Presserklärung vom 13.12.1998

DAS ERGEBNIS DES GESCHÄFTSBEREICHS NETZ ?

Südharzstrecke Northeim - Nordhausen

GRÜNDLICHE BLAMAGE STATT GRUNDHAFTER SANIERUNG!

Das terminliche und planerische Chaos des Geschäftsbereiches Netz der DB AG bei der Ertüchtigung der Südharzstrecke treibt einem neuen Höhepunkt zu: Nach verzögertem Baubeginn und äußerst schleppend angelaufenen Arbeiten - in den ersten 2 Wochen stand der umfangreiche Fuhrpark praktisch nur herum - wird nunmehr statt des 11.12. und zwischen- zeitlich 22.12.98 der 29.01.99 als Ende der Bauarbeiten gehandelt. Statt der zugesagten "grundhaften Sanierung" droht eine gründliche Blamage für die DB.

Schon bei der Verschiebung des Baubeginns um 14 Tage hatten Kenner des Südharzer Wetters warnend ihre Stimme erhoben. Umso unverständlicher waren die anschließenden weiteren Verzögerungen. Nunmehr wird das Wetter als Ursache neuer Verschiebungen genannt. Dabei bleibt schleierhaft, wieso ausgerechnet im Januar ein schnellerer Bau- fortschritt möglich sein soll.

"Man kann beinahe den Eindruck gewinnen, daß die Leipziger die Südharzstrecke möglichst lange außer Betrieb halten wollen", kommentiert Initiativensprecher Reinboth die neue Situation. Die Initiative glaubt nicht an die neue Terminaussage und geht von einem Weiterführen des Schienenersatzverkehrs bis ins Frühjahr hinein aus. Dann wäre wohl selbst für DB-Verhältnisse ein Rekord erreicht: 5 Monate Bauzeit für knapp 5 Kilometer Strecke.

Bis dahin wird die DB die Südharzer wohl weiter mit gelegentlich zu kleinen Omnibussen, schwierigen Anschlußverhältnissen und einer unter Bahnfahrern bereits mit dem Ehrentitel "Erichs Rache" versehenen uralten Ersatzgarnitur für die weggefallenen RegionalExpreß- Züge "verwöhnen".

In Schreiben an Bundesminister Müntefering, die Landesnahverkehrsgesellschaften, mehrere MdB und MdL sowie DB-Chef Ludewig hat die Initiative auf die erneuten Mißstände bei der Sanierung der Südharzstrecke hingewiesen und die unverzögerliche Weiterführung der Arbeiten gefordert. Desweiteren schlägt die Initiative einen befristeten Sondertarif bis zum Ende der Arbeiten vor und regt an, am Tag der Wiederaufnahme des durchgehenden Schienenverkehrs eine kostenlose Beförderung zwischen Ellrich und Nordhausen zu ermöglichen.

Michael Reinboth
Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"