News vom 01.12.2025 bis 31.12.2025

1. Walkenried: Durchgehende Züge nach Göttingen soll es auch nach 2035 geben -  Antwortschreiben aus Hannover lässt für den Südharz hoffen (Stand: 06.12.2025)
2. Newsticker: +++ Technische Probleme mit der FahrPlaner-App +++ Harz-Kursbuch ist bestellbar +++ (Stand: 12.12.2025)

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. Südniedersachsen: DB InfraGO sorgt für katastrophale Betriebslage im Harz-Weser-Netz (Stand: 14.12.2025)
4. Südniedersachsen: Ergänzende Meldung zur Betriebslage im Harz-Weser-Netz - Nach Abbruch der Bauarbeiten: Züge im Südharz immer unpünktlicher (Stand: 14.12.2025)
5. Walkenried: Kapitalbindung nach Art der Deutschen Bahn (Stand: 15.12.2025)
6. Harz: Mit HATIX geht’s jetzt auch auf die Schiene - Seesen tritt HATIX bei (Stand: 15.12.2025)
7. Südniedersachsen: Update zur Deutschlandticket-Story des VSN und zum problemlosen D-Ticket Erwerb bei Verkehrsbetrieben Nordhausen (Stand: 15.12.2025)
 

1. Walkenried: Durchgehende Züge nach Göttingen soll es auch nach 2035 geben -  Antwortschreiben aus Hannover lässt für den Südharz hoffen (Stand: 06.12.2025)

Am 21.11.25 hat zwischen dem Bürgermeister der Gemeinde Walkenried Lars Deiters, unterstützt vom Walkenrieder Ortsbürgermeister Michael Reinboth, einerseits und dem niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung sowie der LNVG andererseits ein Video-Gespräch zur künftigen Anbindung des Südharzes an den ICE-Bahnhof und die Kreisstadt Göttingen stattgefunden. Ausgangspunkt war das Konzept „2030+“ der LNVG, in welchem bekanntlich keine durchgehenden Züge zwischen Nordhausen und Göttingen mehr vorgesehen sind. Bürgermeister Deiters hatte aufgrund einer diesen Umstand weitgehend bestätigenden Antwort der LNVG auf die Resolution der Gemeinde Walkenried diese Resolution auch dem Ministerium vorgelegt, welches den Sachverhalt bestätigte, aber auch ein klärendes Gespräch anbot (wofür die beiden Walkenrieder sich auch an dieser Stelle bei Frau Tsaritova bedanken).

Joachim Ebinger, bei der LNVG zuständig für die Angebotsplanung, hat das Ergebnis dieses Gesprächs nun zusammengefasst und nach Walkenried übersandt. Mit Zustimmung von Lars Deiters können wir diese Zusammenfassung publizieren (siehe Anlage).
Wir tun es auch deswegen gern, weil sich daraus ein gewisses Verständnis für die Belange des Südharzes, seiner Pendler und der touristischen Belange unserer Region ergibt. Dieses zarte Pflänzchen sollte in nächster Zeit gehegt und gepflegt werden, um am Ende ein auch für den Südharz auskömmliches Ergebnis zu erwirken. Wir dürfen nicht nachlassen, unsere Belange vorzubringen, sollten dies aber auch weiterhin mit konkreten Vorschlägen unterlegen.

Ein Weilchen werden wir schon deswegen gießen und hegen müssen, weil die Umsetzung von „2030+“ in den hiesigen Gefilden eben frühestens (wie nach der deutlichen Verschiebung der Sanierung der Nord-Süd-Strecke im Leinetal durch die DB AG fast zu erwarten) ab Mitte der 2030er Jahre erfolgen wird. Bis dahin, so steht zu hoffen, auch wenn es aus dem Schreiben der LNVG nicht unmittelbar hervorgeht, verkehren die RB-Linien 80 und 82 wohl weiter wie bisher durchgehend nach Göttingen und zurück.

