News 27.03.2000

1. Bericht über Frühjahrstreffen im Harz-Kurier vom 27.03.2000
2. Initiative beschließt Resolution
3. Rechenschaftsbericht 1999

1. Bericht über Frühjahrstreffen im Harz-Kurier vom 27.03.2000

Heute berichtet der Harz-Kurier als Titelthema über unser Frühjahrstreffen. 
Dieser Artikel wurde uns von Herrn Adolf Bischof (Harz-Kurier, Herzberg) freundlicher Weise zum Abdruck zur Verfügung gestellt:

Bei der Südharzer Eisenbahn-Initiative schrillen die Alarmglocken:
Bahn AG schockt mit Strecken-”Abschussliste”

Bei der Bürgerinitiative “Höchste Eisenbahn für den Südharz” schrillten in der vergangenen Woche die Alarmglocken: Gleich beide Bahnstrecken, die durch den Kreis Osterode führen, stehen bei der Deutschen Bahn AG auf der jüngsten Strecken-”Abschussliste”: Die Südharzstrecke von Northeim nach Nordhausen und die Westharzstrecke von Herzberg nach Seesen. Im Hotel Thiele am Bahnhof Scharzfeld banden die Sprecher und Mitglieder der Eisenbahn-Initiative am Sonnabend in einer gut besuchten Versammlung die Helme fester. Michael Reinboth aus Walkenried, zusammen mit Burkhard Breme aus Bad Lauterberg das Führungsduo der Initiative, gab die Parole aus: “Wir müssen wieder in den Ring. Es ist leider noch nicht die Zeit, sich zurückzulehnen.”

Das, was die Deutsche Bahn AG zur Zeit als “Modell Regent”, als “strategischen Ansatz zum Erhalt von Regionalnetzen”, verkauft, könne in der Tat eine Chance sein, kommentierte Michael Reinboth. Man müsse die Bahn AG nur dahinbringen, dass sie die Bahnstrecken, die sie loswerden will, vorher durch Sanierung übernahmefähig macht.

So sieht es auch Landrat Bernhard Reuter, der als Gast bei der Eisenbahn-Bürgerinitiative deren Fachkompetenz als wichtige Unterstützung für den Erhalt beider Bahnstrecken im Kreis Osterode lobte. Die Bahn AG dürfe keine Baulasten hinterlassen, wenn sie ihre Streckenabschnitte im Kreis Osterode anderen Streckenbetreibern anbieten wolle.

Der Osteroder Landrat zeigte Verständnis für das Land Niedersachsen, das in den letzten Jahren den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zur EXPO 2000 in Hannover forciert habe. Jetzt aber müssten die Finanzströme für die Verbesserung des Schienennetzes auch in andere Gebiete des Landes fließen. Seine Hoffnung sei, dass Verkehrsminister Fischer und sein Eisenbahn-Experte Dorka bei ihrer Schienennetzplanung auch auf die beiden Strecken im Kreis Osterode setzen und in Kürze ein Gespräch mit der Bahn AG in Hannover und mit der Landesnahverkehrsgesellschaft vermitteln wollen. Ihm selbst, so der Landrat, sei es nicht gelungen, mit der Bahn AG in Hannover direkt ins Gespräch zu kommen. “Die antworten noch nicht einmal.” Der Kreis brauche die Unterstützung des Landes.

Landrat Reuter lobte die Leistungen, die von mehreren Kommunen im Kreis Osterode mit Park+Ride-Anlagen erbracht worden sind, um den Bahnverkehr attraktiver zu machen. Er nannte Wulften, Hattorf, Herzberg, Bad Sachsa und Walkenried. Er wünschte sich eine ähnliche Initiative für den für die Kneippstadt Bad Lauterberg wichtigen früheren Bahnhof und heutigen Haltepunkt Scharzfeld.

 Die gravierendsten Mängel, die der “Bahnhof” Scharzfeld hat, legte die Eisenbahn-Initiative am Sonnabend bei einer Ortsbesichtigung offen. In diesem Zusammenhang und vor dem Hintergrund zurückgehender Gäste- und Übernachtungszahlen im Südharz unterstrich Michael Reinboth, dass auch der Südharz-Tourismus die Erreichbarkeit auf der Schiene dringend braucht. Er beklagte ferner, dass es an “halbwegs gelungenen Verknüpfungen” zwischen dem Südharz und dem Nordharz fehle.

