News vom 01.03.24 bis 31.03.24
1. Im GDL-Streikfall voraussichtlich
verkehrende Bahn- und Buslinien - Initiative veröffentlicht Übersichtsliste
(Stand:
03.03.2024)
2. Kommentar zu neuen Streiks: Höchste Eisenbahn sieht Zukunft des
Verkehrssystems Eisenbahn bedroht „GDL-Streiks sind Tritt ins Gesicht der
Bahnkunden“
(Stand:
04.03.2024)
3. Thesen zur
Weiterentwicklung des Westharzer Linienbusnetzes -
Thesen zur Weiterentwicklung des Westharzer Linienbusnetzes Anhang
Bustabellen20240320.pdf
(Stand:
20.03.2024)
4. Harzer Urlaubsticket HATIX - Erweiterung für die Schiene im Südharz
(Stand:
26.03.2024)
1. Im GDL-Streikfall voraussichtlich verkehrende Bahn- und Buslinien - Initiative veröffentlicht Übersichtsliste (Stand: 03.03.2024)
A. Linien, die von nicht bestreikten Unternehmen betrieben werden
Auf den nachfolgend aufgeführten Linien wird grundsätzlich das volle Betriebsprogramm angeboten. Allerdings kann es stundenweise zu Ausfällen oder Teilausfällen kommen, wenn der Streik auf die Streckeninfrastruktur ausgedehnt wird. Die GDL wird hierzu aufrufen, da sie am vollständigen Ausfall des Bahnverkehrs interessiert ist. Erfahrungsgemäß ist der Organisationsgrad im Bereich Infrastruktur aber noch niedrig. Gleichwohl empfiehlt es sich, morgens und mittags über die App DB Navigator, den „DB Streckenagent“ oder andere Quellen abzufragen, ob die Infrastruktur vom Streik betroffen ist.
Göttingen – Eichenberg – Kassel und Bebra Cantus
Göttingen – Northeim – Kreiensen – Hannover – Uelzen – Hamburg Metronom 1)
Lüneburg – Lübeck – Kiel Erixx
Hamburg – Rotenburg (Wümme) – Bremen Metronom
Göttingen – Bodenfelde – Paderborn Nordwestbahn
Kreiensen – Holzminden – Paderborn Nordwestbahn
Paderborn – Soest – Hamm – Münster Eurobahn
Kassel – Paderborn – Soest – Hamm (- Düsseldorf) National Express
Kassel – Gießen – Frankfurt (nur HLB-Züge) HLB
Kassel – Bebra – Fulda Cantus
Halle (Saale) – Sangerhausen – Nordhausen – Eichenberg – Kassel Abellio 2)
Magdeburg – Güsten - Aschersleben Abellio
Magdeburg – Güsten – Sangerhausen – Erfurt Abellio
Hannover – Salzgitter-Ringelheim – Goslar – Bad Harzburg Erixx
Braunschweig – Vienenburg – Goslar / Bad Harzburg Erixx 3)
Goslar – Vienenburg – Wernigerode - Halberstadt – Halle (Saale) Abellio
Magdeburg – Halberstadt – Quedlinburg – Thale Abellio
Magdeburg – Potsdam - Berlin ODEG
Halberstadt – Blankenburg Abellio
Braunschweig – Wittingen – Uelzen Erixx
Braunschweig – Hannover – Minden – Osnabrück / Bielefeld Westfalenbahn
Braunschweig – Wolfsburg (SEV wegen Bau Weddeler Schleife) Enno
Hannover – Wolfsburg Enno
Hildesheim – Braunschweig Enno 4)
S-Bahn-Hannover Transdev
Flughafen – Hbf – Hameln – Paderborn
Bennemühlen – Hbf – Hildesheim
Minden/Nienburg – Hbf – Wennigsen (Deister)
Hbf – Lehrte – Hildesheim
Hbf – Lehrte - Celle
Halle (Saale) – Naumburg – Weimar – Erfurt – Eisenach Abellio
Eisenach – Bebra Cantus
Nordhausen – Ilfeld – Wernigerode HSB
Nordhausen – Alexisbad – Quedlinburg HSB
Nicht bestreikt werden ferner die Regio-S-Bahn Bremen (u.a. Bremen – Bremerhaven, Bremen – Oldenburg, Bremen – Verden) und die Erfurter Bahn/STB (u.a. Erfurt – Meiningen, Erfurt – Saalfeld)
Fußnoten:
1) Stellwerk Nordstemmen ist sehr anfällig für Streiks!