Wenn dem so ist, dann kommt es in nächster Zeit entscheidend darauf an, die Anbindung von Osterode an Göttingen schon vor 2035 zu verbessern. Dafür liegen der LNVG konkrete Vorschläge in Gestalt von Flügelungs- und Trennungskonzepten im Bahnhof Herzberg vor, aber auch der angedachte Schnellbus Osterode – Northeim und die Aufwertung der Buslinie Osterode – Katlenburg sind in diesem Kontext zu nennen. Und über durchgehend Paderborn – Nordhausen wird man auch schon vor 2035 sprechen müssen.

Über allem schwebt freilich die immer noch nicht entschiedene Frage der auskömmlichen Finanzierung des Schienenverkehrs durch Anhebung der Regionalisierungsmittel des Bundes bzw. auch die den anderen Bundesländern vergleichbare Ausstattung des ÖPNV durch das eigene Bundesland Niedersachsen (welches hier bekanntlich das Tabellenende der Bundesländer ziert).

Und ganz frisch zeichnet sich ja auch ein erneutes Versagen der DB InfraGO bei der Umstellung der Stellwerkstechnik ab. Tritt dieses Szenario tatsächlich ein, werden wir uns im Südharz mit ganz anderen Problemen herumschlagen müssen…
Michael Reinboth

Anlage:
Schreiben der LNVG an die Bürgermeister der Gemeinde Walkenried Lars Deiters, unterstützt vom Walkenrieder Ortsbürgermeister und Sprecher der Initiative "Höchste EIsenbahn für den Südharz" Michael Reinboth

"Vielen Dank für das konstruktive Gespräch am 21. November 2025 in dem die im SPNV-Konzept geplanten Maßnahmen für den Südharz im Mittelpunkt standen. Wir bedauern, dass im Vorfeld unseres Gesprächs der Eindruck entstanden ist, dass mit den Maßnahmen im Zusammenhang mit dem SPNV-Konzept der Südharz im Nahverkehr abhängt wird.

Daher möchten wir gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung die wichtigsten Inhalte unseres Gesprächs und die Hintergründe zum SPNV-Konzept 2030+ sowie Ihre Hinweise zu den Anliegen der Region noch einmal zusammenfassen.

Das zentrale Thema ist, dass wir auf die sehr hohe Nachfrage im Korridor zwischen Hannover und Göttingen reagieren und dort eine spürbare Entlastung erreichen müssen.
Die vorgesehene Verdichtung des Angebots der Linie RE 2 zwischen Hannover und Göttingen führt jedoch zu einem Konflikt mit der Linie RB 80 auf dem stark durch Güterverkehr belasteten Abschnitt zwischen Northeim und Göttingen.

Dieser Trassenkonflikt erfordert eine Abwägung zwischen beiden Nahverkehrslinien.
Dabei sollen die Verkehrsbedürfnisse des Südharzes selbstverständlich so berücksichtigt werden, dass auch für Ihre Gemeinde sich die Anbindung im SPNV verbessert.
Diese Abwägung führt in der Konsequenz dazu, dass die Anzahl der Direktverbindungen nach Göttingen zugunsten deutlich verbesserter Anschlüsse in Richtung Hannover reduziert werden müssen.

Bereits heute erfolgt auf der Relation Osterode–Göttingen jede zweite Stunde ein Umstieg in Northeim – ein Vorgang, der von den Fahrgästen bereits gelebte Praxis ist. Gegenüber den aktuellen Direktverbindungen ergeben sich dadurch keine nennenswerten Fahrtzeitverlängerungen.
Gleichzeitig ergeben sich durch das neue Konzept der RE 2 spürbare Reisezeitverkürzungen für Walkenried: eine rund 30 Minuten kürzere Reisezeit nach Hannover und damit auf weiteren Relationen im Nahverkehr weitere Reisezeitverkürzungen, z.B. um 60 Minuten nach Bremen.

Wir sehen diese neuen Verbindungen auch als Chance insbesondere für den Urlaubs- und Freizeitverkehr, da damit im Nahverkehr eine optimale Verknüpfung auch aus dem Norden (Hamburg, Hannover, Bremen) in den Südharz entsteht.

