News vom 01.01.19 bis 31.01.19

1. Südniedersachsen: Wieder schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG (Stand: 01.01.2019)
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. Südniedersachsen: Anhaltende schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG - Auszug der Betriebsqualität vom 02.01.2019 (Stand: 02.01.2019)
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. Südniedersachsen: Anhaltende schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG - Auszug der Betriebsqualität vom 03.01.2019 (Stand: 03.01.2019)
4. Südniedersachsen: Anhaltende schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG - Auszug der Betriebsqualität vom 04.01.2019 (Stand: 04.01.2019)
5. Südharz: „Höchste Eisenbahn“ freut sich über neue Busverbindungen (Stand: 06.01.2019)
6. Südniedersachsen: Zugausfälle haben sich von 12 Ausfälle/Teilausfälle am 04.01.2018 auf 6 Ausfälle/Teilausfälle am 05.01.2018 reduziert (Stand: 05.01.2019)
7. Harz: Initiative stellt "Harz-Kursbuch 2019" und Fahrplanheft "Der kleine Südharzer" zum Download bereit (Stand: 13.01.2019)
8. Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende (Stand: 26.01.2019)

9. Harz: Initiative stellt Fahrplanheft "Bad Grund" zum Download bereit - Printversion "Harz-Kursbuch 2019" (HKB) veröffentlicht (Stand: 26.01.2019)
10. Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende -Korrektur und Ergänzung- (Stand: 27.01.2019)
 

1. Südniedersachsen: Wieder schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG (Stand: 01.01.2019)
Das neue Jahr kommt, die alten Probleme sind wieder da: Den Mitstreitern der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ war mit Blick auf die erneut eingezogene Unzuverlässigkeit des Bahnverkehrs im Südharz und im Solling die Lust auf knallende Sektkorken vergangen. Stattdessen sah man sich veranlasst, in einem erneuten Brief an die Geschäftsführung der für die Qualität des schienengebundenen Nahverkehrs in Niedersachsen verantwortliche Landesnahverkehrsgesellschaft Alarm zu schlagen und um Intervention beim durchführenden Unternehmen DB Regio zu ersuchen.

„Mit der auch von uns sehr begrüßten Aufnahme des Zugverkehrs zwischen Einbeck und Göttingen ist die alte Instabilität wieder eingezogen. Nahezu täglich fallen Züge im Südharz und im Solling aus, werden Reisende mit Anschlussverlusten und Umwegen konfrontiert und obendrein auf völlig unsinnige Alternativen hingewiesen. Wir sind nicht mehr bereit, diese Kette von Fehlleistungen hinzunehmen, und haben die LNVG zum Einschreiten aufgefordert“ erläutert ein erboster Michael Reinboth. Er führt sich von DB Regio hinters Licht geführt, denn er hatte im Vorfeld der Betriebsaufnahme in Einbeck mehrfach gefragt, ob denn auch genug Personal vorhanden sei, und stets die Auskunft erhalten, dass man mit Fahrplanwechsel gut aufgestellt sei.

Dies hat sich als völlige Fehleinschätzung erwiesen. Die DB Regio hat überdies im Raum Braunschweig Leistungen von der Westfalenbahn übernommen, die ihrerseits durch den Halbstundentakt zwischen Braunschweig und Hannover knapp dran zu sein scheint und deswegen Fahrten zwischen Braunschweig und Helmstedt an die DB abtreten wollte – die DB griff zu und braucht natürlich auch für diese Züge mehr Lokführer.

Da man sie ganz offenbar nicht hat, fallen seit Fahrplanwechsel nun wieder – ungeplant, plötzlich und mit teilweise massiven Folgen für die Kunden – Züge im Südharz und im Solling aus, werden durch nichts oder gelegentlich durch einen Bus mit überlanger Fahrzeit ersetzt. Die schlimmen Zustände vom Sommer, sie sind wieder da. „Höchste Eisenbahn“ hat es kommen sehen und deswegen mehrfach nachgehakt. „Wenn wir dann die Auskunft erhalten, dass schon alles ok sei – was sollen wir dann noch machen?“ resigniert Reinboth, der sich in gewisser Weise von der DB Regio auf dem Arm genommen fühlt. Denn um für den Dezember gewappnet zu sein, hat man den Fahrgästen drei Monate lang „planmäßige“ Ersatzverkehre, unter anderem am Wochenende im Solling, zugemutet. „Das haben wir alles mitgetragen, weil man uns erklärt hat, dass es nur dadurch ab Dezember besser werden würde. Ist es aber nicht!“

