News vom 01.05.19 bis 31.05.19

1. Walkenried: Fahrkartenautomat seit 14 Tagen defekt - B86307 antwortet nicht (Stand: 06.06.2019)
2. Bad Lauterberg/Braunlage: Busfahrpläne im VSN-Bereich werden immer besser - Neue Wochenendverbindungen Bad Lauterberg - Braunlage (Stand: 07.06.2019)
3. Initiative stellt aktualisierte Fahrpläne zum Download bereit (Stand: 11.06.2019)
4. Südharzer Linienbus-Offensive bedarf nachhaltiger Unterstützung durch Tarifmaßnahmen
(Stand: 12.06.2019)

1. Walkenried: Fahrkartenautomat seit 14 Tagen defekt - B86307 antwortet nicht (Stand: 06.06.2019)
„Höchste Eisenbahn“ wollte hierüber eigentlich nicht berichten. Nicht schon wieder.
Manches klappt ja auch bei der Bahn, es gibt dort auch gute und nette Leute – aber nach 14 Tagen des Zusehens ist dann doch Schluss.

B86307, das ist der Name des Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn am Bahnhof Walkenried. Es gibt nur diesen einen. Und der meldet sich seit geschlagenen zwei Wochen nicht mehr. Am 24. Mai abends gab er das letzte Lebenszeichen von sich – seither Funkstille.

Seit 14 Tagen keine Fahrkarten, keine Auskünfte, kein Abholen von bestellten Tickets: Das versteht das „Unternehmen Zukunft“, also die Deutsche Bahn AG, unter Kundenservice. Ein Anruf bei der „Hotline“ bringt – nach endlosem Warten – auch keine Klarheit. Man wolle sich kümmern… Aber man kümmert sich nicht. Ist doch egal. Die Bahn hat ganz andere Sorgen: Ständige Verspätungen, tagelang herumstehende Güterzüge, nagelneue, aber nicht funktionierende Rangierbahnhöfe und nun auch noch ein möglicher Beratervertragsskandal – was ist da schon ein einzelner Fahrkartenautomat?

Vertrag zwischen LNVG und Bahn sieht anderes vor
Fällt ein Fahrkartenautomat erkennbar für längere Zeit aus, so hat die Deutsche Bahn für Ersatz durch ein mobiles Verkaufsbüro zu sorgen. So sieht es der Vertrag zwischen Bahn und Landesnahverkehrs-gesellschaft vor. Eigentlich. Aber wo kein Kläger ist… Russland ist groß, und der Zar ist weit. Wen kümmert es?

Natürlich ist in Walkenried in den letzten 14 Tagen kein mobiles Verkaufsbüro gesichtet worden. Bei der DB Regio lag bis gestern auch keine Störungsmeldung vor – seltsam, da inzwischen alle Zugbegleiter eben dieser DB Regio vom Ausfall wissen und die Kunden gottseidank nicht mit überflüssigen Fragen zur Schwarzfahrerei quälen. Ist kein Zugbegleiter da, kann man so mitfahren, soll aber dann beim nächsten Umsteigen lösen – das geht zum Beispiel in Herzberg dann nicht, wenn die Umsteigezeit wegen Verspätung mal wieder kaum ausreicht. In Northeim sowieso nicht, wenn man nach Göttingen will und ohnedies schon rennen muss. Und wegen Nachlösens den Anschluss verpassen – das geht gar nicht.

Aber die meisten Kunden wollen ja eine Karte kaufen und können es nicht. Am Automaten steht für diesen Fall keine Lösung angeschrieben. Es hat schon Kunden gegeben, die sind resigniert wieder nach Hause gegangen, weil sie völlig verunsichert waren, wie es weitergehen könnte. Am Zug steht ja dran: Zustieg nur mit gültiger Fahrkarte – von mehrwöchigen Automatenstörungen weiß dieses Abziehbild ja nichts. Ein Automat im Zug wäre die richtige – und so gut wie nie kaputte – Lösung, aber davon will unsere LNVG nichts wissen. Zustieg nur mit gültiger Karte, und genau die kann man in Walkenried nun schon seit zwei Wochen nicht kaufen. Ein absolutes Unding.

