News ab 21.07.2000 bis 22.08.2000

1. Geschäftsbericht 1999 der DB AG als Download im Internet
2. Ausflugstipp: Vom Südharz mit dem ÖPNV auf den Brocken
3. Pressemitteilungen der Niedersächsischen Grünen zu DB AG

1. Geschäftsbericht 1999 der DB AG als Download im Internet

Neben den üblichen Bilanzzahlen für Umsatz, Beteiligungen oder Konzernlagebericht sind auch die Bezüge der Organe (Vorstand und Aufsichtsrat) enthalten. 
So verdient der sechsköpfige Vorstand 3.679.000 Euro (7.195.498 DM). 
Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Vorstandsmitglieder belaufen sich -quasi fürs Nichtstun- auf 7.272.000 Euro (14.222.795 DM). 
Dort sind auch die zahlreichen Nebentätigkeiten der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder nachzulesen. 
Hier werden die gesetzlichen Rahmenbestimmungen des Aktiengesetzes §100 Abs. 2 Satz 1 mit 10 möglichen Aufsichtsratsmandaten meistens voll ausgeschöpft. 
Zur Erinnerung: Üblicherweise dürfen Mitarbeiter -egal von welchem Unternehmen- keine oder nur mit ausdrücklicher Zustimmung Nebentätigkeiten aufnehmen, d.h. sie müssen ihre Arbeitskraft ausschließlich ihrem Arbeitgeber zu Verfügung stellen.
Download Geschäftsbericht:
http://www.suedharzstrecke.de/downloads/geschaeftsbericht_dbag_1999.pdf (ca. 1,7MB)

2. Ausflugstipp: Vom Südharz mit dem ÖPNV auf den Brocken

Allein mit dem Bus oder in Kombination mit den Zügen der Südharzstrecke: Der Oberharz um Hohegeiß, Braunlage, Schierke und Torfhaus, ja sogar die Brockenbahn sind über Walkenried gut erreichbar. Und das nicht nur von Montag bis Freitag, sondern auch am Wochenende. Dann nämlich wird ein Angebot vorgehalten, dass für Ausflugsfahrten bis auf den Brocken ”maßgeschneidert” ist. Zum Beispiel am Sonntag:

Göttingen            ab            08:45                            Torfhaus        ab            16:42

Northeim             ab            09:11                             Braunlage      an            17:00

Herzberg             ab            09:38               

Walkenried            an         10:00                             Schierke          ab            16:22

                                                                                     Braunlage      an            16:44

Walkenried            ab          10:06

Zorge               an                10:21                              Braunlage      ab            17:02

Hohegeiß            an            10:27                              Hohegeiß       an            17:17

Braunlage            an           10:42

                                                                                      Hohegeiß       ab            17:18

Braunlage            ab           11:02                              Zorge               ab            17:26  

Torfhaus              an            11:22                              Walkenried      an            17:56

 

Braunlage            ab            11:15                           Walkenried      ab            18:03

Schierke            an            11:36                             Herzberg         an            18:25

                                                                                   Northeim         an            18:50

                                                                                   Göttingen        an            19:12 

Göttinger müssen jeweils in Northeim umsteigen und reisen mit dem InterRegio an und ab, natürlich jetzt zuschlagfrei! Zwischen Walkenried und allen Orten des Kreises Goslar gibt es einen Übergangstarif, es wird deswegen empfohlen, beim Fahrer des Hahne-Busses neu und dann gleich bis zum Zielpunkt, z.B. Torfhaus, durchzulösen.

 An Samstagen gibt es eine ähnliche Verbindung von Göttingen nach Braunlage über Walkenried 2 Stunden früher, also Göttingen ab 06:45, Northeim 07:11 und Herzberg 07:38 Uhr. Während der Woche besteht zwischen Göttingen und Hohegeiß bzw. Braunlage über Walkenried praktisch ein 2-Stunden-Rhythmus.

Braunlage hat immer etwas zu bieten: Eine Fahrt mit der Seilbahn zum Wurmberg, ein Besuch im Eisstadion oder einfach nur ein erfrischender Spaziergang durch seine schöne Umgebung. In Hohegeiß lohnt sich ein kleiner Gang zur idyllisch gelegenen Wolfsbachmühle oder zum ausblickreichen Ebersberg. Und rund um Torfhaus, Oderbrück, Königskrug oder auf der anderen Brockenseite bei Elend und Schierke gibt es zahllose kleine und mittlere Touren, zum Beispiel vom Königskrug, erste Station auf der Buslinie Richtung Torfhaus, zum 900 m hohen Achtermann. Wer’s weniger spektakulär liebt, dem seien die wunderschönen Rundwege um Zorge oder Wieda oder eine Wanderung zwischen beiden Orten empfohlen.
Michael Reinboth 