Für 2019 hatte man sich bei „Höchste Eisenbahn“ allerhand vorgenommen, denn die „Südharzstrecke“ wird 150 Jahre alt. „Die Festschrift ist auf dem Markt, übrigens auch mit einigen Passagen über den heutigen Zugverkehr mit seinen Mängeln – nach weiteren Feiern ist uns aktuell wirklich nicht zumute, denn wie sollen wir für ein Verkehrsmittel werben, welches den Ansprüchen an Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit nicht gerecht wird?“

Krisen gab es immer mal wieder, zum Beispiel 1992/93 infolge der mangelnden Leistungsfähigkeit der Reichsbahn-204. Damals blieben immer wieder Züge auf der Strecke liegen. Im darauf folgenden Fahrplanjahr hatte man Ersatz mit stärkeren Loks herbeigeschafft. Heute vergeht ein Jahr, ohne dass etwas passiert. Seinerzeit waren auch die Bahnhöfe noch besetzt, und die Reisenden erhielten Auskunft – das gibt es heute auch nicht mehr. Obendrein sind die elektronischen Auskünfte irreführend und dazu geeignet, die geprellten Kunden schreiend davonlaufen zu lassen (siehe Kasten).

„Es scheint, dass die Verantwortlichen bei der Bahn dem Zugrundegehen des Systems Eisenbahn nur noch zuschauen wie weiland Nero beim Brand Roms…“ meint Reinboth. Er sieht die Ursachen weniger beim regionalen Management („Was sollen die Leute machen, wenn sie mit Geld und Personal knapp gehalten werden?“) als vielmehr „ganz oben“: „Seit der Bahnreform hat an der Spitze des Konzerns Deutsche Bahn nicht einmal jemand gestanden, der das System verstanden hat. Am schlimmsten war es in der Ära Mehdorn, als auf Teufel komm raus gespart und auf Verschleiß gefahren wurde, aber seither ist es eben nicht besser geworden…“

Sonntag, 30.12.2018:
Der Zug um 11.03 ab Walkenried nach Northeim fällt aus. Mal wieder. Ersatzlos natürlich.
Wie also nach Braunschweig kommen, wo doch auf der Strecke Herzberg – Braunschweig nur alle 2 Stunden ein Zug fährt und der nächste Zug um 12.03 ab Walkenried mithin gerade keinen Anschluss hat?

Der „DB-Navigator“ weiß Rat:
„DB-Navigator“ empfiehlt
a) um 10.03 zu fahren und auf dem menschenleeren Herzberger Bahnhof eine Stunde ungeschützt vor den Unbilden der Witterung herumzulungern (wer nach 10 Uhr ins System schaut, hat da natürlich Pech gehabt) oder

b) um 10.52 nach Nordhausen zu fahren, von dort mit einem Zug nach Halle und ab dort mit einem IC nach Braunschweig, Ankunft um 14.48 Uhr – drei Minuten, bevor der nächste Takt 12.03 ab Walkenried über Herzberg dort ankommt, nämlich 14.51. Obendrein gilt da natürlich das Niedersachsen-Ticket nicht!

Initiative empfiehlt
Die naheliegende und durchaus gute Alternative mit dem Bus um 11.20 über Braunlage nach Bad Harzburg und weiter mit dem Zug nach Braunschweig mit Ankunft dort um 13.35 Uhr (statt 11.03 bis 12.51 Uhr) verschweigt der „Navigator“.
Er kennt diese Verbindung natürlich, denn bei nachgeschobener Ergänzung „über Braunlage“ spuckt er sie prompt aus. Aber erst einmal werden die sowieso schon gebeutelten Reisenden zusätzlich mit völlig irrwitzigen Reisewegen konfrontiert. Das ist das System „Deutsche Bahn" 25 Jahre nach der Bahnreform…