Liebe LNVG, wenn man schon Klauseln in Verträge einbaut, die den Kunden schützen sollen – wie wäre es denn dann mal mit stichprobenweisen Prüfungen oder dem Anfordern von Statistiken über Störungen? Wenn eine Vertragsverletzung ohne Folgen bleibt, kann man es auch gleich bleiben lassen.
Michael Reinboth

+++ Nachtrag vom 07.06.2019: Zufall oder nicht ... seit 13 Uhr geht er wieder, der Walkenrieder Fahrkartenautomat +++

2. Bad Lauterberg/Braunlage: Busfahrpläne im VSN-Bereich werden immer besser - Neue Wochenendverbindungen Bad Lauterberg - Braunlage (Stand: 07.06.2019)
Es gab in der Vergangenheit viele Gründe für Berichtigungen des Harz-Kursbuchs – Bauarbeiten mit Ausfällen und Umleitungen, Streichungen von Fahrten oder gar Linien, ungeplante Fahrplanwechsel, ein Unternehmen wirft hin und so weiter.

In jüngster Zeit mehren sich allerdings die Fälle, wo eine Erweiterung des Angebots Grund für die Berichtigung ist. Besonders im VSN-Bereich mehren sich diese Fälle, bedingt durch mehr Mittel aus Hannover, aber auch veranlasst durch ein sehr kreatives Team im zuständigen Aufgabenträger, dem ZVSN.

Ich persönlich hätte nicht zu hoffen gewagt, einmal mit einer solchen Überschrift ein Korrekturblatt einleiten zu können. Der Veränderungsprozess ist beachtlich und höchst erfreulich. Aber: Nun müssen wir alles dafür tun, dass die Leute auch mitfahren.

Zunächst aber zum Alltagsgeschäft:

Bauarbeiten auf der Schnellfahrstrecke zwingen zu Anpassungen bei den RBn 80, 81 und 82

Ein Ausblick auf den Fahrplan ab dem 11. Juni 2019 ist im Harz-Kursbuch schon enthalten, weil der Baukorridor im Dezember ja schon bekannt war.
Die RB80 fährt unverändert zwischen Nordhausen und Göttingen, die RB82 erhält zwischen Bad Harzburg und Kreiensen einen Stundentakt mit Metronom-Anschlüssen, entfällt aber zwischen Kreiensen und Göttingen.
Hierdurch entfallen leider auch die Anschlüsse der RB81 an die RB82 in Northeim, sie werden durch Busverbindungen ersetzt, die spürbar länger unterwegs sind.
So weit, so bekannt. Hinzugekommen sind aber einige zusätzliche Züge zwischen Herzberg und Northeim und zurück, die den Pendlern ihr Los erträglicher gestalten bzw. zu interessanten Zeiten (8.05 ab Herzberg zum Beispiel) für einige zusätzliche schnelle Verbindungen zwischen dem Südharz und Göttingen mittels Nutzung des „Metronom“ (RE2) sorgen. Für Touristen sind sie eher uninteressant. Immerhin: Man gibt sich Mühe, die Auswirkungen der 6 Monate währenden Bauarbeiten in Grenzen zu halten.

So, und nun zu den positiven Veränderungen:

Am Wochenende direkte Busse Herzberg – Bad Lauterberg – Braunlage im 2-Stunden-Takt

Diese Erweiterung des Fahrplans der Linie 450 ist im Grunde nichts weniger als sensationell. Damit geht ein lang gehegter Wunsch aus Braunlage und Bad Lauterberg in Erfüllung, freilich vorerst „nur“ am Wochenende, wo das fahrzeug- und umlauftechnisch keine großen Probleme aufwirft und die Busse nicht im Schulverkehr gebraucht werden. Da der bisherige 2-Stunden-Takt nach St. Andreasberg beibehalten wird, ergeben sich am Wochenende teils stündliche Verbindungen zwischen Herzberg, Bad Lauterberg und Braunlage (mal direkt, mal über Annerschbarrich) und auch mit Oderbrück, Torfhaus und Bad Harzburg.