 Landrat Reuter griff die Frage auf, ob das neue Berufsschulzentrum an der Leege in Osterode durch einen Haltepunkt an die Westharz-Bahnstrecke angebunden werden kann. Seine Meinung: Ein solcher Haltpunkt werde gebraucht. Er müsse aber ein Konzept aus bestehenden und geplanten Haltepunkten im Raum Osterode entwickelt werden.

Landrat Reuter warb bei der Südharz-Eisenbahn-Initiative um Geduld, wenn es beim Verkehrsverbund Südniedersachsen, der auch das Gebiet des Kreises Osterode abdeckt, nur in langsamen Tarifschritten vorangehe.

Zum Vergleich mit dem Braunschweiger Verkehrsverbund, der den Nordharz abdeckt, sagte er: “Die sind stärker!”

Adolf Bischof
Harz-Kurier
 
Herzberg

2. Initiative beschließt "Scharzfelder Resolution 2000" 

SÜDHARZER BÜRGER FORDERN: AUSBAU DER SÜDHARZER BAHNSTRECKEN MUSS ENDLICH VORANGEBRACHT WERDEN. SCHLUSS MIT DER VERZÖGERUNGSTAKTIK!

Am 25. März 2000 haben die in der Initiative ”Höchste Eisenbahn für den Südharz” zusammengeschlossenen Vereine, Verbände und Bürger in Scharzfeld erneut über den Zustand und die Perspektiven des Südharzer Schienen- und Omnibusnetzes beraten. Im Vordergrund stand dabei erneut die seit Jahren anhängige, aber immer wieder verschleppte und verzögerte Sanierung der Südharzer Bahnstrecken, besonders der ”Südharzstrecke” zwischen Northeim und Nordhausen.

Die Vertreter der Initiative haben angesichts der schon wieder kritischen Situation folgende Resolution verabschiedet:

”Mit äußerstem Befremden und großer Bestürzung haben die Vertreter der Initiative zur Kenntnis nehmen müssen, dass die 1998 und 1999 nach fast zehnjähriger Verzögerung endlich angelaufenen Sanierungsarbeiten an dieser Hauptstrecke, auf der als erster der Lückenschluss zwischen Ost und West vollzogen wurde, im Jahr 2000 erneut ausgesetzt werden. Damit wächst die Gefahr einer technischen Stillegung des am dringendsten überholungsbedürftigen Abschnitts zwischen Woffleben und Ellrich. Aber auch seit Jahren beklagte und mit wenig Aufwand zu behebende Langsamfahrstellen werden nun erneut liegengelassen.

So kann es nicht mehr weitergehen!

Wir Südharzer sind es leid, beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur gegenüber dem Nordharz und dem Eichsfeld immer wieder benachteiligt zu werden. Der Südharz braucht eine leistungsfähige und schnelle Verbindung zwischen der Nord-Süd- und der Neubaustrecke in Northeim und Göttingen einerseits und den Verbindungen nach Halle, Leipzig und Erfurt andererseits. Er braucht durchgehende und schnelle Züge mit Braunschweig und endlich wieder mit dem Ruhrgebiet und dem Rheinland. 

Wir fordern von unseren Südharzer Politikern, dass sie sich auf Bundes- und Landesebene massiv für die Fortführung der Sanierungsarbeiten einsetzen und für die Bereitstellung der hierfür erforderlichen Mittel sorgen. Wir fordern von den beiden Landesnahverkehrsgesellschaften in Niedersachsen und Thüringen, dass der Druck zur Sanierung durch eine langfristige Bestellgarantie für den Stundentakt erhöht wird. Wir fordern von der Deutschen Bahn AG, dass sie ihre im Südharz noch Anfang 1999 gegebenen Zusagen einhält und endlich mit den Arbeiten zur Ertüchtigung der Südharzstrecke fortfährt. Und wir erwarten von den Wirtschafts- und Verkehrsministerien der Bundesländer Niedersachsen und Thüringen, dass sie sich für die Bereitstellung von Mitteln aus dem ”Nahverkehrstopf” des Bundeschienenwege-Ausbaugesetzes stark machen und nach über 10 Jahren Geld für unseren ”Lückenschluss” bereitgestellt wird. 

Das Schicksal so mancher vernachlässigter Strecke, die inzwischen trotz der Bemühungen mancher Bundesländer außer Betrieb ist, soll uns als Warnung dienen. Wir können und dürfen in unserem Bemühen um den Ausbau der Südharzstrecke nicht nachlassen. Der Südharz wird ansonsten zu einer Nahverkehrswüste werden, den auch ein Teil der Urlauber und Tagesausflügler meiden wird.

