News vom 01.06.22 bis 30.06.22

1. Bad Lauterberg: PRO BAHN und „Höchste Eisenbahn“ entsetzt über vorgeschlagene Vertragskündigung - „CDU-Antrag zu HATIX völlig aus der Zeit gefallen“ (Stand 16.06.2022)
2. Bad Lauterberg: Mindestens 70 HATIX-Reiseziele von Bad Lauterberg werden seit Jahren im 109-seitigen Harz-Kursbuch zusätzlich zu den VSN-Tipps veröffentlicht - Initiative fordert objektive Debatte (Stand 22.06.2022)

 

1. Bad Lauterberg: PRO BAHN und „Höchste Eisenbahn“ entsetzt über vorgeschlagene Vertragskündigung - „CDU-Antrag zu HATIX völlig aus der Zeit gefallen“ (Stand 16.06.2022)
„Mit dem Linienbus kann man in Bad Lauterberg und Umgebung eine ganze Menge machen.“ Davon sind der Fahrgastverband PRO BAHN Südniedersachsen und die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz überzeugt. Sie zeigen sich entsetzt über einen Antrag der CDU zur kommenden Ratssitzung der Kurstadt, mit dem die Beteiligung der Kurstadt am harzweiten Harzer Ferien-Ticket HATIX bewirkt werden soll.
Michael Reinboth (Initiative) und Gerd Aschoff (Fahrgastverband) fordern die CDU auf, ihren Antrag bis zur Ratssitzung am 30. Juni zurückzuziehen.

Damit lassen sich inklusive des innerstädtischen Verkehrs eine ganze Menge schöner und attraktiver Ziele gut erreichen, so die beiden Organisationen.

Natürlich sei es legitim, sich mehr zu wünschen. Zum Beispiel, dass Bad Sachsa und Walkenried auch an Sonntagen angebunden werden. Oder dass Braunlage auch an Werktagen umsteigefrei erreichbar ist. Von derart konstruktiver Herangehensweise, also zunächst einmal der Verbreitung des vorhandenen Angebots unter Gästen und dann Gesprächen über mögliche Erweiterungen, hält man bei der Bad Lauterberger CDU allerdings nichts, sondern beantragt gleich die vollständige Abschaffung der kostenlosen Mitnahme von Urlaubsgästen auf Gästekarte-Basis.
Und das auch noch mit fehlerhaften Argumenten wie dem, dass die Bad Lauterberger Stadtkasse sogleich um 100.000 Euro entlastet werde und man folglich das Geld doch besser anlegen könnte (vielleicht in weiteren Parkplätzen?), während überall im Harz hierzu bekanntlich der Gästebeitrag um 20 bis 25 Cent angehoben wurde oder werden wird, die Finanzierung von HATIX also unabhängig vom Stadtsäckel ist. Oder dem, dass ja nichts verbessert worden sei.
Falsch, denn gerade im Hinblick auf HATIX wurde der Linienverkehr nach Braunlage über die Lausebuche aufgenommen.

Geht’s noch? Möchte man da ausrufen. Während landauf, landab darüber nachgedacht wird, wie man Energie einsparen und den CO2-Ausstoß senken kann und das 9-Euro-Ticket gerade auch im Harz zeigt, dass die Leute gern Bahn und Bus nutzen, wenn der Preis stimmt, setzt man bei der CDU im Kneippheilbad weiter ausschließlich auf die Kraft des Automobils und ist – vermutlich unwissentlich – sogar bereit, das ÖPNV-Angebot auch für die eigene Bevölkerung zur Disposition zu stellen.
Bekanntlich liefern HATIX-Nutzer einen Deckungsbeitrag zum Linienbusverkehr und sorgen so dafür, dass ein gutes Angebot auch für die Einheimischen vorgehalten werden kann.