Nahezu perfekt sind die Verbindungen zwischen Herzberg und Bad Lauterberg einerseits und Brunnenbachsmühle, Kaiserweg, Wieda und Bad Sachsa andererseits, da die Fahrpläne der Linien 450 und 472 in Braunlage gut zusammenpassen, und das in beiden Richtungen. Das öffnet die Tore für diverse sehr interessante Wanderungen rund um den Stöberhai.

Genauso gut sieht es zwischen Herzberg und Bad Lauterberg einerseits und Elend, Schierke und Wernigerode andererseits aus, weil auch hier die Fahrpläne in Braunlage sehr gut zusammenpassen. Man ist quasi ratz-fatz von Bad Lauterberg in Wernigerode (Fahrzeit 1 Stunde 20 Minuten) und natürlich noch viel schneller in Schierke oder Drei Annen Hohne mit diversen Übergangsmöglichkeiten zur Brockenbahn und zurück. Toll! Aber: Während man nach Torfhaus oder Kaiserweg durchlösen kann, geht dies nach Wernigerode nicht, man muss in Braunlage ein neues Ticket erwerben. Mit HATIX wäre für Urlauber auch dieses Problem gelöst.

Wer die Seite 154 des HKB aufschlägt, kann sich den neuen Fahrplan der 450 schon im Kopf zurechtlegen.
Die Kurse Herzberg – St. Andreasberg fahren unverändert um 8.35, 10.35 und so weiter ab Herzberg.
Die bisher in Bad Lauterberg bzw. Odertal endenden Kurse fahren nun weiter nach Braunlage, also die Fahrten ab Herzberg um 7.35 (Samstag), 9.35, 11.35 und so weiter. Braunlage – die Haltestelle Herzog-Wilhelm-Straße ist hier für Umsteiger relevant! – wird um 8.27 (Samstag), 10.27, 12.27 und so weiter erreicht.
Zwischen Odertal und Braunlage wird nur an der Lausebuche gestoppt. In der Gegenrichtung verlassen die Busse Braunlage von-Langen-Straße um 8.31 (Samstag), 10.31, 12.31 und so weiter und stoppen an der Herzog-Wilhelm-Straße eine Minute später. Es sind dies die Kurse, die bisher um 8.49, 10.49 und so weiter in Odertal begonnen haben. In den Lücken dazwischen fahren, wie gewohnt, die Andreasberger Kurse.

Logisch: Der Bus steht nun nicht mehr von beispielsweise 8.07 bis 8.49 in Odertal herum, sondern absolviert eine zügige Fahrt nach Braunlage und zurück. Das wiederholt sich alle 2 Stunden. Genial einfach und mit ganz erheblicher Netzwirkung! Muss natürlich trotzdem bezahlt werden, und deswegen können wir uns gar nicht genug Kunden wünschen, die von diesem neuen Angebot Gebrauch machen!

Nach den Linien 470 bis 472 im Raum Bad Sachsa/Walkenried, 440 und 460 im Raum Osterode/Bad Grund ist nun auch die 450 im Raum Bad Lauterberg an die Reihe gekommen. Noch sind nicht alle zufrieden, klar, weil auch unter der Woche direkte Kurse gewünscht werden. Hier sollte man aber nicht übersehen, dass es von Montag bis Freitag schon etliche Verbindungen über St. Andreasberg gibt, die so schlecht nicht sind.

HATIX kann kommen... Die Fahrpläne sind schon da.
Michael Reinboth

3. Initiative stellt aktualisierte Fahrpläne zum Download bereit (Stand: 11.06.2019)

Harzkursbuch Sommer
2019
Stand 08.06.2019

Der kleine Südharzer

Stand 08.06.2019
Fahrplan Bad Lauterberg

Stand 08.06.2019

4. Südharzer Linienbus-Offensive bedarf nachhaltiger Unterstützung durch Tarifmaßnahmen (Stand: 12.06.2019)
Seit Anfang April rollen Linienbusse auf der Linie 450 nun auch zwischen Bad Lauterberg und Braunlage, zwar vorerst nur am Wochenende, doch da im 2-Stunden-Takt mit zum Teil ausgezeichneten Anschlüssen. Damit wurde der Fahrplan auf der letzten von 5 in den Oberharz führenden Linien so erweitert, dass Ausflüge, Wanderungen und im Winter Skitouren sehr gut mit öffentlichen Verkehrs-mitteln durchgeführt werden können und somit auch echte Alternativen zum mitunter völlig ausufernden Individualverkehr in unserem kleinen Mittelgebirge darstellen, zumal auch die Anschlüsse unter anderem aus Göttingen, Braunschweig oder Nordhausen passen.