An unsere Bundestags- und Landtagsabgeordneten, unsere Landräte in Northeim, Osterode und Nordhausen, an die Fraktionen der Kreistage ergeht der Ruf: Engagieren Sie sich für die Südharzer Bahnstrecken! Machen Sie Druck auf Bundesverkehrs- und Bundesfinanzminister, fordern Sie von den Verkehrsministern der Länder Niedersachsen und Thüringen den Einsatz von Mitteln aus dem Bundesschienenwege-Ausbaugesetz endlich auch für die Südharzstrecke!”

3. Rechenschaftsbericht 1999

Zweifellos hatte das Jahr 1999 mit der Sanierung von 12 km Gleis der Südharzstrecke, dem Inkrafttreten des VSN-Tarifs, der Arbeitsaufnahme des ZVSN-Fahrgastbeirats und nicht zuletzt dem zweimaligen Besuch der DB Netz AG einige Höhepunkte zu bieten. Leider war und ist wieder einmal - und für den Südharz nicht untypisch - nicht alles gut gelaufen, und der Südharzer Nahverkehr ist noch lange nicht dort, wo er hingehört. Während sich in allerjüngster Zeit aber die Zusammenarbeit mit dem ZVSN eher positiv entwickelt hat, servierte uns die DB Netz - diesmal aber wohl vor allem wegen noch fehlender Zusagen aus dem Bundesverkehrsministerium - mit der Verschiebung von Bauarbeiten leider zu guter Letzt wieder einen kaum verdaulichen Happen. Hier geht die Kampagne, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, mit Briefen, Presseartikeln und Gesprächen wieder von vorn los. Und der neue Fahrplan bietet neben einigen Verbesserungen und Beschleunigungen leider auch Anschlussbrüche und Bedienungseinschränkungen.

Dennoch: Bleiben wir optimistisch und freuen uns über einen alles in allem doch erkennbaren, wenn auch vorerst nur leichten Aufwärtstrend!

Sanierung der Südharzstrecke

Es hat sich etwas getan. Endlich. Und dann sogar gründlich. So gründlich, dass es wieder zu Verzögerungen kam... Alles in allem hat der Betriebsstandort Halle der NL Netz Südost der DB aber mit seiner Sanierung Ehre eingelegt. Die bisher bearbeiteten 12 km sind gelungen und lassen 100 km/h, in der Perspektive sogar 120 km/h zu. Leider wurden die Brücken über Zorge und Bere zwar auch behandelt und lassen immerhin statt 10 bzw. 30 km/h nun wieder 50 zu, doch eben noch nicht 100, was zu unerwünschten Bremsmanövern führt und insgesamt die Fahrzeit noch nicht dorthin bringt, wo wir sie gern hätten. Denn mit der Bahn soll nicht nur bequem, sondern auch schnell gereist werden können.

So hätte es weitergehen können und auch sollen. In diesem Jahr waren die Abschnitte Woffleben bis Ellrich und Ellrich bis Walkenried vorgesehen. Besonders der erstgenannte Abschnitt hat es nötig, aber auch im Bereich des Walkenrieder Tunnels ist zur Zeit nur 60 km/h erlaubt. Es muss also etwas getan werden. Wegen unsicherer Finanzlage - es fehlen die Zusagen gemäss Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSchwAG) aus Berlin - und der allgemein bekannten Tatsache, dass DB Netz in dieser Form wohl grosse Probleme bekommen wird, müssen wir die Massnahme für 2000 wohl abhaken und darauf setzen, dass es 2001 weitergeht. Hierauf müssen wir - schon wieder! - alle publizistischen Aktivitäten ausrichten.

Seit Jahren fordern wir auch die Behebung der Langsamfahrstelle in Wulften (30 km/h). Für dieses Jahr ist - erneut! - die Beseitigung des Mangels zugesagt worden. Im brandenburgischen Börnicke gibt es eine "Strasse der gebrochenen Versprechen"; möglich, dass die Wulftener Bahnhofstrasse ein Kandidat für die Umbenennung wird... Jedenfalls will DB Netz Nord dieses Jahr etwas tun.

2001 schliesslich sollte eigentlich der Abschnitt Walkenried bis Scharzfeld bearbeitet werden. Dabei war die Frage, ob zwei- oder eingleisig, noch nicht endgültig geklärt. Verzögerungen sind wohl auch hier unausweichlich.

Die Konsequenzen: Mögliche neue Tempolimits, Langsamfahrstellen oder gar - bei Woffleben nicht auszuschliessen - eine Unterbrechung aufgrund schlechten Gleiszustandes. Dies muss unter allen Umständen verhindert werden. Also: Schreiben, fordern, werben... wie gehabt.