2) Stellwerk Zscherben bei Halle wird zeitweise bestreikt werden! Zugverkehr dann ab und bis Lutherstadt Eisleben mit Bus-Notverkehr Lutherstadt Eisleben - Halle
3) Voraussichtlich zeitweise bestreiktes Stellwerk in Wolfenbüttel! Züge pendeln dann nur zwischen Bad Harzburg, Goslar und Vienenburg – nach Braunschweig über Ringelheim, Hildesheim oder Hannover ausweichen
4) Strecke wegen Entgleisung bis ca. 7.3. gesperrt, Bus-SEV verkehrt
B. Linien, die von DB Regio betrieben werden
Im Harz-Weser-Netz kann voraussichtlich ein Basisverkehr aufrechterhalten werden, der sich im Harz auf die Strecken der RB46, RB80 und RB82 beschränkt. Bei den letzten Streiks gelang es, in Herzberg (Harz) alle 2 Stunden einen vollen Taktknoten zu organisieren. Bitte konsultieren Sie auch hier die entsprechenden Auskunftssysteme. In Thüringen kann die Achse Jena – Göttingen bedient werden, auf der Strecke Nordhausen – Erfurt wird ein Rumpfverkehr angeboten.
Northeim – Herzberg – Walkenried - Nordhausen 2-Std-Takt geplant 5)
Braunschweig – Salzgitter-Ringelheim – Herzberg 2-Std-Takt geplant
Braunschweig – Magdeburg unregelmäßiger Zugverkehr
Kreiensen – Goslar 2-Std-Takt geplant 6)
Braunschweig – Schöppenstedt 2-Std-Takt geplant 7)
Northeim – Bodenfelde SEV mit 4 Fahrtenpaaren 8)
Salzderhelden – Einbeck SEV im Stundentakt
Göttingen – Erfurt – Jena – Gera 2-Std-Takt geplant
Nordhausen – Erfurt 4-5 Zugpaare vorgesehen
Fußnoten:
5) Ausfall Göttingen – Northeim, Metronom nutzen
6) Ausfall Göttingen – Kreiensen, Metronom nutzen und Ausfall Goslar – Bad Harzburg,
hier RE10 (Erixx) oder Linienbus 810 (Halbstundentakt) nutzen
7) Voraussichtlich zeitweise bestreiktes Stellwerk in Wolfenbüttel!
8) Für Fahrten nach/von Westen über Kreiensen, Göttingen oder Kassel ausweichen
C. Linien, die von DB Start betrieben werden
Auf den von DB Start auch im Normalfall mehr schlecht als recht befahrenen Strecken Hildesheim – Bodenburg, Hildesheim – Elze (Han), Hameln – Herford, Buchholz – Soltau – Hannover und Bremen – Soltau – Uelzen kommt der Zugverkehr voraussichtlich völlig zum Erliegen. Was die Strecke Bremen – Soltau – Uelzen betrifft, ist der Unterschied zum Normalbetrieb eher marginal. Der schon eingerichtete Ersatzverkehr mit Bussen dürfte verkehren. Es soll grundsätzlich auf allen Strecken für jeden entfallenden Zug ein Bus verkehren, aber nähere Infos gab es bei den vergangenen Streiks hierzu leider auch keine.