 Die verbesserten Fahrpläne kommen gerade noch rechtzeitig, um auch im Harz durch den ÖPNV eine Entlastung der Umwelt herbeizuführen. Jahrelang, zum Teil sogar jahrzehntelang gehegte Wünsche haben sich erfüllt, wenngleich es die nun wieder existierenden Verbindungen vor vielen Jahren schon einmal gegeben hat und sie jetzt quasi wiederbelebt worden sind.

Top-Verbindungen im Juni 2019

 Zu den absolut marktfähigen und im Vergleich zum Individualverkehr konkurrenzfähigen Verbindungen in diesem Sommer zählenOsterode – Buntenbock – Clausthal-Zellerfeld – Goslar

Osterode – Bahnhof Gittelde - Bad Grund – Clausthal-Zellerfeld – Goslar

Herzberg – Bahnhof Herzberg – Bad Lauterberg – St. Andreasberg – Altenau - Clausthal-Zellerfeld

Herzberg – Bahnhof Herzberg – Bad Lauterberg – Braunlage – Schierke – Wernigerode (nur Sa/So)

Herzberg – Bahnhof Herzberg – Bad Lauterberg – Braunlage – Wieda – Bad Sachsa (nur Sa/So)

Bad Sachsa – Bahnhof Bad Sachsa – Wieda – Braunlage – Schierke – Wernigerode (nur Sa/So)

Bad Sachsa – Bahnhof Walkenried – Zorge – Hohegeiß – Braunlage – Torfhaus – Bad Harzburg

 Die genannten Verbindungen verkehren mindestens im 2-Stunden-Takt und bieten an den kursiv dargestellten Bahnhöfen Zuganschlüsse von/nach Herzberg, Braunschweig (Gittelde), Göttingen, Braunschweig, Nordhausen (Herzberg), Göttingen (Bad Sachsa) und Göttingen, Nordhausen (Walkenried).

Die neuen Busse werden nur weiterrollen, wenn mehr Fahrgäste kommen
Eine Faustregel besagt, dass ein neues Angebot im ÖPNV eine Weile braucht, um sich herumzusprechen, zumal dort, wo 80 bis 90 % der Bevölkerung diesen schon lange nicht mehr genutzt haben und völlig falsche Vorstellungen von der Angebotsqualität hegen („das geht doch gar nicht“, „da kommt man doch nicht hin“). Das weiß man auch beim ZVSN und bei der LNVG, und insoweit wird sicher die notwendige Geduld vorhanden sein. Auch die Marketingmaßnahmen des ZVSN bzw. VSN müssen ja erst einmal greifen. Dennoch: Soll das Angebot nachhaltig beibehalten oder gar noch ausgebaut werden, zum Beispiel mit Fahrten Bad Lauterberg – Braunlage auch in der Woche, müssen möglichst viele Fahrgäste mitfahren.

Ein kleinerer Teil kommt von allein. Das sind die, welche schon jahrelang darauf gewartet haben, mittels solcher Verbindungen besser Ausflüge, Wanderungen und so weiter durchführen zu können. Die kennen auch die Fahrpläne und wissen, wie man am günstigsten reist. Für den größeren Teil braucht es jedoch flankierende Maßnahmen, und zwar in zwei Richtungen.

Die Fahrpläne sind schon da – nun muss HATIX kommen

Im Landkreis Harz nutzen 500.000 Gäste für ihre Fahrten die Linienbusse der HVB, weil sie es dank HATIX kostenlos tun können. Mit Hilfe dieser Fahrgäste und der deswegen per Umlage abgeführten Beitragsanteile der Gästekarten ist es den HVB möglich, einen stabilen, gut merkbaren und an allen Tagen der Woche ausreichend dichten Fahrplan im Harz anbieten zu können. Alle von Wernigerode, Blankenburg oder Quedlinburg ausgehenden wichtigen Linien werden Montag-Freitag im Stundentakt und am Wochenende zumeist im 2-Stunden-Takt bedient, einige wie die nach Schierke auch dann jede Stunde.