Kundeninfrastruktur an den Südharzer Bahnstrecken

Hier hat es zuletzt zwei Aktivitäten unsererseits gegeben. Zum einen hat Burkhard Breme an einer Begehung des Bahnhofs Scharzfeld teilgenommen. Zugesagt wurde einiges, gehalten bisher nichts. Der Bahnhof ist, obwohl laut Auskunft von RBB Göttingen durchaus wichtiger Umsteigepunkt Schiene/Bus, wenig einladend, um nicht zu sagen trostlos, eines Umsteigepunktes und Einfallstors zur Kurstadt Bad Lauterberg unwürdig. Gegen die erneute Rücknahme der Öffnungszeiten an den Fahrkartenausgaben Herzberg und Bad Sachsa haben wir protestiert und sogar den ZVSN zu einem Protest bei DB Reise&Touristik bewegen können. Noch macht der Bahnhof Herzberg insgesamt einen guten Eindruck, doch ist Vandalismus bei fehlender Anwesenheit von DB-Mitarbeitern nicht auszuschliessen. Vandalismus hat es sogar am Bahnhof Walkenried bereits gegeben, und sauber ist es dort auch nicht mehr... Das ist aber garnichts gegen den öden Zustand, in den der einst durchaus vorzeigbare Bahnhof Ellrich inzwischen geraten ist. Nicht nur das Empfangsgebäude, sondern auch die Zufahrt zum Bahnhof sind in sehr schlechtem Zustand. Wer die Bahn will, muss auch zeigen, dass er etwas für das Umfeld tut!

Positiv hingegen die Entwicklung in Nordhausen, wo die Sanierung des Empfangsgebäudes vorangeht und die der Bahnsteige 1 bis 3 abgeschlossen ist. Leider war für den Südharz-Bahnsteig 5 offenbar das Geld alle, denn hier fehlt zum Beispiel - im Gegensatz zu Bahnsteig 2/3 - eine überdachte Wartemöglichkeit. Diese wurde in Woffleben inzwischen geschaffen.

Die Fahrkartenautomaten sind ein Kapitel für sich. ZVSN-Automaten nehmen keine Scheine, DB-Automaten auch nicht überall. Immerhin sind vermehrt Automaten aufgestellt worden, die allerdings die persönliche Beratung nicht ersetzen können. Und angesichts der kaum noch nachvollziehbaren Querelen zwischen DB Reise&Touristik und DB Netz muss man um die letzten gut funktionierenden Fahrkartenausgaben in Walkenried und Osterode bangen.

Fahrplan der Südharzstrecke

Hier gab es viel Lob für die Initiative: Aus Thüringen! Ganz offiziell von DB Regio Erfurt und der NVS. Es galt vorwiegend der Arbeit von Burkhard Breme, dessen Fahrplanvorschläge auf Thüringer Boden nun sogar umgesetzt werden. Und so kommen wir ab Mai nicht nur in den Genuss etwas kürzerer Fahrzeiten auf der Südharzstrecke (3-5 Minuten, immerhin), sondern erheblich kürzerer Reisezeiten nach Erfurt (noch einmal 15 Minuten). Die Zugkreuzungen der RE werden an die logisch richtigen Stellen in Sondershausen und Straußfurt verlegt, der Aufenthalt in Nordhausen verkürzt sich erheblich.

Damit sind wir dem "Südharzer Y-Konzept" wieder ein Schrittchen näher gekommen. Die Durchbindung der Züge nach Saalfeld ist nun theoretisch machbar. Es wäre sehr schön, wenn nun auch im Westen die Durchbindung nach Altenbeken gelingen würde, um dort bessere IR-Übergänge zu schaffen.

Die Zugkreuzungen der RE werden ab Mai auch wieder nach Walkenried verlegt, an die logisch richtige Stelle, denn dort sind damit wieder bessere Busanschlüsse machbar. Und die Übergänge an die IR in Northeim werden dadurch etwas glatter. Aber: Durch die EXPO geraten die RE in Richtung Nordhausen so weit aus dem Plan, dass der Eckanschluss von Northeim nach Osterode zumindestens während der EXPO entfällt. So liegen Licht und Schatten wieder dicht beieinander.

Trotz einiger Fortschritte können wir noch nicht zufrieden sein. Wir wollen die Durchbindung Saalfeld - Altenbeken, und wir wollen - wie übrigens auch die Thüringer Nahverkehrsplaner - die Durchbindung der RB zwischen Erfurt und Braunschweig. Der Südharz muss weitere durchgehende Verbindungen bekommen!