Wir möchten aber den Bedürfnissen der Region nach einer Beibehaltung von durchgehenden Zugverbindung nach Göttingen mit der RB 80 insbesondere für Pendler und Urlaubsgäste Rechnung
tragen. Aus diesem Grunde haben wir im SPNV-Konzept zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Nachmittag für die Pendler sowie zu touristisch bedeutenden Zeiten weiterhin durchgängige Züge eingeplant.

Da eine Umsetzung dieses Konzepts frühestens Mitte der 2030er Jahre erfolgen kann, können konkrete Fahrpläne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorgelegt werden. Die konkrete Ausgestaltung des Fahrplans ist abhängig von der Trassenverfügbarkeit zwischen Northeim und Göttingen sowie den Bahnsteigkapazitäten in Göttingen. Bis dahin würden wir gern das SPNV-Konzept im Dialog mit der Region weiterentwickeln, um die regionalen Bedürfnisse bestmöglich zu integrieren.

Für Ihr Engagement und die konstruktiven Lösungsansätze danken wir Ihnen nochmals herzlich und stehen für weitere Abstimmungen jederzeit gerne zur Verfügung."

2. Newsticker: +++ Technische Probleme mit der FahrPlaner-App +++ Harz-Kursbuch ist bestellbar +++ (Stand: 12.12.2025)

Technische Probleme mit der FahrPlaner-App https://www.goevb.de/service/news/details/fahrplaner-app
Unterdessen erhielten die Abonnenten folgende E-Mail:

Unterdessen erhielten die Abonnenten eine E-Mail mit folgendem Inhalt:

"Guten Tag,

aktuell gibt es technische Probleme mit der FahrPlaner App, so dass das Deutschland-Ticket/Deutschland-Jobticket bei einigen Kunden nicht angezeigt wird.
Der App-Betreiber ist bereits informiert und arbeitet mit Hochdruck an der Behebung.

Daher gilt diese E-Mail bis zum 31.12.2025 als Nachweis für ein gültiges Deutschland-Ticket/deutschland-Jobticket.

Hiermit bestätigen wir Ihnen, dass Sie ein gültiges Deutschland-Ticket/Deutschland-Jobticket
bei der VSN GmbH, Güterbahnhofstraße 10, 37073 Göttingen beziehen.“

Harz-Kursbuch ist bestellbar
Das neue Harz-Kursbuch für 2026 enthält auf 160 Seiten alle Bahn- und Bus-Fahrplantabellen für den Harz sowie zahlreiche Übersichtskarten mit Ausflugs- und Wandertipps.
Das Buch kann zum Preis von 5,00 € bei Michael Reinboth bestellt werden (Telefon 05525/1550, Michael.Reinboth@gmx.de).

3. Südniedersachsen: DB InfraGO sorgt für katastrophale Betriebslage im Harz-Weser-Netz (Stand: 14.12.2025)
Die Betriebslage im Harz-Weser-Netz ist seit dem Abbruch der Umstellarbeiten zwischen Northeim und Walkenried so katastrophal wie selten zuvor. Es fährt fast nichts mehr pünktlich, die Verspätungen in Richtung Northeim - Göttingen schaukeln sich auf 15 und mehr Minuten hoch.
Das ständige Tuten der Triebwagen deutet darauf hin, dass mal wieder eine großflächige Schrankenstörung vorliegt, Befehle geschrieben werden und überdies natürlich überall gehalten werden muss.

https://bahn.expert/details/RB 14162/j/20251214-88b2555d-09b1-348a-89de-0a202f3df64c

Die Folgen sind enorm, die Anschlüsse an die RB82 in Northeim sind weg, die an den Metronom nach Hannover wackeln, selbst nach Bodenfelde wird nicht mehr pünktlich gefahren, weil die Standzeit von 15 Minuten in Northeim nicht ausreicht, um die eingetretene Verspätung aufzufangen.

https://bahn.expert/details/RB 14156/j/20251214-61d42052-1021-3fd4-8789-708121ed2445

In Richtung Braunschweig klappt es ganz sicher auch nicht, aber da ist es eh egal - DB InfraGO ist mit den Bauarbeiten zwischen Salzgitter-Drütte und Braunschweig nicht fertig geworden, der Ersatzverkehr mit Bus geht also in die Verlängerung. Braunschweig und entsprechende Anschlüsse sind also ohnehin schlecht erreichbar bzw. unmöglich.