Von einem Versuch, mit dem ZVSN bezüglich konkreter Verbesserungen ins Gespräch zu kommen, ist nichts bekannt.
Vom Versuch, den teilweise traurigen Zustand der Bad Lauterberger Bushaltestellen zu verbessern, auch nicht.
Stattdessen wird sogleich die Kündigungskeule ausgepackt – einen Antrag, der noch mehr aus der Zeit gefallen ist wie dieser, wird sich schwerlich finden lassen.

Wir können nur hoffen, dass man in der Kurstadt mehrheitlich kühlen Kopf bewahrt und den Antrag dorthin verweist, wo er hingehört: In die Rundablage.

Gerd Aschoff, Vorsitzender PRO BAHN Südniedersachsen e.V., Kurt-Schumacher-Weg 16a, 37075 Göttingen
Tel. 0551 24834 0176 43653910,
www.pro-bahn-suedniedersachsen.de   gerd.aschoff@pro-bahn.de

Michael Reinboth, Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", Klettenberger Weg 15, 37445 Walkenried,
Tel. 05525 1550,
www.suedharzstrecke.de   michael.reinboth@suedharzstrecke.de

 

2. Bad Lauterberg: Mindestens 70 HATIX-Reiseziele von Bad Lauterberg werden seit Jahren im 109-seitigen Harz-Kursbuch zusätzlich zu den VSN-Tipps veröffentlicht - Initiative fordert objektive Debatte (Stand 22.06.2022)
In der Diskussion zum Thema HATIX in Bad Lauterberg beklagt die CDU, dass man mit dem Bus so wenig machen könne und das Netz ausgebaut werden muss. Letzterem würden wir als Verfechter für Bahn und Bus nicht einmal widersprechen - jede Linienfahrt mehr ist ein Gewinn.
Und es gibt durchaus - teilweise bereits erkanntes - Verbesserungspotenzial wie Aushänge im Oberharz, Anschlusssicherung bei knappen Übergängen u.a.m.
Ersterem müssen wir allerdings heftig widersprechen.

Freilich ist das, wie so oft, eine Frage der Mühewaltung und der Kommunikation. Wenn man die Fahrpläne nicht kennt und die möglichen Ziele auch nicht (bzw. nicht im Zusammenhang mit dem Linienbus, sondern allenfalls parkplatzsuchenderweise), ist es nicht einfach, die Gäste zu beraten.

Wir haben, angelehnt an das "Harz-Kursbuch", welches seit Jahren ja nicht nur die Fahrpläne, sondern auch Ziele enthält, die ab Bad Lauterberg

erreichbaren Ausflugs- und Wanderziele zusammengetragen und kommen ohne vertiefte Recherche auf rund 70 Möglichkeiten.
Manches geht immer, manches besser Montag bis Freitag, manches speziell am Wochenende (wenn es in den Kurkliniken keine Anwendungen gibt).

Anbei eine kurze Zusammenstellung der Bus-Ziele ab Bad Lauterberg. Diese könnte man - mit wenig Aufwand - noch etwas feiner gestalten.
Dann hätte die Bad Lauterberger Kurverwaltung übrigens das, wonach sie laut Pressebericht schon so lange sucht.
Auch auf den Seiten des VSN werden Reisetipps zu HATIX gegeben..

Gegen eine objektive Debatte wäre nichts einzuwenden, gegen eine, deren Vorlage vor fehlerhaften Argumenten nur so wimmelt, allerdings schon.
Zu dem falschen Argument der 100.000 Euro, die dem Stadtsäckel fehlen werden (HATIX wird über Gästebeiträge finanziert) und dem mangelnder Nutzung (Nutzung setzt Beratung voraus, siehe oben) kommt eben noch jenes der fehlenden Möglichkeiten und Ziele.

Freilich: Rehberger Grabenhaus dicht, Rinderstall Sa und So nur Automaten, der Oberharz kahl, im Winter kein Schnee - aber dafür kann der Linienbus nichts...

Michael Reinboth
Sprecher Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz"

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