Da die Strecke Elze (Han) – Hameln wegen eines Brückenschadens bis mindestens April gesperrt bleibt und hier sowieso ein Buspendel verkehrt, haben Kunden auf diesem Abschnitt eine zuverlässige Fahrmöglichkeit. Die zwischen Hildesheim und Elze (Han) voraussichtlich verkehrenden Ersatzbusse wären dann auch von einem Streik des Stellwerks Nordstemmen nicht betroffen…
D. Buslinien
Alle Regionalbuslinien im Kreis Göttingen und im Kreis Goslar verkehren nach Plan. Als Ersatz für Züge relevant sind die Linien
Herzberg – Duderstadt
Duderstadt – Göttingen (3 Linien plus Schnellbus)
Herzberg – Barbis – Bad Lauterberg
Bad Lauterberg – Barbis – Bad Sachsa
Bad Sachsa – Walkenried – Braunlage
Braunlage - Wernigerode
Braunlage – Bad Harzburg
Bad Harzburg – Goslar
Goslar – Langelsheim
Goslar – Salzgitter-Bad
Salzgitter-Bad - Braunschweig
Osterode – Lerbach – Clausthal-Zellerfeld
Osterode – Gittelde – Clausthal-Zellerfeld
Osterode – Eisdorf - Gittelde
Clausthal-Zellerfeld – Goslar
Osterode – Katlenburg
Katlenburg - Northeim
Wulften – Bilshausen – Ebergötzen – Göttingen
Die Stadtbusse in Göttingen und Goslar und die Busse im Kreis Nordhausen können ggf. von einem parallel laufenden Streik der Gewerkschaft ver.di betroffen sein. Folgende Linien der Verkehrsbetriebe Nordhausen kommen ansonsten in Betracht:
Straßenbahn und HSB Niedersachswerfen - Nordhausen
Ellrich – Niedersachswerfen – Nordhausen
Neuhof – Branderode – Nordhausen
Gudersleben – Salza - Nordhausen
E. Fernverkehr
Auf den Linien Hamburg – Hannover – Göttingen – Frankfurt und München werden wenige ICE verkehren. Hier gibt es aber wegen diverser Baustellen ohnehin massive Änderungen. Mit einigen Zugpaaren bedient wird auch Ruhr/Rhein – Hannover – Berlin. Alle anderen den Harz betreffenden Linien werden wohl überwiegend entfallen.
Improvisieren ist angesagt – aber den Triumph, alles lahmzulegen, gönnen wir der GDL nicht!
Michael Reinboth
2. Kommentar zu neuen
Streiks: Höchste Eisenbahn sieht Zukunft des Verkehrssystems Eisenbahn bedroht
„GDL-Streiks sind Tritt ins Gesicht der Bahnkunden“
(Stand:
04.03.2024)
Keine Frage: Die Tarifautonomie und das Streikrecht sind
elementare Bestandteile unserer Verfassung, und das Streikrecht darf als ein
Grundrecht nicht angetastet werden. Aber man kann es auch furchtbar
missbrauchen. Und genau das macht die GDL seit Jahren und treibt es nun mit
ihrer neuen Streikstrategie auf die Spitze. Sie gefährdet damit die
Verkehrswende und die Zukunft des Verkehrsträgers Eisenbahn.
Und all dies ist nur möglich, weil man die Fahrgäste der Bahn als Geiseln in beliebiger Weise missbrauchen kann. Diese sind zwar nicht Verhandlungspartner von Bahn und GDL, aber für die Gewerkschaft eine willkommene Masse, mit der sich der Arbeitgeber herrlich unter Druck setzen lässt. Theoretisch. Dieser wiederum kann das nämlich ganz gut aushalten – es trifft ja nicht ihn, sondern Millionen Reisende, die sich kaum zur Wehr setzen können. Es sei denn, sie verzichten in Zukunft ganz und gar auf die Nutzung eines Verkehrsmittels, das auch ohne Streik mehr schlecht als recht funktioniert und nun gänzlich unkalkulierbar wird.