https://bahn.expert/details/RB 14311/j/20251214-762be5c2-f295-38d4-92fc-780722eaf345

Die Störung auf "unserer" Strecke währt nun schon zwei Tage, vermutlich hat von Leipzig mal wieder keiner Lust, in den Südharz zu kommen und Reparaturen durchzuführen. Oder es fehlt der richtige Schraubenzieher. Das ist ja nicht neu, man erinnere sich an Pfingsten 2024. So lange klappt eben nichts und sind Reiseketten halt im Eimer. Von den reihenweise verpassten Übergängen auf die Busse reden wir mal gar nicht erst. Das hat bei DB InfraGO noch nie jemanden gestört.

Bei alledem kann man dem EVU, also DB Regio, keine Schuld geben, es ist eindeutig mal wieder der Netzbereich, der total versagt und sich ganz offenbar dann auch noch ein Ei darauf pellt.

DB Regio ist zwar nicht Verursacher, stellt aber stereotyp die Begründung "Verspätung eines vorausfahrenden Zuges" im Navigator ein, was hinten und vorne nicht stimmt. Ab und an blitzt mal "Reparatur an der Strecke" auf, das trifft es vermutlich eher. Aber es fällt in letzter Zeit schon auf, dass immer wieder dieselbe alberne Begründung mit den vorausfahrenden Zügen genommen wird. Zwischen Northeim und Nordhausen gibt es gar keine vorausfahrenden Züge...
Michael Reinboth

4. Südniedersachsen: Ergänzende Meldung zur Betriebslage im Harz-Weser-Netz - Nach Abbruch der Bauarbeiten: Züge im Südharz immer unpünktlicher (Stand: 14.12.2025)
Was nach Abbruch der Bauarbeiten zwischen Northeim und Walkenried durch DB InfraGO zu befürchten war, ist nun schneller als gedacht und mit voller Wucht eingetreten. Seit Samstag (13.12.) ist kein einziger Zug auf der Südharzstrecke pünktlich unterwegs. Eine massenhafte Störung von Schranken, die durch den Netzbetreiber auch nach zwei Tagen noch nicht behoben ist, sorgt für Verspätungen, die sich infolge des Schreibens von Befehlen und des Anhaltens vor gleich mehreren Schranken in Richtung Herzberg – Northeim auf bis zu 15 Minuten hochschaukeln. In der Gegenrichtung sind es bis Nordhausen „nur“ bis zu 10 Minuten.

Die jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur durch DB InfraGO und der Unwille oder die Unfähigkeit, die Arbeiten zur Umstellung der Stellwerkstechnik – was die Schranken mit einschließt – wenigstens nach 20 Jahren Verschleppung endlich fertigzustellen, zeigen nun massive Folgen, die natürlich nicht der Netzbetreiber, sondern die Kundinnen und Kunden ausbaden müssen.

„Es klappt fast kein Anschluss mehr“ hat Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ am Wochenende beobachtet. „Die RB82 nach Göttingen ist in Northeim weg, die Eckanschlüsse nach Kassel in Nordhausen sind es auch. Die Busanschlüsse in Herzberg, Bad Sachsa und Walkenried werden reihenweise verpasst. Nach Braunschweig wird es in Herzberg auch sehr eng, aber da zwischen Salzgitter-Bad und Braunschweig sowieso seit Tagen kein Zug fährt und auch hier die Arbeiten nicht fertig werden, kommt es darauf schon gar nicht mehr an.“

InfraGO behebt zum wiederholten Mal Störungen erst mit erheblicher Verzögerung – die neue Störung ist noch nicht einmal in Angriff genommen worden