Dieses Ziel müssen wir uns auch für den Westharz setzen. Und deswegen ist HATIX ein ganz wesentlicher Faktor, um den Linienverkehr im ansonsten eher ländlich geprägten und nicht sonderlich dicht besiedelten Harz zu stärken. Die wichtigen Linien mit Verknüpfungen zum Ober- und Nordharz müssen wochentags stündlich und am Wochenende wenigstens zweistündlich bedient werden. Für bedarfsgesteuerte Systeme bleiben dann einige Stichstrecken und die Netze im Harzvorland übrig – so jedenfalls läuft es im Landkreis Harz.

Die erweiterten Fahrpläne sind ein Vorschuss auf die mit HATIX zu erwartenden Kunden. HATIX muss daher schnell kommen – am besten noch Anfang 2020!

Anreize für Tagesgäste und Einheimische fehlen noch – der VSN-Tarif muss sie bringen

Neben den Urlaubsgästen sind Tagesgäste aus den benachbarten Ballungs- und Verdichtungsräumen und natürlich wir Einheimische eine wichtige Zielgruppe, für die es aktuell kaum einen tariflichen Anreiz zur Nutzung des ÖPNV gerade für Freizeitzwecke gibt. Einzig sinnvolle Karte für mit dem Zug anreisende Gäste ist aktuell das „Niedersachsen-Ticket“, welches im VSN und im VRB, also im ganzen Westharz, auch in den Bussen anerkannt wird. Wer ein reines VSN-Ticket löst, zum Beispiel eine der auch hier durchaus preiswerteren Gruppen- oder Tageskarten, kommt damit nur bis in den letzten Ort des VSN-Gebiets, also zum Beispiel bis Bad Lauterberg-Odertal, Wieda oder Zorge, denn dahinter beginnt das „Ausland“, sprich es gilt der Tarif des VRB. Umgekehrt ist es nicht besser, wer mit dem Zug von Braunschweig anreist, kommt mit einem VRB-Ticket bis St. Andreasberg oder bis Hohegeiß, aber nicht weiter – es sei denn, er löst im Bus nach. Viel zu umständlich!

Wer am Harzrand in den Bus klettert, löst, mitunter ohne es zu wissen, ein Ticket des „Übergangstarif Harz“, der zwischen den Orten des Kreises Goslar und denen des ehemaligen Kreises Osterode gilt. Der ÜT Harz ist ein gottseidank sehr zähes Fossil, welches alle seitherigen Tarifreformen überlebt hat. Er ist auch nicht unattraktiv. So ist er deutlich preiswerter als der VSN-Tarif. Aber: Er gilt nicht im Zug, weil die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, die im Westharz unterwegs sind, also DB Regio und ErixX, ihn nicht anerkennen. Das ist ein schwerwiegender Mangel, durch den schon mancher ungewollt zum Schwarzfahrer geworden ist.

Die gegenwärtig im VSN-Bereich geführte Diskussion zur Senkung des Fahrpreisniveaus bewegt sich durchaus in die richtige Richtung, scheint aber das Problem „ÜT Harz im Zug“ oder das Thema „billige Karte für den Ausflugsverkehr“ nicht anzugehen. Das wäre ausgesprochen bedauerlich, denn speziell für Ausflüge in den Harz, aber sicher auch in den Solling oder in so schöne Städte wie Einbeck braucht es tarifliche Anreize, um auf den ÖPNV umzusteigen, der bezüglich seiner Fahrpläne heute schon weitaus besser ist als sein Ruf.

HATIX und ein verbessertes Angebot für Tagesgäste und Einheimische müssen kommen, damit das aufgestockte Angebot im Harzer Linienbusverkehr Bestand hat. Die Harzer Umwelt wird es danken. Und wer an schönen Wintertagen seine eigentlich fürs Wandern oder Skilaufen vorgesehene Zeit mit der Suche nach einem Parkplatz verbringt, wird eine Alternative dankbar aufgreifen, wenn sie genügend häufig zur Verfügung steht, leicht zu merken und obendrein auch noch preiswerter als das eigene Auto ist.
Michael Reinboth

 


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