News vom 01.07.17 bis 31.07.17

1. Newssammlung: +++Göttingen / Northeim: Bauarbeiten an Schnellfahrstrecke - vor Reiseantritt Bauinfos beachten https://bauinfos.deutschebahn.com/niedersachsen-bremen,8 +++ Hardegsen / Uslar: Tag der Sollingbahn am 20.08.2017 - Programm unter: http://www.umweltbeirat-hardegsen.de/ +++ (Stand: 18.08.2017)
2. Walkenried: Ticketschalter schließt zum 01.09.2017 - zwischen Nordhausen und Göttingen gibt es Bahnfahrkarten nur noch am Automaten (Stand: 18.08.2017)
Nach der jüngsten Antwort der LNVG steht fest, dass es ab 01.09.2017 auch in Walkenried Fahrkarten nur noch am Automaten - und, nicht zu vergessen, natürlich auch bei den Busfahrern, soweit es sich um Verbundfahrten oder das Niedersachenticket handelt - geben wird. Ein Video-Reisezentrum wird von der LNVG unter Hinweis auf die hierfür zu niedrigen Ein- und Aussteigerzahlen in Walkenried abgelehnt.

Unser Hinweis, dass diese mit der tatsächlichen Nutzung eines solchen Zentrums ja nichts zu tun haben, da auch Bad Sachsaer, Ellricher usw. heute den Schalter nutzen und unter deren Einrechnung der angeblich erforderliche Schwellenwert von 1.000 Reisenden pro Tag erreicht wird, stieß bisher auf taube Ohren. In Schladen und Vienenburg gibt es solche Zentren, und ich bezweifle stark, dass dort täglich 1.000 Leute ein- und aussteigen. Aber da ist der Regionalverband Braunschweig zuständig, und der tut eben etwas. Das macht den Unterschied aus.

Zitat aus Schreiben von LNVG:

Hier nun unsere Rückmeldung auf Ihre E-Mail vom 14. Juli 2017 zum personenbedienten Vertrieb an der Station Walkenried:
Das bisher vor Ort bestehende Modell einer „Netzagentur“ hat es der DB ermöglicht, die Vertriebsstelle sehr günstig betreiben zu können. Nicht zuletzt das Zugunglück 2016 in Bad Aibling, welches auf ein Fehlverhalten des örtlichen Fahrdienstleiters zurückzuführen ist, hat im Konzern jedoch zu einem Umdenken geführt, so dass das Modell „Fahrdienstleiter verkauft Fahrkarten“ nicht weiter aufrecht erhalten wird. Auch vorher wurden Netzagenturen aus den gleichen Gründen nur noch als Auslaufmodell fortgeführt.

Als Schwellenwert für die verkehrsvertragliche Forderung einer personenbedienten Verkaufsstelle an einer Station orientieren wir uns an der Marke von etwa 1.000 Ein- und Aussteigern pro Tag. Mit derzeit ca. 200- 250 Ein- und Aussteigern liegt Walkenried sehr deutlich unter diesem Schwellenwert. Dass wir in Walkenried bislang dennoch die Vorhaltung personenbedienten Vertriebs unterstützt haben, lag ausschließlich an der günstigen Form der o. g. Netzagentur, welches nun aus auch von uns nachzuvollziehenden Gründen Geschichte ist. Auch die Einrichtung eines Videoreisezentrums steht vor dem Hintergrund der Nachfragezahlen in keinem Verhältnis zu den Betriebskosten einer solchen Einrichtung.

Ausdrücklich begrüßen möchten wir Ihren Vorstoß, die Situation vor Ort durch eigenes Engagement zu verbessern. Leider sind aber die Kostentreiber auch eines Videoreisezentrums außerhalb dessen, was Sie durch ehrenamtliches Engagement beeinflussen können.

Eine Möglichkeit zur Aufrechterhaltung einer personenbedienten Vertriebsstelle im unmittelbaren Umfeld von Walkenried könnte in der Zusammenarbeit mit einer Tourist-Information bestehen. So könnten bereits heute bestehende Strukturen genutzt werden. Die Öffnungszeiten der Stellen in Zorge und Bad Sachsa wären aus unserer Sicht ausreichend lang. In Bad Sachsa werden bereits heute Urlaubsreisen und Tickets für den Fernbusanbieter Flixbus vertrieben. Ein Vertrieb von Fahrausweisen für den Schienenverkehr wäre deshalb nicht abwegig. Die vertriebliche Zusammenarbeit zwischen der DB und einer Tourist-Information wird in Ihrer Region bereits an anderer Stelle praktiziert, nämlich in Herzberg am Harz. Wenn Sie dieses Modell weiter verfolgen wollen, sprechen Sie bitte mit Herrn Fischer von DB Regio.

Für das zuletzt genannte Thema des Zugangs zum Warteraum bitten wir Sie, sich direkt mit DB Station und Service als zuständige Stelle für den Bahnhof Walkenried in Verbindung zu setzen.

Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass einer Einrichtung des Landes (das ist die LNVG ja) das Bemühen um Attraktivitätssteigerung im ländlichen Raum und speziell in Südniedersachsen, eine in Sonntagsreden der Politiker immer gern zitierte Sache, völlig egal ist. Im fernen Hannover wird ihr Ding durchgezogen. Das zeigt ja auch das bisher vergebliche Bemühen um einen Frühzug. Da ist inzwischen eine - auch personell erstaunlich gewachsene! - Behörde guten alten Stils am Werk. Schlimmer war die alte Bundesbahn auch nicht.
Michael Reinboth / Burkhard Breme

Bericht vom Harzkurier vom 14.08.2017: http://www.suedharzstrecke.de/downloads/Walkenried_Ticketschalter_schliesst_20170814.jpg

 

 

 

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