„Waren die bisherigen Streiks schon als Ohrfeigen für die Bahnkunden gedacht, die als Spielmasse für einen vollkommen durchgeknallten Gewerkschaftsboss herhalten müssen, so ist die neue Streikstrategie mit den Wellenstreiks nur noch als Tritt ins Gesicht aller Bahnkunden zu interpretieren. Herr Weselsky zeigt einmal mehr, dass er um seiner Macht willen bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen, sogar die Zukunft der Eisenbahn als sinnvolles Verkehrsmittel. Dafür bringen wir keinerlei Verständnis mehr auf.“ Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist ob der neuen Drohungen der GDL mehr als angefressen. „Wir engagieren uns doch nicht jahrzehntelang für ein Verkehrsmittel, um dann zuzusehen, wie es durch die Machtgelüste eines Gewerkschaftsfunktionärs in den Abgrund gerissen wird. Unsere Möglichkeiten sind freilich sehr begrenzt, Lösen müssen den Konflikt schon Bahn und GDL selbst.“
Lügen haben kurze Beine – auch die der GDL
Claus Weselsky ist für seine robuste Wortwahl bekannt. Schon oft hat der der Deutschen Bahn „Lüge“ und anderes unterstellt. Er selbst ist freilich auch ein Meister im Verschweigen von Dingen. So zum Beispiel der Tatsache, dass in allen Tarifverträgen mit den „Privaten“, auf die er sich so viel zugutehält, eine Klausel steckt, wonach diese Verträge nicht gelten, wenn sie nicht in gleicher Weise bei der „großen Bahn“ abgeschlossen werden. Stattdessen unterstellt er der Deutschen Bahn, dass sie sich einen Wettbewerbsvorteil erkämpfen möchte… Er verschweigt auch die Statements der Geschäftsführungen jener Privatbahnen, die unisono erklären, dass sie mit diesem Tarifabschluss wirtschaftlich heillos überfordert sind und schon gar nicht wissen, woher das Personal kommen soll. Die ersten Konsequenzen solchen Tuns werden ja auch schon sichtbar: „Metronom“ gibt auf und bittet um Vertragsauflösung. Abellio ist faktisch pleite und steigt in Sachsen-Anhalt aus dem Dieselnetz aus. Und so weiter und so weiter. „Auf die ohnedies prekäre Lage vieler Eisenbahnunternehmen werden von der GDL noch unbezahlbare Forderungen draufgepackt und mit Gewalt durchgesetzt – das war es dann wohl mit dem Wettbewerb auf den Schienen…“.
Bundesregierung greift nicht ein – „Höchste Eisenbahn“ kann das nicht mehr nachvollziehen
„Eine Riesenenttäuschung“ für Reinboth ist die völlige Zurückhaltung der Bundesregierung. „Sie sieht seelenruhig zu, wie die ihr gehörende Bahn von der GDL in den Abgrund gestürzt wird, und versteckt sich hinter der Tarifautonomie. Dass sie als Eigentümer der Bahn eine Mitverantwortung hat und sich gefälligst um eine Lösung dieses Konflikts bemühen muss, übergeht sie geflissentlich. Sie riskiert damit, dass ein wesentlicher Teil unserer Infrastruktur im Verkehrswesen seine Zukunftsfähigkeit verliert.“ Wird hingegen ein Autobahntunnel bestreikt, ist sie sofort zur Stelle… Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Die Ausbaupläne für die Bahn hat man ja in weiser Voraussicht ohnedies schon eingedampft. Für die nun noch nötigen Rückgänge bei der Nutzung als Begründung sorgt schon die GDL.
Auch Notfahrplan nur noch schwer fahrbar
Bisher hat der an Streiktagen im Südharz angebotene Notfahrplan immer recht gut funktioniert. Ob das beim „Wellenstreik“ auch noch klappt, erscheint Reinboth sehr zweifelhaft. „Ein Lokführer kann dann ja jederzeit und ohne Vorwarnung der Kunden den Zug abstellen.“ Ein stabiler Fahrplan wäre nur dann fahrbar, wenn man von vornherein auf einen Notfahrplan umsteigt. „Aber besser ein tagelanger Notfahrplan als ein Fahrplan, der jederzeit von der GDL abgewürgt werden kann – denn so etwas wie Verantwortung für die Fahrgäste kennen GDL-Leute ja nicht.“
So oder so, auf die Südharzer Kundinnen und Kunden kommen erneut schwere Zeiten zu. Immerhin: Noch funktioniert die Infrastruktur – „aber wehe, wenn die GDL auch noch Zugriff auf diese erhält. Dann ist es endgültig vorbei mit einer funktionierenden Eisenbahn.“ Und genau das ist es, was Claus Weselsky unbedingt erreichen will.
Michael Reinboth
3. Thesen zur
Weiterentwicklung des Westharzer Linienbusnetzes -
Thesen zur Weiterentwicklung des Westharzer Linienbusnetzes Anhang
Bustabellen20240320.pdf
(Stand:
20.03.2024)
Eine längere Rekonvaleszenz mit viel Zeit zum Nachdenken hat nicht
nur Nachteile. Und da in der fraglichen Zeit eine Befassung mit dem deutschen
Bahnverkehr wegen ständiger Streiks sinnlos war (und vielleicht auch noch ist –
bei Weselsky weiß man ja nie, was ihm wieder einfällt, um die Kunden zu
verjagen), stand mal wieder der Busverkehr auf der Agenda. Der im Westharz, denn
der im Kreis Harz in der Osthälfte ist gut organisiert, und ein einheitlicher
Wille zur guten Anbindung aller Ziele ist eindeutig auszumachen.
