News vom 01.06.20 bis 30.06.20
1. Nordhausen: "Niedersachsenticket plus Nordhausen" ab 14.06.2020 -gegen
Aufpreis- auch auf Südharzstrecke bis nach / ab Nordhausen gültig
(Stand:
11.06.2020)
2.
Harz: Mit HATIX den Sommer erleben - Kostenfreier ÖPNV für Harz-Urlaubsgäste
(Stand:
11.06.2020)
3. Südharz: Neue Angebote machen Süd- und Westharzstrecke attraktiver
(Stand:
14.06.2020)
4. Südharz: Harzer Schmalspurbahnen hängen den
Südharz vom Brocken ab
(Stand:
22.06.2020)
1. Nordhausen: "Niedersachsenticket plus Nordhausen" ab 14.06.2020 -gegen
Aufpreis- auch auf Südharzstrecke bis nach / ab Nordhausen gültig
(Stand:
11.06.2020)
Ab 14.06.2020 ist es einfacher zwischen den Bundesländern Niedersachsen und
Thüringen mit der Bahn zu fahren, denn das Niedersachsenticket kann ab / bis
Nordhausen für die gesamte Südharzstrecke gelöst werden. Mit diesem Tagesticket
reisen bis zu 5 Personen mit allen Nahverkehrszügen in Niedersachsen, Bremen und
Hamburg bis nach Nordhausen! Für nur 27 € und 6 € je Mitfahrer.
Allerdings ist die Weiterfahrt mit Bussen oder in der Straßenbahn in Nordhausen
nicht im Fahrpreis enthalten. Dafür benötigen Sie zusätzliche Fahrscheine.
Weitere Infos unter:
https://www.niedersachsentarif.de/fahrkarten/niedersachsen-ticket-plus-nordhausen
https://niedersachsenticket.de/infos-zum-ticket/niedersachsen-ticket-plus-nordhausen
Burkhard Breme
2.
Harz:
Mit HATIX den Sommer erleben - Kostenfreier ÖPNV für Harz-Urlaubsgäste
(Stand:
11.06.2020)
Pressemeldung: Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) Ute
Reuter-Tonn Jutta-Limbach-Str. 3, 37073 Göttingen Tel. 0551 38948-12, zvsn@zvsn.de,
www.zvsn.de
Das Fernweh ist groß, nach dieser langen Enthaltsamkeit während der Corona-Krise. Die Sehnsucht nach tiefblauen Seen und saftig-grünen Wäldern, zerklüfteten Felslandschaften und Fachwerkstädtchen mit dem Dolce Vita Flair lässt von Reisen in ferne Länder träumen.
Der Harzer Tourismusverband wirbt mit dem Fernweh Harz, denn der Harz hat vieles zu bieten, das an ferne Länder erinnert: Tiefblaue Seen wie die Sösetalsperre bei Osterode lassen an Urlaub in Schweden denken, pittoreske Felslandschaften des Karstgebietes im Südharz erinnert an Kroatien und zahlreiche kleine Fachwerkstädtchen bieten den Charme und die Leichtigkeit des Elsass. Die Harz AG bietet mit dem Harzer Urlaubsticket HATIX Gästen, die mindestens eine Nacht im Harz verbringen, kostenfreie Linienbusfahrten im gesamten Harz.
Als Eintrittskarte für einen komfortablen Harz-Besuch gilt das Harzer Urlaubs-Ticket während des gesamten Aufenthalts in Verbindung mit dem ausgefüllten Meldeschein bzw. der Gästekarte. Gültig ist es für alle darauf vermerkten Personen neben den Landkreisen Göttingen und Goslar auch in den Landkreisen Harz und Mansfeld-Südharz. In den beiden zuletzt genannten Landkreisen gibt es HATIX schon länger.
Mit HATIX können in den Landkreisen Goslar und Harz alle Bus-Linien genutzt werden, in den Landkreisen Göttingen und Mansfeld-Süd ausgewählte Linien. Ausgeschlossen sind Sonderbusse, Anrufsammeltaxi (AST), Anruflinientaxi (ALT), DB Regio, Abelio Verkehr und Harzer Schmalspurbahnen.