Dass DB InfraGO zum wiederholten Mal im Südharz bei der Behebung einer relevanten Störung offenbar endlos viel Zeit hat und Störungskräfte am Wochenende offenbar grundsätzlich nicht ausrücken, erbost Reinboth noch mehr. „Wenn sie schon nichts hinkriegen bei den Bauarbeiten, dann sollten sie doch wenigstens die Störungen an der Alttechnik schnell beheben. Aber da sind wir vom Netzbetrieb in Leipzig ja schon sehr viel Schlimmes gewohnt, man denke nur an Pfingsten 2024, wo die Behebung bei der neuen Technik erst nach drei Tagen erfolgte, weil an den Feiertagen keiner Lust hatte, in den Südharz zu kommen. Dasselbe erleben wir jetzt wieder – tagelang wird in aller Seelenruhe zugeschaut, wie die Kunden massenhaft Anschlüsse versäumen.“

Reinboth fragt: „Wie tief muss dieses Unternehmen DB InfraGO eigentlich noch sinken, bevor die Verkehrspolitik in Berlin und Hannover endlich mal reagiert? Hier im Südharz wird geschludert und geschlampt, werden Termine 20 Jahre lang verschleppt. In Niedersachsen sind das Theater mit der Huntebrücke, die Verzögerung bei der Inbetriebnahme der Emsquerung, der erneute Verzug zwischen Salzgitter und Braunschweig weitere Beispiele für die absolute Unfähigkeit dieses Ladens, auch nur ein Problem zeitgerecht und im Sinne der Kunden lösen zu können. Da müssen wir gar nicht erst das mit Ansage erfolgte Desaster von Stuttgart 21 bemühen – unser Stuttgart 21 spielt sich aktuell zwischen Northeim und Walkenried ab.“

Vollsperrung als nächster Schritt?
Wie es weitergeht? Reinboth befürchtet, dass sich die Kette von Pleiten, Pech und Pannen noch über Jahre fortsetzen wird. „Es ist ja nicht einmal ansatzweise zu erkennen, wann und wie es mit den Bauarbeiten weitergehen wird. Bis dahin müssen wir als Kunden mit der immer störanfälligeren Alttechnik leben oder eben auf andere Verkehrsmittel umsteigen. DB InfraGO wird es auch fertigbringen, das eigene Unvermögen mit einer Streckensperrung und Schienenersatzverkehr zu kaschieren – denn ewig auf Befehl fahren, ist einerseits extrem anstrengend für Lok- und Stellwerks-personal und andererseits nur begrenzte Zeit gestattet.“
Michael Reinboth

5. Walkenried: Kapitalbindung nach Art der Deutschen Bahn (Stand: 15.12.2025)
Die Beschaffung von moderner Signal- und Bahnübergangstechnik ist mit Sicherheit sehr teuer und wird immer teurer. Also sollte man doch davon ausgehen, dass solche Technik, einmal für viel Geld beschafft, dann auch umgehend installiert und genutzt wird, um den erheblichen Kapitalkosten wenigstens sinkende Personalkosten gegenüberstellen zu können.

Um allen Vorwürfen von wegen schiefer Vergleiche vorzubeugen: Klar, die beschaffte Technik tritt erst einmal als Wertzuwachs in der Bilanz auf, wohingegen die laufenden Personalkosten sich in der Gewinn- und Verlustrechnung finden. Aber die Kosten für die Kapitalbeschaffung und die Abschreibung für die technischen Güter schlagen dort ebenfalls zu Buche.

Altes und neues Einfahrsignal des Bahnhofs Walkenried aus Richtung Herzberg. Das neue Signal wird wohl einige Zeit liegend vor sich hin rosten.

Bei der Deutschen Bahn, genauer bei DB InfraGO, läuft das anders. Da laufen die Kosten für Zinsen und Abschreibung neuer Technik parallel zu den Personalkosten, weil man zwar neue Technik beschafft und auch aufstellt, sie dann aber nicht anschließt und folglich auch nicht in Betrieb nimmt. Für teures Geld beschaffte Technik rottet vor sich hin, während in den alten Stellwerken in Scharzfeld und Herzberg weiter die Hebel geschwungen werden. Das obige Bild ist nachgerade symbolisch für den Zustand des Netzbereichs der DB AG, von Stuttgart über den Südharz bis zur Huntebrücke bei Oldenburg. Die neue Technik liegt brach, die alte muss weiter genutzt werden.