3. Pressemitteilungen der Niedersächsischen Grünen zur DB AG

In Pressemitteilungen fordern die Niedersächsischen Grünen u.a. eine Neubesetzung des Aufsichtsrates der DB AG (Gründe siehe oben).
Hier müßte auch eine VertreterIn der Umwelt- und Verkehrsverbände hinein, die sich für den Ausbau der Bahn engagierten.
Unerträglich sind nach Ansicht des verkehrspolitischen Sprechers der grünen Landtagsfraktion Stefan Wenzel, die Streichpläne der Bahn im Fernverkehr

Pressemitteilung Nr. 178 vom 19.07.2000
GRÜNE: Will die Bahn den Interregio ganz einstellen? Gabriel muss bei Mehdorn endlich auf den Tisch hauen Unerträglich sind nach Ansicht des verkehrspolitischen Sprechers der grünen Landtagsfraktion Stefan Wenzel, die Streichpläne der Bahn im Fernverkehr. Anlässlich eines Gesprächs zwischen dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gabriel und dem Bahnchef Mehdorn am kommenden Freitag fordert Wenzel den Ministerpräsidenten auf, endlich eine konsequente Haltung für den Erhalt und den Ausbau des Fernverkehrs in Niedersachsen einzunehmen. "Läßt Gabriel sich am kommenden Freitag von Mehdorn über den Tisch ziehen, oder haut er auf den Tisch?" fragt Wenzel. Nach Wenzels Informationen habe der DB-Geschäftsbereich Reise und Touristik für den Fahrplan ab Mai 2001 für viele Interregios (IR) keine Trassen mehr bestellt. Damit sei fraglich, ob die Zerstörung des Interregio-Netzes noch gestoppt werden könne. Presseberichte aus Süddeutschland wiesen zudem darauf hin, dass bis 2003 im Prinzip das gesamte IR-Netz auf der Abschussliste stehe. Bereits in diesem Jahr soll die Strecke Wilhelmshaven, Leer, Emden und Norddeich wegfallen, für das kommende Jahr steht die IR-Verbindung von Münster nach Osnabrück, Diepholz, Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven auf der Streichliste. Wenzel fordert den Ministerpräsidenten auf, den Schmusekurs mit der Bahn zu beenden und dafür zu sorgen, dass endlich der Vertragsentwurf zwischen Bahn und Land offengelegt wird. Das hatte die SPD-Mehrheit im Landtag bislang verhindert. Die Landtagsgrünen haben eine schriftliche Anfrage eingereicht, mit der geklärt werden soll, ob das Land die Möglichkeiten nutzen will, die der neue Verkehrsvertrag zwischen Bahn und Land biete. wz/kn

Presseinformation, 9.7.00
Will die Bahn 10% der Fernverkehrsverbindungen streichen?
Grüne: Kampfansage - Klimmt muß endlich handeln!
Nach erneuten Presseberichten über bevorstehende Streichungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn, reagierte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag, Stefan Wenzel, äußerst ungehalten. Eine Sprecherin der DB AG hatte die Berichte nicht ausdrücklich bestätigt, aber auch nicht dementiert.
Wenzel: "Der Fisch stinkt vom Kopf - Klimmt muß endlich die massiven Wettbewerbsverzerrungen beseitigen, die die Bahn tagtäglich belasten. Bei den Trassenpreisen, bei der Mehrwert- und Mineralölsteuer und bei der Kilometerpauschale werden die Wettbewerber der Bahn bevorzugt." Da reichten keine kosmetischen Korrekturen mehr.
Wenzel forderte zudem eine Neubesetzung des Aufsichtsrates. Hier müßte auch eine VertreterIn der Umwelt- und Verkehrsverbände hinein, die sich für den Ausbau der Bahn engagierten. Die Vertreter der "Deutschland AG", die an Ämterhäufung litten, sollten schrittweise durch kreative Verkehrs- und Finanzexperten ersetzt werden. Zur Zeit gehören dem Aufsichtsrat bspw. noch der Ex-Veba Chef Krämer (6 Aufsichtsräte), der WestLB-Chef Neuber (9 Aufsichtsräte) und der Nestle-Chef Maucher (7Aufsichtsräte) an.
Eine Kürzung des Fernverkehrs um 10% wäre eine herbe Kampfansage an die Länder, weil die Züge durch Nahverkehrszüge ersetzt werden müßten, so Wenzel. "Das werden wir nicht akzeptieren, weil wir bei der Bahn keinen Rückschritt wollen."
wz
Stefan Wenzel