News vom 01.12.21 bis 31.12.21

1. Harz: Harz-Kursbuch für Winter und Frühjahr 2022 ist als Printausgabe und Download erschienen
Harzkursbuch Winter 2022-Fernverkehr-  Harzkursbuch Sommer 2022-ÖPNV- (Stand 08.12.2021)
2. PRO BAHN: Auch Niedersachsen ist jetzt in der Pflicht! (Stand 05.12.2021)

3. Südharzstrecke: Wegfallender Geisterhalt kann nur ein erster Schritt sein (Stand 17.12.2021)
4. Nordharz: Erixx gehört umgehend der Betrieb entzogen – die können es nicht (Stand 17.12.2021)

 

1. Harz: Harz-Kursbuch für Winter und Frühjahr 2022 ist als Printausgabe und Download erschienen
Harzkursbuch Winter 2022-Fernverkehr-  Harzkursbuch Sommer 2022-ÖPNV- (Stand 08.12.2021)
„Wir geben nicht auf. Der ÖPNV ist für den Harz wichtiger denn je, und er wird im Zuge der Bekämpfung des Klimawandels und im Rahmen der Verkehrswende noch an Bedeutung gewinnen. Und aus genau diesem Grunde erscheint nun schon im zehnten Jahr unser Harz-Kursbuch“. Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ hat in zwei Teilheften alles zusammengetragen, was sich rund um Bahn und Bus im Harz dreht.
Ab sofort kann das Kursbuch bei ihm direkt unter michael.reinboth@suedharzstrecke.de angefordert oder bei den bekannten Verkaufsstellen wie z.B. HTV Goslar oder Touristinfo Osterode und Herzberg
im Südharz erworben werden und steht zusätzlich als Download bereit.

Neue Struktur ermöglicht gezielte Nutzung
Das Kursbuch erscheint in diesem Jahr in zwei Teilen.

Teil 1 beschäftigt sich mit allem, was mit dem Zugverkehr bis an den Harzrand und um den Harz herum zusammenhängt. Alle zum Harz führenden Bahnstrecken sind, ausgehend von den großen Knotenpunkten wie Hannover oder Halle, aufgeführt, wobei ausgehend von den Zwischenhalten oder Endpunkten am Harzrand alle von dort ausgehenden Busanschlüsse aufgelistet werden. Man kann also Fahrtmöglichkeiten von Hannover nach Altenau, von Braunschweig nach St. Andreasberg, von Göttingen nach Braunlage oder von Magdeburg nach Benneckenstein (um einige Beispiele zu nennen) unmittelbar erkennen und seine Ausflüge und anderes danach planen. Natürlich sind auch Zuganschlüsse untereinander aufgeführt. Was sich sonst so um die großen Knoten herumbewegt, ist den jeweils von diesen Knoten ausgehenden Tabellen vorangestellt. Der erste Band ist somit ein umfassendes Nachschlagewerk für die, welche in den Harz wollen (oder entsprechend wieder zurück). Für Harzer gilt das natürlich in umgekehrter Reihenfolge.

Teil 2 wiederum listet alles auf, was den Linienbusverkehr am Harzrand und im Harz betrifft. Alle Linien sind mit allen Fahrten und Wander- sowie Ausflugstipps dargestellt. Im zweiten Teil werden auch alle Züge der Harzer Schmalspurbahnen aufgeführt, zusätzlich auch Museumsbahnen, Seilbahnen, Sessellifte und andere Attraktionen. Wer zum Beispiel mit dem Auto in den Harz reist, hier aber umfassend HATIX nutzen will, ist mit Band 2 genau richtig bedient. Beide Bände zusammen liefern einen Komplettüberblick über alles, was Bahn und Bus am und im Harz ausmacht.

Jeder Teilband kostet 2,00 €, beide Bände zusammen 4,00 €, bei Versand zuzüglich Verpackung und Porto.

