Sinne befassen: Fahrplangestaltung bei Bahn und Bus, neue Buskonzepte, Werbung für Bahn und Bus und die Kommentierung von Tarifgestaltung und Öffentlichkeitsarbeit des VSN.

Streckenzustand der Südharzstrecke: Ein regelrechter “Kleinkrieg” um die Ausbaumassnahmen zwischen Nordhausen und Ellrich wurde mit der DB Netz Südost geführt. Die Zahl der Presseartikel, Gegendarstellungen, Briefe an Minister, MdL/MdB und an den Vorstand der DB war und ist enorm. Vertreter von Parteien und einige Abgeordnete, darunter auch die MdB des Northeimer Bereichs, haben uns unterstützt. Eine nochmalige Eskalation war anlässlich der vollkommen misslungenen Planung des ersten Sanierungsabschnitts Woffleben - Niedersachswerfen erforderlich. Seither sind die Kontakte zu DB Netz Südost gut. Dennoch wird auch hier Jahr für Jahr auf die Einhaltung der Bauzusagen gepocht werden müssen. Ähnlich massiv muss der öffentliche Druck wohl auch zwischen Herzberg und Northeim werden. Unsere Initiative will sich hier mehr einbringen. Auch zwischen Herzberg und Seesen muss mehr zur Beschleunigung der Züge getan werden.

Fahrplangestaltung: Der Protest gegen die ständige Vernachlässigung und Verschlechterung der Südharzer Fahrpläne reicht bis in das Jahr 1985 zurück  und wurde nach der Wende intensiviert. In mehreren Beispielen wurde vorgerechnet, welche fahrplantechnischen Chancen u.a. für durchgehende Züge in der Südharzstrecke noch liegen (Y-, NDH- und OHA-Konzept). Die Fahrpläne im Busbereich des Kreises Osterode wurden analysiert, die verpassten Anschlüsse wurden gleich dutzendfach nachgewiesen. Im Juni 1999 traten hier einige Änderungen in Kraft, aber noch gibt es auf diesem Sektor genug zu tun.

Omnibusverkehr: Unsere Initiative erarbeitet schon im 2. Jahr die Fahrpläne für den Linienverkehr der Buslinien 456, 457 und 458. Mit knappen Ressourcen - der Verkehr muss eigenwirtschaftlich betrieben werden - konnte auch dank des Engagements der Firma Hahne das Angebot gerade in den Oberharz stark ausgebaut werden. Zwischen der Samtgemeinde Walkenried und der Stadt Bad Sachsa wird nun zeitweise im Stundentakt gefahren. Inzwischen können Kurgäste in der Samtgemeinde Walkenried das Angebot auf Kurkarte kostenlos nutzen.

Nach der etwas sang- und klanglosen Einstellung des Herzberger Stadtbusses sind wir bemüht, das Thema durch neue Vorschläge wieder zu beleben. Ein Konzept zur besseren Integration der 5 Herzberger Buslinien wurde bei der Stadt vorgestellt, dort befürwortet und wird derzeit mit allen Beteiligten abgestimmt.

Weiterhin erarbeiten wir derzeit ein Konzept zur Verbesserung des Busverkehrs zwischen Bad Lauterberg und Bad Sachsa (Linie 455). Seine Umsetzung würde bei wirtschaftlicher Gestaltung der Umläufe gerade für den Harzer Tourismus neue Chancen schaffen.

 Tarifgestaltung: Der Start in das Verbundzeitalter ist in Südniedersachsen leider etwas misslungen. Bei generell zu hohem Tarifniveau fehlen vor allem familienfreundliche Angebote und Angebote für das Wochenende, für Radfahrer usw. Die Öffentlichkeitsarbeit und Darstellung des VSN ist stark verbesserungsbedürftig. Ein Vergleich der Tarife von VSN und VRB (Braunschweig und Nordharz) fiel extrem schlecht für Südniedersachsen aus und wirbelte viel Staub auf. Leider straft der VSN oft diejenigen mit Missachtung, die Bahn und Bus nutzen oder die Interessen dieser Klientel vertreten. Persönliches Beleidigtsein ersetzt aber keineswegs eine Verbesserung der Tarif- und Fahrplanangebote. Hier ist die Initiative weiterhin gefordert.

Unbefriedigende Zustände im ÖPNV nicht hinnehmen, sondern etwas dagegen tun! Nicht nur “meckern”, sondern auch konstruktive Vorschläge machen: Dies sind unsere Zielsetzungen. Wir freuen uns über jeden, der direkt oder über einen der unterstützenden Verbände wie PRO BAHN, VCD, NABU usw. mitmacht!

Michael Reinboth

Stand: 09.10.1999