Für den Frühzug von Nordhausen nach Göttingen wurde von vielen gewünscht und als wichtige Ergänzung des Angebots für Berufspendler und Auszubildende herbeigesehnt. Zuletzt fand dieser Wunsch auch Unterstützung im Kreistag und wurde von der Landesnahverkehrsgesellschaft befürwortet. Und nun, als er endlich da war, drohte aufgrund des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG gleich ein Fehlstart. Doch gottlob blieb er aus.
Michael Reinboth

2. Südniedersachsen: Wieder schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG - Auszug der Betriebsqualität vom 02.01.2019 (Stand: 02.01.2019)
Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte!

Der Auszug der Betriebsqualität stellt sich am 02.01.2019 wie folgt dar:

3. Südniedersachsen: Anhaltende schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG - Auszug der Betriebsqualität vom 03.01.2019 (Stand: 03.01.2019)

Anbei der Auszug der Betriebsqualität vom 03.01.2019:

Diesmal tituliert als „technische Störung“.

Die vollständigen Infos gibt es auch von DB Regio bei Twitter unter:
https://twitter.com/DB_RegioNDS?lang=de

4. Südniedersachsen: Anhaltende schlimme Zustände im Harz-Weser-Netz der DB Regio AG - Auszug der Betriebsqualität vom 04.01.2019 (Stand: 04.01.2019)

Anbei der Auszug der Betriebsqualität vom 04.01.2019 (Stand: 21.30 Uhr):

30 Meldungen für Südniedersachsen mit ein Dutzend Zugausfällen!

Quelle: https://twitter.com/DB_RegioNDS?lang=de

5. Südharz: „Höchste Eisenbahn“ freut sich über neue Busverbindungen (Stand: 06.01.2019)
„Der ZVSN geht den Weg der Angebotsverbesserung im Busverkehr konsequent weiter. Das ist vorbildlich und freut uns sehr, denn damit werden die Möglichkeiten, mit Bahn und Bus in und durch den Harz zu reisen, noch besser.“ So schlecht Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ aktuell auf die Bahn zu sprechen ist, so positiv ist er von der Arbeit des Zweckverbandes in Göttingen beeindruckt. Der Wechsel in der Geschäftsführung – und, das sei nicht zu vergessen, zusätzliches Geld aus dem Landeshaushalt – haben hier für einen grundlegenden Wandel gesorgt. Der ZVSN geht jetzt auf die Kunden zu und verharrt nicht mehr wie in den vorangehenden „bleiernen Jahren“ auf dem Standpunkt, dass es sowieso keinen Sinn mache, den Busverkehr auszubauen.

Nach Herzberg und Walkenried nun Osterode und Bad Grund
Nach den Angebotsverbesserungen rund um Herzberg im Februar und der erheblichen Ausweitung der Fahrpläne rund um Walkenried im Sommer 2018 sind im Dezember 2018 nun auch erweiterte Fahrpläne auf den Linien 440 Osterode – Lerbach – Clausthal-Zellerfeld und 460 Osterode – Gittelde – Bad Grund – Clausthal-Zellerfeld in Kraft getreten. Sie sehen an Werktagen ein fast stündliches und an den Wochenenden ein grundsätzlich zweistündliches Angebot auf beiden Linien vor, womit sich die Zahl der Fahrten zwischen der alten Kreisstadt und der Universitätsstadt im Oberharz deutlich erhöht hat. Auch die Anschlüsse in Clausthal-Zellerfeld an die Buslinie nach Goslar und zurück haben sich verbessert.

Einige Kurse nehmen zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld den schnellen Weg über die Bundesstraße, womit sich die Reisezeit zwischen beiden Orten und die zwischen Osterode und Goslar spürbar verkürzt. Durch die Angebotsaufstockung behalten aber Lerbach und Freiheit trotzdem den früheren Umfang an Fahrmöglichkeiten.