Inhaltliche Neuerungen
Auch wenn die Zeiten nicht eben gut sind, passiert doch einiges – oder ist schon passiert bzw. wird noch passieren.
Einige Dinge seien herausgestellt:

„Das Angebot von Bahn und Bus am und im Harz kann sich durchaus sehen lassen. Was uns große Sorge bereitet, ist die zunehmende Unzuverlässigkeit gerade im Zugverkehr, wo bei einigen Betreibern Ausfälle wegen Personalmangel schon fast die Regel denn die Ausnahme sind. Hier muss seitens der Aufgabenträger energisch gegengesteuert werden“ erläutert Michael Reinboth.
Michael Reinboth

 

2. PRO BAHN: Auch Niedersachsen ist jetzt in der Pflicht! (Stand 05.12.2021)
Pressemitteilung von PRO BAHN
Die neue Ampel-Koalition hat einen Koalitionsvertrag vorgelegt, dessen verkehrspolitische Ziele auch erhebliche Auswirkungen auf Niedersachsen haben. PRO BAHN fordert daher, dass die Landesregierung, in der mit der SPD auch ein Ampel-Koalitionär vertreten ist, die Eckpunkte des Vertrages aufgreift und zu ihrer Umsetzung beiträgt. Weiter zur vollständigen Pressemitteilung von PRO BAHN

Quelle:

PRO BAHN, Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V.
Malte Diehl, Vorsitzender Leobschützer Str. 5 26125 Oldenburg
Tel.: 01520/4860066 / E-Mail: malte.diehl@probahn-ol-hb.de

 

3. Südharzstrecke: Wegfallender Geisterhalt kann nur ein erster Schritt sein (Stand 17.12.2021)
„Natürlich freuen wir uns darüber, dass nach drei Jahren endlich der Geisterhalt des Frühzuges in Ellrich in einen richtigen Halt umgewandelt wurde. Natürlich wissen auch wir, dass die Nutzerzahlen derzeit wegen Corona nicht da sind, wo sie sein sollten. Dennoch können wir in dem neuen Halt nur einen ersten Schritt auf dem Weg zur vollständigen Freigabe des Frühzuges ab Nordhausen sehen. Und auch weitere Verbesserungen stehen noch aus.“

Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist froh über jeden hinzukommenden Zughalt im Südharz, stellt aber zugleich erneut fest: „Niedersachsen vernachlässigt seine Südostecke, Thüringen seine Nordostecke. Wir leben weiter mit und in einer Grenzsituation, zwar ohne Zaun und Kontrollen, aber leider eben am Rande der jeweiligen Länder. Und das macht sich bei der Gestaltung der Fahrpläne ausgesprochen negativ bemerkbar.“

Frühzug ab Nordhausen und Spätverbindung mindestens bis Walkenried
Neben den fehlenden Halten des Frühzuges in Nordhausen, Niedersachswerfen und Woffleben ist es vor allem die weiterhin nicht angebotene Spätverbindung in Richtung Nordhausen, die bei „Höchste Eisenbahn“ auf Unverständnis stößt. Den Bürgerinnen und Bürgern in Bad Sachsa und Walkenried wird seitens des Landes Niedersachsen - und auch des ZVSN - das vorenthalten, was Osterode und Bad Lauterberg schon lange haben, nämlich eine Anbindung an den letzten Zug aus Göttingen, der um 23.29 in Herzberg eintrifft. Der vorangehende Zug verkehrt bekanntlich nur Freitag und Samstag ab Herzberg weiter bis Nordhausen. „Der Ostzipfel des Kreises Göttingen ist unter der Woche nach 20.48 Uhr aus der Kreisstadt nicht mehr erreichbar – ein Unding. Was spricht dagegen, einen Rufbus oder ein Linientaxi Montag bis Donnerstag um 22.35 Uhr und Freitag bis Sonntag um 23.35 Uhr ab Herzberg bis Bad Sachsa und Walkenried einzusetzen? Warum hängt man mehr als 10.000 Menschen weiter ab? Auch sie wollen im Zuge der Mobilitätswende flexibel reisen können.“

Thüringen wiederum möchte im Norden des Landes keinen zusätzlichen Cent ausgeben, ganz im Gegensatz zur Mittelachse um Erfurt, Weimar und Jena – oder für das „Nostalgie-Programm“, für das auf einmal doch noch einige Hunderttausend Euro da sind. „Nichts gegen Dampfzüge im Thüringer Wald, aber die Regionalisierungsmittel sollten doch zunächst einmal für den regulären Zugverkehr ausgegeben werden. Es kann ja wohl nicht sein, dass man uns erklärt, die 20.000 Euro für den Geisterzug wären nicht da, und zeitgleich mal eben mehr als 400.000 Euro für das Nostalgieprogramm findet.“ Aber, so Reinboth, der Thüringer Wald habe den Erfurter Politikern ja schon immer mehr am Herzen gelegen als der Südharz. Dort unten kommen bald fünf Zugpaare zwischen Coburg und Erfurt hinzu – ohne Zwischenhalte, in Konkurrenz zum ICE, mit extrem teuren Trassenpreisen und mittels kostspieliger Spezialanfertigung von Nahverkehrszügen, die extra hierfür druckdicht gemacht werden müssen. Sonneberg profitiert, Ellrich und Nordhausen gucken weiter in die Röhre. Gleichbehandlung aller Landesteile? Darauf wird man im Kreis Nordhausen wohl noch sehr lange warten müssen. „Mir ist freilich auch kein Vorstoß eines Landtagsmitglieds, gleich welcher Couleur, zur Verbesserung des Angebots zwischen Northeim und Nordhausen bekannt.“ Seit der Umstellung des Abschnitts Ellrich – Nordhausen auf Fernsteuerung wären überdies nur Scharzfeld und Walkenried eine Stunde länger zu besetzen, solange diese Bahnhöfe noch nicht umgerüstet sind. Bei einem Linientaxi oder Rufbus bis Walkenried entfällt natürlich auch diese Position.