Fahrplan und Infrastruktur hängen natürlich eng zusammen. Dass die Südharzstrecke mehr hergibt, wird beim Einfahren von Verspätungen immer wieder bewiesen, obwohl praktisch jeder Tempowechsel technisch abgesichert ist. Der "Rekord" steht auf 65 Minuten! Wir streben stabile 70 bis 75 Minuten für die gesamte Strecke an. Dies eben setzt weitere Baumassnahmen voraus.

VSN und ZVSN

Der VSN-Tarif war - und ist überwiegend noch - eine Enttäuschung. Als Fahrgast darf man die Dinge jenseits aller organisatorischen und finanziellen Zwänge ganz einfach so nennen. Der ZVSN, soviel haben wir in mehreren Gesprächen hinzugelernt, ist nicht an allem Schuld. Vielmehr wird in Südniedersachsen weiter alles eigenwirtschaftlich betrieben, es gibt im Gegensatz zum Nordharz keine Zuschüsse und folglich auch nicht die dortigen günstigen Tarife. Das kann nicht zufriedenstellen. Bis der Fahrgastbeirat als "Sprachrohr" der Fahrgäste seine Arbeit aufnehmen konnte, hat es auch lange gedauert. Aber nun ist er da und bietet zumindestens ein Forum für Meinungsaustausch, Anregungen und Forderungen.

Der Wegfall des IR-Zuschlages ist ein Erfolg, sicher auch die verbilligte Familienkarte. Anderes liess sich bei den 18 Verkehrsbetrieben nicht durchsetzen. Die 5er-Karte und die Fahrradmitnahme müssen jedoch auf der Tagesordnung bleiben.

Im Fahrgastbeirat ist die Initiative übrigens gut vertreten. 4 ständige Mitglieder gehören ihr an (Blawe, Hypko, Petersen, Reinboth), dazu ein Vertreter (Breme). Wir werden speziellen Südharzer Forderungen, u.a. im touristischen Bereich, Gehör verschaffen bzw. haben dies schon getan.

VSN, ZVSN, 18 Verkehrsunternehmen, LNVG, DB Regio - da ist es mitunter schwer, sich zurechtzufinden. Manchmal trifft berechtigte und zutreffende Kritik dann den Falschen oder vielmehr den nur zum Teil Richtigen. Das kann aber nicht bedeuten, dass Kritik nicht mehr geübt wird. Schliesslich soll der Südharzer Nahverkehr anhand des Nahverkehrsplans der Region weiter- und nicht zurückentwickelt werden.

Entwicklungen im Busbereich

Hier wurde unser ehrenamtliches Engagement an zwei Stellen nachgefragt. Zum einen unterstützen wir die Firma Hahne weiter bei der Fahrplangestaltung auf den Linien 456 und 457. Es gelingt Hahne-Reisen trotz engster Finanzdecke und fehlenden Zuschüssen immer wieder, einen für flaches Land sehr respektablen Fahrplan anzubieten. Aber wo die Nachfrage gegen Null tendiert, ist letzten Endes nichts zu machen. So werden einige Busse nach Braunlage und nach Mackenrode entfallen. Dafür wird auf den "Stammstrecken" ein Stunden- bzw. 2-Stunden-Takt angeboten werden. Auch das Wochenendangebot wird bestehen bleiben.

Im Stadtverkehr Herzberg am Harz ist noch nicht alles verloren. Unser Vorschlag, die vorhandenen Buslinien sinnvoll zu verknüpfen und zu vertakten und auf diese Weise einen Stadtverkehr zu schaffen, stieß auf großes Interesse. Nach mehreren Verhandlungsrunden stehen nun Fahrplan und Kostenrahmen fest. Bei mehr Leistungen gegenüber dem damaligen Versuchsbetrieb entstehen geringere Kosten. Nun ist es an den Politikern, die Signale - oder hier vielmehr Ampeln - auf grün zu stellen.

Weitere Punkte, wie der fehlende Bus in der 6:30 Uhr-Lage zwischen Herzberg und Osterode sowie die Anschlüsse in St Andreasberg, wurden im Rahmen des Fahrgastbeirats angesprochen bzw. an RBB weitergeleitet.

Sonstiges

Unsere Präsenz im Internet wurde verstärkt. Dank der unermüdlichen Pflege durch Burkhard Breme sind die Seiten viel gelesen und finden ein reges Echo. Neben dem Fahrgastbeirat des ZVSN haben wir inzwischen Kontakte zu DB Regio und der NVS Thüringen in Erfurt. Ob es wohl einmal eine Einladung nach Hannover geben wird?
Warten wir es ab.

Michael Reinboth