Natürlich ist an der Gesamtsituation in erster Linie der Eigentümer, sprich der Bund, Schuld, weil er die Infrastruktur Bahnvorständen ausgeliefert hat, die sie – mit Wissen der jeweiligen Verkehrsminister – gründlich haben verkommen lassen. Aber die Situation entlang der Südharzstrecke, die ist allein und ausschließlich DB InfraGO anzulasten. Dieser „Betrieb“ verschleppt die Umstellung der Stellwerkstechnik nun schon seit 20 Jahren, und die Misswirtschaft findet in diesen Wochen ihre unrühmliche Fortsetzung.

Die RB81 Nordhausen – Bodenfelde naht, an diesem Tag (15.12.25, 10.08 Uhr) sogar erstaunlich pünktlich. Sie passiert soeben die Standorte der neuen Signale des Bahnhofs Walkenried. Der staunende Betrachter bemerkt, dass sogar Gleiswechselbetrieb ermöglicht werden soll. Es fragt sich nur, in welchem Jahrzehnt. Derweil rotten die neuen Signale vor sich hin.

Den Rekord im Harz-Weser-Netz hält da vermutlich ein neues Signal im Bahnhof Herzberg, welches schon zum Jubiläum der Strecke 2019 dort stand und immer noch steht, in sechs Jahren freilich nicht ein einziges Mal benutzt werden konnte. Vielleicht steht es da ja zu Demonstrationszwecken.

Zu dem einen, sagen wir es ruhig, Skandal gesellen sich mehrere Risiken. Von der immer häufiger kaputten Alttechnik können die Fahrgäste unserer Strecken inzwischen singen, am letzten Wochenende sogar ganz laut und lange, weil die Verspätungen infolge Schrankenstörungen sich auf 20 und mehr Minuten hochschaukelten. Demnächst könnte es sein, dass stundenlang gar nichts fährt, weil es an Personal für die Stellwerke gebricht, welches ja gemäß Ursprungsplan längst in Rente sein sollte (und zum Teil sogar ist).

 

Alles liegt und hängt zur Mitnahme bereit. Nicht auf dem Bild ist der Indusi-Magnet, achtlos in den Schotter neben dem neuen Signal geworfen. Sein noch genutztes Pendant ist rechts zu sehen. Gut, dass man an diese Stelle nicht mit einem Auto kommt…

Das Risiko, welches hier gemeint ist, dass das des Verrottens einerseits oder des Diebstahls andererseits. Im Falle des Falles muss die DB InfraGO dann für Infrastruktur, die noch nie genutzt wurde, gleich Ersatz besorgen. Kostet auch wieder Geld. Bei diesem Anblick wünscht man sich die gute alte Bahnmeisterei zurück, da gab es doch wirklich noch Leute, die jeden Meter ihres Bezirks kannten und nahezu täglich abklapperten, um nach dem rechten zu sehen. Brauchen wir alles nicht, sagten sich die Herren Mehdorn, Pofalla, Rompf und wie sie alle hießen und heißen, die für die Vernichtung der Infrastruktur mit üppigen Boni belohnt wurden, weil „oben drüber“ auch nur kurzsichtige Verkehrs-minister agierten. Vielleicht wurde die Infrastruktur in Bayern etwas besser behandelt…
Michael Reinboth

6. Harz: Mit HATIX geht’s jetzt auch auf die Schiene - Seesen tritt HATIX bei (Stand: 15.12.2025)
Presseinformation der Beteiligten Unternehmen vom 15.12.2025:

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Urlauber im Harz dürfen sich freuen. Das beliebte Urlauber-Ticket HATIX wird vom 1. Januar 2026 an erweitert. Gäste im Westharz können mit dem HATIX dann auch die Regionalzüge nutzen. Bislang galt das Ticket nur für Busfahrten.

Darauf haben sich alle Beteiligten geeinigt. Dieses Ticket gilt auf folgenden Linienabschnitten:

Beteiligt sind die beiden Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio und Erixx GmbH, die Landkreise Goslar und Göttingen sowie die Aufgabenträger für den ÖPNV, Regionalverband Großraum Braunschweig und Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen.