Natürlich werden auch die Anschlüsse an die Züge sowohl in Osterode Mitte als auch in Gittelde-Bad Grund ausgeweitert und verbessert. Allenfalls die Tatsache, dass die aus Richtung Clausthal kommenden Busse weiter oft am Dielenplan statt am Bahnhof Mitte in Osterode enden und den Fahrgästen somit Fußwege zugemutet werden, fällt negativ aus dem Rahmen. Die Qualität der Anschlüsse hängt freilich weitgehend am Funktionieren der Züge zwischen Braunschweig und Herzberg – hier kann man 2019 nur hoffen (und erwarten), dass es der Deutschen Bahn gelingt, ihren Fahrplan zu stabilisieren und zuverlässig zu fahren.

Neue Wandermöglichkeiten
Mit den neuen Kursen erweitern sich die Wandermöglichkeiten rund um den Harzer Baudensteig, um den Försterstieg und im Bereich der Buntenbocker Teiche sowie der Innerste erheblich. Besonders freut Reinboth sich darüber, dass die Haltestelle „Taternplatz“ zwischen Bad Grund und Clausthal wieder eingerichtet wurde, liegt sie doch oben auf dem Berg und hat unmittelbaren Zugang zu diversen Wanderwegen.

Michael Reinboth

6. Südniedersachsen: Zugausfälle haben sich von 12 Ausfälle/Teilausfälle am 04.01.2018 auf 6 Ausfälle/Teilausfälle am 05.01.2018 reduziert (Stand: 05.01.2019)
Die vollständigen Infos gibt es auch von DB Regio bei Twitter unter:
https://twitter.com/DB_RegioNDS?lang=de

7. Harz: Initiative stellt "Harz-Kursbuch 2019" und Fahrplanheft "Der kleine Südharzer" zum Download bereit (Stand: 13.01.2019)
Der Sprecher der Initiative Michael Reinboth hat das neue Harz-Kursbuch (Jahresausgabe 2019) und als Zugabe das Fahrplanheft "Der kleine Südharzer" als PDF-Datei zum Download bereitgestellt. Der kleine Südharzer ist für 1 € immer noch in Walkenried und Bad Sachsa zu erwerben und ist um einige neue Informationen ergänzt worden.

Harzkursbuch Sommer 2019
Stand 13.01.2019

Der kleine Südharzer
Stand 13.01.2019

Das Harz-Kursbuch wird demnächst auch wieder in gedruckter Form erhältlich sein. Wir informieren sobald das Harz-Kursbuch als Printversion erhältlich ist.

Als nächstes kommt ein kleines Fahrplanheft für Bad Grund analog Bad Sachsa und Walkenried auf den Markt, also auch da mit "Stammlinie" 460, Bahn- und Busanschlüssen und Wandertipps.
Michael Reinboth

8. Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende (Stand: 26.01.2019)
„Wir fahren bei jedem Wetter“ – Ältere werden sich dieses Slogans der alten Deutschen Bundesbahn noch erinnern. In Zeiten der Deutschen Bahn und nach drei Vorstandsvorsitzenden, die zum einen vom Bahnbetrieb keine Ahnung hatten oder haben und zum anderen nichts anderes als satte Gewinne im Kopf haben (oder von der Bundesregierung aufgedrückt bekommen) ist davon nichts übriggeblieben. Die Bahn ist zu einer „Schönwetterbahn“ verkommen – und auch bei Sonne fährt sie nur, wenn genug Lokführer da sind…

Etwas Schnee bringt Bahnverkehr stundenlang zum Erliegen
Fehlendes Zugpersonal ist ein Thema von DB Regio. Am Samstag (28.01.26.01.) war dies in ausreichender Zahl vorhanden – wie übrigens seit Anfang des Monats mit fast schon sensationell zu nennender Stabilität. Es war also höchste Zeit für DB Netz, wieder einmal unter Beweis zu stellen, dass man es genauso gut kann, wenn es darum geht, die Fahrgäste zu vergraulen. Die betriebliche Performance auf der Südharzstrecke war am Samstag von Betriebsbeginn bis gegen 11 Uhr so schlecht wie noch nie. „Zweifellos haben wir es im Jubiläumsjahr mit der schlechtesten Leistung der Bahn seit den Jahren 1945 bis 1949 zu tun“ merkt ein darob verzweifelnder Michael Reinboth an. „Auf der Skala nach unten befindet sich die Betriebsqualität zwischen Northeim und Nordhausen im freien Fall.“