Im Westharz hingegen, da haben wir weiterhin die „Grenze“ zwischen den Gebieten des Regionalverbands Braunschweig und des ZVSN zu beachten. Sie erweist sich weiterhin als sehr problematisch.
Nachfolgende Überlegungen stützen sich auf eine Analyse der Fahrpläne, Stand März 2024, ohne Beachtung etwaiger Notsituationen aufgrund fehlender Fahrer. Auf den Linien 450, 470-472 und anderen stehen uns ja ausweislich der Statements der Verkehrsgesellschaft Südniedersachsen und der ZVSN-Geschäftsführung glänzende Zeiten ins Haus, mit überreichlich vorhandenen Fahrzeugen und Fahrern. Nun denn – dann sollte es ja kein Thema sein, die Fahrpläne zu verbessern.
Zumal auch deswegen, weil „HarzBus“ und „Verkehrsgesellschaft Südniedersachsen“ über das Scharnier Pülm eigentlich miteinander kommunizieren können sollten. Irgendwas Gutes muss man ja dem Eliminieren der Traditionsfirma Hahne ja abgewinnen. Zumindest die Software bei der Erstellung der Fahrpläne ist schon mal dieselbe! Da sollten die Schwachpunkte doch noch schneller ins Auge springen.
Bevor der eine oder andere vor oder nach Studium der beigefügten Tabellen auf die Palme geht, sei noch angemerkt:
Die Analyse rückt den touristischen und den Ausflugsverkehr in den Mittelpunkt der Betrachtung. Dies deswegen, weil wir einerseits HATIX haben und die Gäste also auch fahren können sollen. Und weil diese Gäste immer mehr werden. Die Zukunft des Harzes liegt im Tourismus, in der Vermarktung seiner Naturschönheiten (na gut, Bäume vielleicht eher weniger, dafür mehr Aussicht) und seiner historischen Vergangenheit, sprich enorme kultureller Schätze und (im Westharz) schon mal dreier Welterbestätten.
Aber da geht es schon los: Versuchen Sie doch mal, von der Welterbestätte Goslar über die Welterbestätten rund um Clausthal-Zellerfeld zur Welterbestätte Walkenried mit dem Bus zu fahren. Das geht prinzipiell schon, aber mehrfaches Umsteigen und Einzwängen in einen völlig ungeeigneten Kleinbus sind angesagt. Dann doch besser das Auto?
Schwachstellen sind in den Fahrplantabellen in roter Farbe markiert und kommentiert.
Es folgt eine Zusammenfassung dessen, was wir für erforderlich halten, um dem touristischen Verkehr mit dem Bus zum Boom zu verhelfen:
• Beseitigung von prekären Anschlüssen bzw. überhaupt herstellen derselben
In St. Andreasberg aus Richtung Altenau (viel besser noch aus Richtung Goslar…) in Richtung Herzberg. Die Übergangszeiten von 1 bis 3 Minuten sind ein Witz, über den der Gast, der in St. Andreasberg mühsam dem Kleinbus entsteigt, um festzustellen, dass sein Anschluss nach Herzberg über alle Berge ist (hier besser: schon zu Tal abgefahren ist), nicht lachen kann. Die Achse Goslar – Herzberg wird leider hierdurch völlig entwertet.
In Clausthal-Zellerfeld ZOB, nur am Wochenende, aus Richtung Osterode (über Lerbach) in Richtung Goslar. Hier besteht ein Anschluss mit 0 (null) Minuten Übergang, der nicht sein muss, jedenfalls erkennen wir keinerlei Sachzwänge, die ein Verschieben der Linie Osterode – Clausthal-Zellerfeld um diese wenigen Minuten verbieten.
In Braunlage Busbahnhof (ZOB schreiben wir nicht – der Busbahnhof liegt gar nicht zentral und wird überdies nicht von allen Fahrten bedient) aus Richtung Wernigerode in Richtung Bad Sachsa. Hier sind 2 Minuten unter der Woche absolut unzureichend, weil die Linie Wernigerode – Braunlage sehr stark frequentiert ist und eine Kommunikation der Fahrer untereinander harzüblich nicht stattfindet. Vielleicht kann KI hier mal helfen… Am Wochenende sieht es da etwas besser aus.