Gäste, die im Harz mindestens einmal übernachten, können nun im niedersächsischen Bereich des Harzes ohne eigenes Auto unterwegs sein. Auch eine Umrundung des Westharzes wird mit verschiedenen Zügen möglich sein. Das Angebot gilt auch für Gäste des Ostharzes. Wenn Sie in den Westharz fahren, können sie hier mit ihrem HATIX ebenfalls die Züge nutzen.

Die kostenlose Nutzung des ÖPNV mit dem HATIX kommt bei den Gästen im gesamten Harz sehr gut an. Im Landkreis Göttingen konnten Gäste bislang gegen eine geringe Zusatzgebühr mit dem HATIX bereits Züge nutzen, nun ist das auch hier vollständig in das Ticket integriert.

Zunächst ist das Projekt für ein Jahr lang ausgelegt und gilt vom 1. Januar bis 31. Dezember 2026. Dann wird evaluiert, inwieweit es genutzt und ob es fortgeführt wird.

Eine weitere Zusammenarbeit beginnt ebenfalls zum neuen Jahr: Die Stadt Seesen tritt dem HATIX bei, so dass dieses Ticket auch hier für alle Gäste gilt.

Finanziert wird das Zusatzangebot auf der Schiene von den Landkreisen Goslar und Göttingen.

Landkreis Goslar:

„HATIX ist eine Erfolgsgeschichte, die wir mit dem Schritt auf die Schiene erweitern und fortsetzen wollen. Ich bin ausgesprochen zuversichtlich, dass unsere Gäste diesen zusätzlichen Mehrwert schätzen und nutzen werden. Dies ist ein weiterer Beitrag zur nachhaltigen Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs in unserem Landkreis Goslar“, erklärt Goslars Landrat Dr. Alexander Saipa.

Landkreis Göttingen:

„Mit der Erweiterung des HATIX-Angebots auf die Bahnstrecken in den Landkreisen Göttingen und Goslar ermöglichen wir unseren Gästen einen kostenfreien und unkomplizierten Zugang zu lokalen Verbindungen und stärken zugleich den umweltfreundlichen Tourismus in der Region“, ergänzt Landrat Marcel Riethig, . Die neue Regelung macht nachhaltige Mobilität im Harz einfacher, komfortabler und attraktiver. Das ist ein echter Gewinn für den Tourismus und unterstreicht, wie gut nachhaltige Mobilität und attraktiver Urlaub im Harz zusammenpassen.“

RGB:

„Wir freuen uns sehr, dass wir – gemeinsam mit allen Beteiligten – den Übernachtungsgästen im Harz dieses sehr gute Angebot machen können“, sagt Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Großraum Braunschweig. „Trotz der überall vorhandenen engen finanziellen Ausgangslage erweisen sich die Landkreise als zuverlässige Partner, wenn es um die Verbesserung des ÖPNV-Angebotes geht. Dafür danke ich ihnen und wünsche uns jetzt zahlreiche Fahrgäste in den Zügen, die das neue Angebot nutzen.“

ZVSN:

Stephan Börger, Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbands Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen sagt: „Die Integration ausgewählter Schienenstrecken in HATIX ist ein wichtiger Schritt für die verkehrsträgerübergreifende touristische Mobilität im Harz. Erstmals gilt HATIX damit auch auf der Schiene. Dieser Ausbau zeigt die enge Zusammenarbeit zwischen den Verkehrsunternehmen, den Aufgabenträgern und der Harz AG. Übernachtungsgäste können ihre Reiseziele in den Landkreisen Göttingen und Goslar künftig schneller und direkter erreichen. Das stärkt den Harz als gut angebundene und attraktive Urlaubsregion.“

DB Regio AG:

Nicole Berlin, Vorsitzende der Regionalleitung Nord der DB Regio AG, ergänzt: „Die Erweiterung des Urlaubertickets macht den Harz noch attraktiver und bringt mehr Menschen in unsere Regionalzüge.  Damit stärken wir die touristische Region, gewinnen neue Fahrgäste für die Schiene und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Ich freue mich, dass wir dieses Angebot gemeinsam mit den Landkreisen und unseren Partnern möglich machen konnten.“

Erixx:

Auch das private Bahnunternehmen erixx zeigt sich erfreut über die Ausweitung auf die Regionalzüge. Von dem erweiterten Angebot profitieren hier insbesondere die Urlauberinnen und Urlauber, die in den Zügen von erixx im Harzvorland unterwegs sind. Das Unternehmen sieht dadurch einen zusätzlichen Mehrwert für Reisen in der Region.