In der Nacht von Freitag auf Samstag hatte es geschneit, allerdings in Mengen, bei denen früher im Bahnbetrieb niemand auch nur gezuckt hätte. Dieser wirklich erste nennenswerte Schneefall in diesem Winter brachte jedoch den Bahnverkehr auf dem Abschnitt Northeim – Herzberg gehörig durcheinander und auf dem Abschnitt Herzberg – Nordhausen vollständig zum Zusammenbruch. Geschlagene 3 Stunden fuhren keine Züge, danach weitere 2 Stunden nur mit erheblichen Verspätungen. Reisende, die sich am Samstagmorgen im Vertrauen darauf, dass solche Schneemengen der Bahn nichts anhaben können, zu den Bahnhöfen begaben, wurden einmal mehr enttäuscht. Es drehte sich kein Rad. Selbstverständlich gab es auch keinen Ersatzverkehr.

Weichenstörung? Nein, betriebliches Versagen
Als Grund gab die Bahn „Weichenstörungen“ an. Nun, zwischen Northeim und Herzberg gibt es gar keine Weichen mehr, die gestört werden könnten, allerdings von Herzberg bis Nordhausen deren etliche. Sie werden – angeblich – beheizt, wo kein Stellwerkspersonal mehr da ist, um mit dem Besen für Ordnung zu sorgen. Auf anderen Bahnhöfen sind die Stellwerke besetzt, so dass jemand zu Dienstbeginn fegen kann. Vielleicht hat jemand vergessen, die Heizung einzuschalten. Oder es ist kein Öl mehr im Tank, weil jemand in irgendeiner Einkaufsabteilung vergessen hat, welches zu bestellen. Vielleicht wurden – als Ergebnis eines Sparvorschlags - auch die Besen abgeschafft. Oder das Fegen wurde zwecks Verschlankung der Strukturen einem Subunternehmer übertragen, der erst aus dem fernen Eichsfeld herbeieilen muss und dies bei der Schneelage auf der Straße (!) nicht kann. Der Gründe mag es mehrere geben, nur: stichhaltig ist kein einziger. Anlaufprobleme kann es geben, aber die müssen nach 30 Minuten behoben sein und nicht erst nach 3-4 Stunden.

„Eine Eisenbahn hat zu funktionieren – sonst brauchen wir sie nicht“
„Die Bahn hat eine einzige wichtige Aufgabe. Sie hat als Verkehrsmittel zu funktionieren, egal ob die Sonne lacht, ob es regnet, friert oder schneit. Das, was wir heute früh entlang der Südharzstrecke erleben durften, spottet wieder einmal jeder Beschreibung. Was will man den Reisenden eigentlich noch alles zumuten? Nach den reihenweisen Ausfällen wegen Personalmangel nun dies. Ab 6 Uhr sollten Züge fahren, nach 10 Uhr ging es (bezogen auf Walkenried) langsam wieder los. Ein absolutes Armutszeugnis für das Harz-Weser-Netz. Wir fragen uns auch, wie lange die Landes-nahverkehrsgesellschaft diesem Treiben noch zuschauen will“ kommentiert der sichtlich aufgebrachte Sprecher der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“. „Wir haben fast 20 Jahre für einen besseren Bahnverkehr auf unserer Strecke gekämpft und müssen nun, wo der Fahrplan vielen Erwartungen genügt, erleben, wie die Bahn – sei es Regio oder Netz – dies alles wieder in Grund und Boden stampft.“ Reinboth kritisiert, dass es den Verantwortlichen beim Netz offenbar erneut nicht gelungen ist, für den – bisher eher harmlosen – Winter 2019 hinreichend Vorsorge zu treffen.