• Beseitigung des schwächsten Kettenglieds Altenau – St. Andreasberg
Der Kleinbus-Einsatz auf diesem Teilstück macht alle Bemühungen zur Etablierung einer „Welterbe-Route“ im Grunde obsolet. Der Umsteigezwang in Altenau ist durch nichts, gar nichts begründet, schon gar nicht durch vorgebliche Sachzwänge im Stadtverkehr Clausthal-Zellerfeld – die von Goslar kommenden Fahrten können über Altenau hinaus nach St. Andreasberg und retour verkehren. Am Wochenende können sie das allemal. Am Wochenende sollte hier auch jede Stunde gefahren werden (in der alternierenden Stunde in Gottes Namen auch mit dem Kleinbus, um mittels der durch das Okertal führenden Linie ein stündliches Angebot zwischen Goslar und St. Andreasberg zu schaffen. Dann gäbe es nämlich nicht nur südwärts, sondern auch nordwärts vernünftige Verbindungen aus Braunlage bzw. Herzberg über St. Andreasberg und Altenau durch das Okertal nach Goslar.
Früher fuhren hier übrigens zwei große Busse quasi parallel, aber der eine nahm den direkten Weg von Clausthal über den Polsterberg, ersparte den Andreasbergern und allen, die dahinter kamen, den Umweg über Altenau und 15 Minuten Fahrzeit, während der andere über Oker und Altenau die Bergstadt erreichte. Das muss man ja nicht wieder so machen, aber ein wenig in diese Richtung zu sinnen wäre in den Ferien und an den Wochenenden vielleicht gar nicht verkehrt.
• Aufwertung der Kurstädte-Verbindung Bad Lauterberg – Bad Sachsa
Hier ist das Angebot am Wochenende unter aller Kanone. Samstag nach 14 Uhr ist Schluss, an Sonntagen fährt gar nichts. Das ist dieser Verbindung zweier sehr übernachtungsstarker Orte nicht würdig und hängt überdies auch noch die Welterbestätte Walkenried ab. Und der schöne Karstwanderweg (hier gibt es noch reichlich Bäume zu bewundern) ist auch nicht erreichbar.
• Bad Lauterberg – Braunlage auch unter der Woche bedienen
Was am Wochenende geht, muss auch unter der Woche klappen – an Schultagen ggf. mit mittäglicher Lücke, aber ansonsten alle 2 Stunden.
• Herzberg – Lonau/Sieber auch am Samstagnachmittag bedienen
Wer am Samstag von der Hanskünenburg kommt, hat ein Problem, wenn seine Wanderung in Lonau oder Sieber endet: Er kommt nicht mehr weg… Das Problem Sieber ließe sich, siehe unten, ggf. mit einer Linie nach und von St. Andreasberg lösen.
Lückenschlüsse müssen her
Bei der Befassung mit dem zugegeben nicht einfachen Stoff springen die folgenden schmerzlichen Verluste ins Auge – Verluste deswegen, weil es diese Linien ja mal alle gegeben hat:
• Osterode – Riefensbeek – Dammhaus – Altenau – Torfhaus
In Osterode Mitte Zuganschlüsse von und nach Herzberg. In Dammhaus bzw. Altenau sollen hierbei Verknüpfungen mit Clausthal-Zellerfeld und Goslar (über Oker) ermöglicht werden.
• Seesen – Lautenthal – Hahnenklee
In Seesen möglichst Aufnahme von Zuganschlüssen aus Richtung Kreiensen und Braunschweig und umgekehrt Anschlüsse dorthin, in Lautenthal Verknüpfung mit der Linie Goslar – Lautenthal – Clausthal-Zellerfeld.
• Herzberg – Sieber – St. Andreasberg
In St. Andreasberg Verknüpfungen mit den Linien nach und von Braunlage und Goslar, Unter Umständen kann so das prekäre Übergangsproblem etwas entschärft werden.
Michael Reinboth
4. Harzer Urlaubsticket
HATIX - Erweiterung für die Schiene im Südharz
(Stand:
26.03.2024)
Pressemitteilung des ZVSN:
Darauf haben schon viele Harzer Urlaubsgäste gewartet: Am 9. Juni 2024 startet
das Pilotprojekt „HATIX+ Schiene Südharz“.