Ohne Parkplatzsuche erreichen die Gäste mit den Linienbussen bequem zahlreiche Start- und Zielpunkte für abwechslungsreiche Wander- und Erlebnistouren sowie touristische Highlights. Streckenwanderungen, wie auf den Fernwanderwegen Harzer Baudenstieg, dem Karstwanderweg Südharz oder dem Harzer Hexenstieg können ohne lästiges Zurücklaufen zum Ausgangspunkt erwandert werden. Auch für Erkundungen im Nationalpark Harz kann HATIX genutzt werden. Weitere Informationen zum Harzer Urlaubs-Ticket HATIX gibt es auf www.hatix.info. Informationen.
Das Thema Infektionsschutz wurde mit Beginn der Corona-Pandemie auch bei den Verkehrsunternehmen sehr ernst genommen. So werden die Fahrgäste gebeten, sogenannte Alltagsmasken zu nutzen, die Hygieneregeln einzuhalten und Abstand zu halten soweit es möglich ist. Die Fahrzeuge werden häufiger gereinigt, die Fahrer sind überwiegend durch Fahrerschutzscheiben geschützt.
Mit HATIX steht einem umweltfreundlichen und gesundheitsbewussten Urlaub im Harz nichts mehr im Wege. Weitere Informationen auf www.harz-nah-dran.de und auf www.harzinfo.de.
3. Südharz: Neue Angebote machen Süd- und Westharzstrecke attraktiver
(Stand:
14.06.2020)
Bei der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist man über zwei neue
tarifliche Angebote im Niedersachsen-Tarif, die die NITAG vor einigen Tagen
vorgestellt hat, sehr erfreut. „Mit diesen Angeboten wird das Reisen auf unseren
beiden Strecken Göttingen – Nordhausen und Braunschweig – Herzberg noch
attraktiver. Weitere Schritte im Hinblick auf eine gemeinsame Vermarktung des
ganzen Harzes für Bahn und Bus müssen sich allerdings anschließen“ formuliert
Sprecher Michael Reinboth. „Aber die NITAG hat uns hier positiv überrascht. So
kann es weitergehen.“
Spar-Ticket für 6 € bis 50 Kilometer
Ein für ganz Niedersachsen geltendes Angebot ist das neue „Spar-Ticket“, welches
eine Fahrt für 6 € bis zu einer Entfernung von 50 Kilometern ermöglicht. Das
Ticket gilt wie das Niedersachsen-Ticket von Montag bis Freitag ab 9 Uhr und am
Wochenende ab 0 Uhr für den gesamten Tag bis 3 Uhr des Folgetages. In den
Sommerferien gilt es – entsprechend der Regelung für das Niedersachsen-Ticket –
an allen Tagen ab 0 Uhr. Pro Ticket können 3 Kinder von 6 bis 14 Jahren
kostenfrei mitfahren. Kinder unter 6 Jahren reisen ohnehin kostenfrei. Es gelten
ansonsten die Regelungen des Niedersachsen-Tickets, also die Pflicht zur
Eintragung der Reisenden auf dem Fahrschein und die Mitnahme eines
Lichtbildausweises.
„Zwar können wir das Ticket wegen unserer Randlage nur in zwei Richtungen wirklich nutzen, aber da bringt es eine ganze Menge. Welche Ziele pro Startbahnhof einbezogen sind, kann man einer Karte auf der Homepage des Niedersachsen-Tarifs entnehmen. Für Relationen wie Osterode – Seesen - Goslar oder Osterode – Salzgitter-Bad bringt das Ticket einen echten Mehrwert, weil hier die Grenzen des VSN überschritten werden und die hoffentlich bald kommenden Angebote des VSN hier nicht gelten“ erläutert Reinboth.
„Nordhausen plus“ bringt eine Ausdehnung des Niedersachsen-Tickets
Ein wirklicher Hammer ist das neue „Niedersachsen-Ticket plus Nordhausen“. Die
Stadt in Thüringen ist nach Groningen in den Niederlanden das zweite Ziel,
welches über die Landesgrenze hinaus mit dem Niedersachsen-Ticket und einem
kleinen Aufpreis erreicht werden kann, und dies ausschließlich über die
Südharzstrecke und den „Grenzübergang“ Walkenried – Ellrich. „Aus ganz
Niedersachsen wird es damit erheblich einfacher und vor allem deutlich
preiswerter, mit dem Zug in die Südharzmetropole zu reisen, wo man dann zum
Beispiel die Züge der Harzquerbahn erreicht.“ Vor allem aber können auch die
Nordhäuser oder Ellricher künftig mittels dieses Tickets ganz Niedersachsen sehr
bequem und preiswert erreichen. Das Ticket kostet 27 € und pro weiteren
Mitfahrer 6 €. In Niedersachsen kann man damit auch viele Straßenbahnen und
Stadtbusse nutzen. Das Ticket gilt wie das normale Niedersachsen-Ticket auch in
Hamburg und Bremen.