Auch das Argument, dass es beim Frühzug ja ab Nordhausen bereits eine Lösung über Leinefelde gäbe und insoweit eine Freigabe nicht nötig sein, lässt Reinboth nicht gelten. „Erstens muss man bei diesem Zug in aller Frühe umsteigen, während man beim Geisterzug sitzenbleiben kann. Zweitens nutzt der erwähnte Zug Pendlern aus Niedersachswerfen oder Woffleben nichts. Und drittens gibt es ja noch andere Ziele wie zum Beispiel Herzberg, Osterode, Northeim und Braunschweig, die man mit dem Geisterzug erreichen kann, mit dem anderen jedoch nicht.“
Michael Reinboth

4. Nordharz: Erixx gehört umgehend der Betrieb entzogen – die können es nicht (Stand 17.12.2021)
Bei „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ schrillen ob der katastrophalen Fehlleistungen des Eisenbahn-Verkehrsunternehmens Erixx nicht erst seit dem letzten Wochenende die Alarmglocken. Zwischen Uelzen und Braunschweig sowie Braunschweig und dem Nordharz kann von einem geordneten Bahnverkehr seit Wochen nicht mehr gesprochen werden, es wird von Tag zu Tag schlimmer. Am 12.12. ist fast jeder dritte Zug ausgefallen, mehr als 30 Fahrten (!) fanden nicht statt. Die Stundentakte stehen nur noch auf dem Papier, Goslar und Bad Harzburg werden ständig abgehängt. Inzwischen trifft es auch die nachfragestarke Strecke Hannover – Goslar – Bad Harzburg.

„Mit Ermahnungen und gutem Zureden seitens der Aufgabenträger ist es hier doch längst nicht mehr getan. Erixx ist zu einem völlig unzuverlässigen Saftladen verkommen, und sowohl die LNVG als auch der Regionalverband Braunschweig schauen diesem Treiben offenbar seelenruhig zu. Wie mit diesen traurigen Negativrekorden eine Verkehrswende gelingen soll, erschließt sich uns nicht. Mit höheren Krankenständen haben auch andere EVU zu kämpfen und bekommen dennoch ein einigermaßen zuverlässiges Angebot hin. Oder sie sorgen wenigstens für angemessenen Ersatzverkehr. Auch das ist ja beim Erixx Fehlanzeige.“

Das Unternehmen hat jüngst das so genannte „Heidekreuz“ an eine DB-Tochter verloren. Monatelang gab es in der Heide deswegen keinen geordneten Bahnverkehr mehr. Nun, wo man dort nicht mehr fährt, übertragen sich die katastrophalen Fehlleistungen auf die noch verbleibenden Strecken. Pendler, Schüler, Reisende mit Arztterminen und so weiter, sie alle schauen in die Röhre. Nichts läuft mehr richtig.

„Erixx gehört umgehend die Lizenz entzogen. Das Unternehmen weist Tag um Tag nach, dass es nicht in der Lage oder nicht willens ist, einen Bahnverkehr gemäß Vertrag anzubieten. Mittels Notvergabe müssen die Aufgabenträger ein Ende mit Schrecken herbeiführen – um den Kunden einen Schrecken ohne Ende zu ersparen“ meint Michael Reinboth von der Initiative. „Früher stand Bahnverkehr für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, heute stehen die Privatbahnen mehr und mehr für Ausfälle und schlechten Kundenservice. Das hängt ganz gewiss auch mit der Vergabepraxis zusammen, wonach immer dem billigsten Anbieter der Zuschlag erteilt wird. Gute für die Kasse des Landes, schlecht für die Kunden, ganz schlecht für Klimawandel und Mobilitätswende.“
Michael Reinboth

 

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