„Im Bahnverkehr haben wir Schritt für Schritt den Status eines Schwellenlandes erreicht oder sind schon schlechter. Eine Eisenbahn muss funktionieren. Tut sie das nur ab und zu, nutzt sie niemandem etwas.“

Busverkehr leidet unter Unzuverlässigkeit der Bahn
Der ZVSN hat sich 2018 sehr viel Mühe gegeben, um den Linienbusverkehr in den Harz auszubauen. Letztlich nimmt er dafür auch viel Geld in die Hand. Doch was nutzen die besten Busfahrpläne, wenn die Züge, welche die Kunden heranbringen sollen, ausfallen oder stundenlang verspätet sind? „Heute früh sind die Busse nach Braunlage trotz schlechter Straßenverhältnisse gefahren. Aber die so winter-sichere Bahn hat es wieder einmal nicht geschafft, die Leute aus Göttingen, Northeim oder Nordhausen heranzubringen. Ohne diese Kunden wird es schwierig, ein deutlich ausgebautes Angebot auf Dauer zu erhalten (es sei denn mittels HATIX). Die Unzuverlässigkeit der Bahn beeinträchtigt mithin nun auch den Busverkehr aus dem Südharz in den Oberharz. „Die Leute werden aufgrund dieser schlechten Erfahrungen beim nächsten Mal wieder das Auto nehmen und die ohnedies schon übervollen Harzer Parkplätze weiter belasten. Es ist ein absolutes Trauerspiel.“
Michael Reinboth

9. Harz: Initiative stellt Fahrplanheft "Bad Grund" zum Download bereit - Printversion "Harz-Kursbuch 2019" (HKB) veröffentlicht (Stand: 26.01.2019)
Die gedruckten Fassungen des HKB 2019, werden aktuell verteilt. Der HTV hat sein Kontingent bereits, die Tourist-Informationen von Osterode bis Bad Sachsa werden aktuell beliefert.
Der Preis liegt weiterhin bei 4 €. Alle Daten sind topaktuell, inklusive Hinweisen und Fahrplanauszügen ab 11.06.2019.
Nicht berücksichtigt wurde die Rückgabe aller Konzessionen -mit dem Hinweis auf zu wenig Gewinn- der RBB/Südniedersachsenbus  um Goslar per 31.03.2019. Da kommt es nun zu Notvergaben, mittelfristig wird sich aber der Fahrplan (der ja auch dem Nahverkehrsplan fußt) wieder einpendeln.

Hiervon betroffen sind aber nur ein paar Seiten. Zusätzlich steht unter jeder Tabelle drunter, wo es ganz aktuelle Infos gibt.
Michael Reinboth

10. Südharzstrecke: Im Jubiläumsjahr schlechteste Betriebsleistung seit Kriegsende -Korrektur und Ergänzung- (Stand: 27.01.2019)
Mit dem Datum 28.01.2019 wollten wir um Himmels Willen der möglichen Betriebslage des Montags nicht vorgreifen - es sind nämlich wieder Schneefälle angekündigt! Gemeint war natürlich der- 26.01.2019, was an der Traurigkeit der Leistung von DB Netz freilich nichts ändert.

Dafür müssen wir das kleine Lob für DB Regio - den Satz von der fast sensationellen Betriebsqualität - wieder zurücknehmen. Die Qualität ist leider nicht da, wo sie sein soll. Am Donnerstag (24.01.) fielen wieder Züge zwischen Northeim und Bodenfelde aus. Da können wir noch so viel für den RRX und die schnelle Fahrt ins Ruhrgebiet werben: Wenn es DB Regio nicht schafft, die Leute bis ins nahe Bodenfelde zu bekommen, ist alle Mühe umsonst. Und es bestätigt sich, was wir schon befürchtet hatten: Um der guten Performance der Einbecker Strecke Willen werden die anderen Strecken - ganz besonders die Sollingbahn - vernachlässigt.

Apropos Einbeck: Sehr weit her ist es da offenbar mit der Betriebsqualität auch nicht. Oder anders herum: Sie ist bei den Pendeln so gut, dass Anschlüsse von verspäteten Metronomen nicht abgewartet werden. Und dies, obwohl der Triebwagenführer des Einbecker Zuges den Zug aus Richtung Kreiensen herannahen sieht, die Aufnahme von Fahrgästen aus den Metronomen nahezu einziger Sinn und Zweck der Pendel ist und der Triebwagen in Einbeck Mitte dann geschlagene 40 Minuten herumsteht... Aber warum sollte in Salzderhelden etwas klappen, was seit Jahren schon in Kreiensen nicht funktioniert?
Michael Reinboth

 

 

 

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