„Wir freuen uns riesig über die Einbeziehung gerade von Nordhausen. Seit vielen Jahren prangern wir die Tarifgrenze zwischen Walkenried und Ellrich als ein Hindernis für die Nutzung unserer Strecken an. Mit Nordhausen plus entfällt nun eine Hürde. Das ist hervorragend, und wir bedanken uns bei allen, die die Umsetzung unterstützt und ermöglicht haben“ führt Reinboth aus. Für Nordhausen werden damit auf einen Schlag gleich drei weitere Bundesländer gut und billig erreichbar. Die Stadt und der Kreis haben nun tatsächlich die Möglichkeit, von der Grenze zu Polen bis zum Nordseestrand mit preiswerten Ländertickets zu reisen.
Und da hakt Reinboth nach: Im Nordharz gebe es schon die Möglichkeit, aus
Sachsen-Anhalt bis Goslar zu fahren. Nun sei Nordhausen hinzugekommen. „Was wir
aber brauchen, ist ein Ticket, welches den gesamten Harz umfasst und das Reisen
mit Bahn und Bus rund um und in unserem Gebirge wirklich einfach und
hindernisfrei gestaltet. Hieran muss unter anderem „Ein Harz“ weiter intensiv
arbeiten. Wir freuen uns über das erreichte Zwischenziel, wollen aber mehr für
den Harz erreichen.“
Michael Reinboth
4. Südharz: Harzer Schmalspurbahnen hängen den
Südharz vom Brocken ab
(Stand:
22.06.2020)
„In Corona-Zeiten muss man mit gewissen Anpassungen im Bahn- und Busverkehr
leben können. Aber was die Harzer Schmalspurbahnen sich mit ihrem am 27. Juni in
Kraft tretenden Sommerfahrplan leisten, geht, was den Südharz angeht, über die
berühmte Hutschnur. Hier muss dringend nachgebessert werden.“
Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist sauer auf die HSB. Die mit dem Beginn des neuen Sommerfahrplans am 27.6. wirksam werdenden Verschlechterungen für den Südharz haben nämlich mit Corona gar nichts zu tun – sehr viel aber mit Lokomotiv- und Personalmangel und Gedankenlosigkeit. Oder aber mit fehlendem Interesse für die Belange des Südharzes.
Ganz offensichtlich fehlt den HSB eine Lok. Oder es fehlen Lokführer und Heizer. Wie auch immer: Der Fahrplan zum Brocken wurde gegenüber den früheren Entwürfen zusammengestrichen. An zwei Stellen wurde aus zwei Fahrten nur mehr eine gemacht. Leider aber hat man den Fahrplan der eigentlichen Harzquerbahn von Nordhausen nach Drei Annen Hohne nicht angepasst. Das Resultat ist, vorsichtig formuliert, suboptimal:
Nur noch einmal am Tag aus dem Südharz auf den Brocken
Der in seiner Zeitlage verschobene frühe Triebwagen von Nordhausen, Abfahrt um
8.33 Uhr, kommt neu um 10.25 in Drei Annen Hohne an. Nach einem Zug zum Brocken
hält der Fahrgast dort allerdings vergebens Ausschau. Der eine Zug ist um 9.57
gerade abgedampft, der nächste fährt nach fast einer Stunde Wartezeit um 11.15
auf den Gipfel. „Der Sinn der früheren Abfahrt war ja gerade, in Drei Annen
Hohne einen Anschluss an einen der frühen Brockenzüge herzustellen. Genau diesen
Zug hat man aus dem Programm gestrichen, so dass die Südharzer in die Röhre
gucken.“ Die frühere Abfahrt in Nordhausen führt aber auch nicht zu einer
früheren Ankunft in Wernigerode, denn der Triebwagen steht auf den ersten Blick
sinnlose 16 Minuten in Drei Annen Hohne herum, um dann endlich seine Fahrt in
die bunte Stadt am Harz fortzusetzen. Auf den zweiten Blick erkennt man den
Sachzwang – mit dem längeren Aufenthalt wird die notwendige „Luftkreuzung“ mit
dem nächsten Brockenzug im Betriebsbahnhof Drängetal quasi verschleiert.