Dieses Zusatzticket ergänzt das beliebte Harzer Urlaubsticket HATIX, das die
kostenfreie Nutzung für gästebeitragspflichtige Übernachtungsgäste des
straßengebundenen ÖPNV im gesamten Harz ermöglicht, um die Nutzung der
Regionalbahn auf den Streckenabschnitten
Walkenried – Herzberg (Harz) – Wulften (RB 80 / RB 81) sowie
Herzberg (Harz) – Osterode am Harz – Seesen (RB 46).
Der Preis für das Tagesticket beträgt
3,00 € für die erste Person und 1,50 € für jede weitere Person (max. vier
weitere Personen).
Die Zusatzkarten „HATIX+ Schiene Südharz“ werden sowohl an den
Fahrkartenautomaten an den betroffenen Bahnhöfen als auch in den Bussen im
Südharz (Bad Grund, Osterode, Herzberg, Bad Lauterberg, Bad Sachsa und
Walkenried) verkauft. Das sind genau die Busse, die auch Fahrkarten des
Übergangstarifs Harz und des (Verkehrsverbund Region Braunschweig GmbH) VRB
verkaufen. Dort können die Urlaubsgäste rechtzeitig das Zusatzticket erwerben,
um die Umstiege vom Bus in den Zug bequem zu erreichen.
Bislang konnte die Bahn nicht mit HATIX genutzt werden. Mit dem Pilotprojekt „HATIX+
Schiene Südharz“ haben Urlaubsgäste die Möglichkeit, die Strecke zwischen
Herzberg am Harz und Osterode am Harz mit der Regionalbahn zu überbrücken.
HATIX-Nutzende haben eine gute Verbindung beispielsweise von Bad Sachsa oder Bad
Lauterberg im Harz nach Bad Grund in das HöhlenErlebnisZentrum oder aber von
Osterode am Harz zum Kloster Walkenried.
Die Idee zum Pilotprojekt „HATIX+
Schiene Südharz“ kam von Michael Reinboth, Initiative „Höchste Eisenbahn für den
Südharz“. Er freut sich: „Mit der Einführung des Pilotprojekts „HATIX + Schiene
Südharz“ wird den Gästen in unserer Region eine Vielzahl neuer und sehr
attraktiver Ausflugsziele geboten und der Mehrwert der Gästekarte nochmals
deutlich erhöht.“
Michael Patscheke, Fachbereichsleiter Planung beim Zweckverband Verkehrsverbund
Süd-Niedersachsen (ZVSN) griff diese Idee gerne auf und vernetzte sich mit dem
Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN), der DB Regio sowie der
Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG).
„Wir freuen uns über die schnelle Bearbeitung durch die LNVG, die den
Tarifantrag zur Erweiterung des Tarifangebotes „HATIX“ als Pilotprojekt vorerst
vom 09.06.2024 bis 31.12.2025 genehmigt hat!“, so Michael Patscheke.
Auch Michael Fischer, DB Regio AG - Verkehrsvertragsmanagement Niedersachsen,
gefällt die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten „Wir freuen uns, dass die
Urlaubsgäste entlang unserer Linien ab dem 9. Juni dank „HATIX+ Schiene Südharz“
den ÖPNV nun noch günstiger mit der Bahn erkunden können.
Gerade den Harzer Urlaubsgästen möchten wir die Nutzung von Bus und Bahn so
einfach wie möglich machen.“ Steffi Rienäcker, Vorständin der Harz AG, freut
sich über diese Erweiterung des HATIX-Angebotes.
Das Harzer-Urlaubsticket ist seit
vielen Jahren etabliert und ein echter Vorteil für die Harzer Touristen. „Umso
erfreulicher ist es, dass nun auch Vergünstigungen im schienengebundenen
Personenverkehr durch HATIX ermöglicht werden.
So sind die Orte Bad Sachsa, Bad Lauterberg und Walkenried für die Touristen
auch durch HATIX besser erreichbar. Dies ist ein weiterer wichtiger Baustein für
eine erfolgreiche touristische Vermarktung des gesamten Harzes.“ Mit HATIX steht
einem umweltfreundlichen und gesundheitsbewussten Urlaub im Harz nichts mehr im
Wege.
Weitere Informationen auf
www.harz-nah-dran.de und auf
harzinfo.de.
Mit freundlichen Grüßen i.A.
Ute Reuter-Tonn Marketing Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN)
Jutta-Limbach-Str. 3 37073 Göttingen