Zum Hintergrund:

HATIX gilt seit 2020 in den niedersächsischen Landkreisen Goslar und Göttingen (im Bereich des Altkreises Osterode). Zuvor hatte der Tourismusverband im Ostharz dieses Ticket bereits 2012 eingeführt. Mit diesem Ticket, das in den Übernachtungskosten der Hotels und Pensionen enthalten ist, können Gäste kostenlos den ÖPNV nutzen.

Pressekontakte:

Regionalverband: Gisela Noske, Tel. 0531-2426252, presse@rv-bs.de

Landkreis GS: Maximilian Strache, Tel. 05321- 76-250, Maximilian.Strache@landkreis-goslar.de.

ZVSN / Landkreis Göttingen: Ute Reuter-Tonn, Tel. 0551-38948-12, ute.reuter-tonn@zvsn.de

DB AG: Tim Cappelmann, Tel. 040 3918-4498, presse@deutschebahn.com

Erixx: Simon Märtens, Tel.: 0581 97164-222, simon.maertens@erixx.de

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7. Südniedersachsen: Update zur Deutschlandticket-Story des VSN und zum problemlosen D-Ticket Erwerb bei Verkehrsbetrieben Nordhausen (Stand: 15.12.2025)
Wie viele andere bisherige Abonnenten des Deutschland-Tickets beim VSN, so erhielt auch ich kürzlich eine E-Mail, wonach es „technische Schwierigkeiten“ gäbe, welche dazu führen, dass das D-Ticket auf dem Smartphone nicht mehr angezeigt würde. Stimmt – es ist alles weg, auch der Vorbesitz von Tickets wird konsequent geleugnet. Besagte E-Mail würde nun als Ersatzdokument gelten, gleich mal bis zum 31.12.2025. Was praktischerweise sowieso der letzte Tag ist, an dem das bei den GoeVB erworbene Ticket noch gegolten hätte.

Somit ist klar, dass der Hinweis, wonach man „mit Hochdruck“ an der Behebung des Problems arbeiten würde, allenfalls eine verbale Pflichtübung ist. Da ist nix mit Hochdruck. Der ausgedruckte, übrigens in jeder Hinsicht kopier- und fälschbare Wisch ist das Ersatzdokument für die letzten zwei Wochen, in denen man noch tariflicher Kunde des VSN ist. Ausgedruckt deswegen, weil ich ja nicht auch noch meinen Laptop auf große Fahrt mitnehmen will.

D-Ticket Erwerb bei Verkehrsbetrieben Nordhausen
Gut, dass ich vor einigen Tagen in Nordhausen war. Fast zeitgleich mit der Mail aus Göttingen traf bei mir ein Brief aus Nordhausen ein. Absender waren die dortigen Verkehrsbetriebe, Inhalt war das ersehnte D-Ticket in Form einer Chipkarte nebst einem sehr netten Begleitbrief, worin nochmals über die Nutzungsbedingungen aufgeklärt wird, und natürlich einer Kontaktadresse, an die man sich bei Problemen wenden kann. Bearbeitungszeit übrigens knapp 2 Wochen. So geht es eben auch.

Derlei Trödel wie beim VSN, wo ja weiß Gott nicht zum ersten Mal das Ticket von der Anzeige verschwunden ist (bei Software-Updates gab es nie eine Benachrichtigung, man musste sich immer selbst kümmern, wenn der Bildschirm dunkel blieb), wird mir nun wohl hoffentlich erspart bleiben.

Manchmal ist die Grenzlage innerhalb eines Verbundgebiets eben doch von Vorteil…
Michael Reinboth