„Der Nachteil trifft nicht nur die Südharzer, sondern auch die Kunden aus Benneckenstein, Sorge und Elend – für alle gibt es nur eine einzige sinnvolle Möglichkeit, mit dem Zug auf den Brocken zu kommen, nämlich die mit dem Dampfzug von Nordhausen. Wer diesen auch wieder zurück nutzen will, kann sich auf dem Gipfel kaum länger als eine Stunde aufhalten.“ Eine weitere Fahrtmöglichkeit am Nachmittag auf den Brocken ist ebenfalls der Umstrukturierung des Fahrplans der Brockenbahn zum Opfer gefallen. In der Gegenrichtung gibt es noch eine Rückfahrmöglichkeit um 16.22 vom Brocken, bei der man aber ab Drei Annen Hohne einen Triebwagen nutzen und überdies in Eisfelder Talmühle ein weiteres Mal umsteigen muss.“
Gedacht war das einmal ganz anders. Natürlich sollte der frühe Triebwagen einen Anschluss zum Brocken vermitteln. Den Zug hat man gestrichen, aber vergessen, den Rest anzupassen. Reinboth fallen da nur noch die Vokabeln „halbgar“ und „Stümperei“ ein. Für den frühen Triebwagen gilt: „Wenn man schon sieht, dass es mit dem Anschluss zum Brocken sowieso nichts wird, dann kann er auch später in Benneckenstein abfahren und den Leuten dort und in Sorge und Elend wenigstens das sinnlose Herumstehen in Drei Annen Hohne ersparen.“
Kein Zuganschluss vom Brocken nach Herzberg mehr
Ein weiterer Nachteil des neuen Fahrplans ist die Verschiebung des Brockenzuges
in Richtung Nordhausen um 15-20 Minuten nach hinten. Hierdurch entfällt die
bisher vorhandene Umsteigemög-lichkeit in Niedersachswerfen. Bislang konnte man
mit einem kleinen Fußmarsch den nächsten Zug nach Herzberg am „Staatsbahnhof“
gut erreichen. Das funktioniert nun auch nicht mehr. „Das Resultat: Man ist noch
eine Stunde länger unterwegs als bisher schon – das ist völlig unattraktiv,
selbst für Freunde des Dampfbetriebes.“
Reinboth bezeichnet das neue Fahrplanangebot als „schlimme Flickschusterei“ zu
Lasten des Südharzes. „Wir sind es ja gewohnt, dass praktisch alles bei den HSB
den Wernigeröder Interessen untergeordnet wird. Aber in diesem Jahr wird das
etwas übertrieben. Da muss man sich über schwache Nutzung der Triebwagen nicht
wirklich wundern. Der Morgenzug hat keinen Anschluss zum Brocken und eine
unattraktiv lange Fahrzeit nach Wernigerode. Der in Eisfelder Talmühle wendende
Dampfzug hat auch keinen Anschluss zum Brocken mehr, auch in der Gegenrichtung
fehlt dieser. Das ist, was den Südharz betrifft, eine furchtbare Stümperei, die
den Namen eines neuen Fahrplankonzepts auch nicht ansatzweise verdient.“
Reinboth wundert sich schon ein wenig darüber, dass die in den Gremien der HSB
vertretenen Südharzer keinen Krach schlagen – vermutlich sind ihnen die
Nachteile des neuen Fahrplans noch gar nicht aufgefallen. Da es nicht den ÖPNV
im engeren Sinne trifft, halten sich auch die Aufgabenträger der Länder
Sachsen-Anhalt und Thüringen vornehm zurück. Bedauerlich, denn mögliche
Fahrgäste zum Brocken über Nordhausen wird es nun weniger denn je geben. Bei nur
einer einzigen Fahrmöglichkeit, die noch dazu in der Gegenrichtung sehr schlecht
an die Südharzstrecke angebunden ist, auch kein Wunder.
Michael Reinboth