News vom 01.07.17 bis 31.07.17

1. Newssammlung +++ a. Buslinie zum Herzberger Krankenhaus bleibt erhalten +++ b. Bauarbeiten an Schnellfahrstrecke sorgen im August auch für Harzer Reisende für Fahrzeitverlängerungen nach / von Göttingen +++ c. Fahrplanwechsel 2017/2018: Nordharzer müssen Anschlussverluste zum ICE in Göttingen in Kauf nehmen +++  (Stand: 18.07.2017) +++
2. Hardegsen / Uslar: Tag der Sollingbahn am 20.08.2017 (Stand: 30.07.2017)
3. Walkenried: Höchste Eisenbahn fordert Frühzug von Walkenried nach Göttingen (Stand: 31.07.2017)
4. Südharzstrecke: Schienenersatzverkehre Herzberg - Nordhausen auch am 26.+27.08.2017 (Stand: 31.07.2017)

1. Newssammlung +++ a. Buslinie zum Herzberger Krankenhaus bleibt erhalten +++ b. Bauarbeiten an Schnellfahrstrecke sorgen im August auch für Harzer Reisende für Fahrzeitverlängerungen nach / von Göttingen +++ c. Fahrplanwechsel 2017/2018: Nordharzer müssen Anschlussverluste zum ICE in Göttingen in Kauf nehmen +++  (Stand: 18.07.2017) +++

a. Buslinie zum Herzberger Krankenhaus bleibt erhalten
Kreistag bewilligte jährlichen Zuschuss von 18 000 Euro für Herzberger Buslinie 459.

Herzberg. Der Kreistag sprach sich in seiner Sitzung vom 13.06.2017 einstimmig für die Aufrechterhaltung der Buslinie 459 zwischen dem Herzberger Hauptbahnhof und der Helios-Klinik aus. Einstimmig beschlossen die Abgeordneten, dass der Landkreis Göttingen die finanzielle Verpflichtung aus dem Vertrag des Altkreises Osterode mit der Stadt Herzberg, der Klinik und dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen durch einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 18 000 Euro an die Stadt weiterhin trägt.

Seit August 2013 fährt dort ein Linien-Taxi mit neun Sitzen. Von Montag bis Freitag werden in der Zeit von 7.30 bis 18 Uhr sieben Touren angeboten, am Samstag, Sonn- und Feiertag jeweils vier Touren zwischen 10.30 und 15.30 Uhr. Die Linie zählte laut ZVSN bis 2015 jährlich 9 000 bis 10 000 Fahrgäste, wobei circa 5 000 Personen den Ein- beziehungsweise Ausstieg im Bereich der Klinik wählen sowie 4 500 Personen andere Haltepunkte nutzten.

Umlauf von Linienbussen über das Krankenhaus nicht sinnvoll

Auch nach erneuter Überprüfung dieser Sondersituation lassen die vorhandenen Linien keinen sinnvollen Umlauf von Linienbussen über das Krankenhaus zu. Wichtige Zug-Anschlüsse könnten nur unter Einsatz weiterer Fahrzeuge und Personals erfolgen. Darüber hinaus wären bauliche Maßnahmen zum Wenden der Fahrzeuge im Bereich des Krankenhauses erforderlich.

Da die Erreichbarkeit dieser Versorgungseinrichtung, insbesondere aufgrund ihrer Funktion und Lage außerhalb der sonstigen baulichen Strukturen, sichergestellt werden muss, ergibt sich der bisherige Einsatz eines Kleinbusses auf einer separaten Linie weiterhin als finanziell günstigste Variante. Die Kosten der Linie 459 liegen laut Beschlussvorlage bei 50 000 Euro, von denen 8 600 Euro, das sind 17,2 Prozent, durch Verkaufserlöse gedeckt werden können.

Der Kreistag sprach sich außerdem mehrheitlich dafür aus, dass der ZVSN die Einrichtung einer Schnellbuslinie zwischen Göttingen und Duderstadt vorantreibt (wir berichteten).

Für die Einrichtung der Schnellbuslinie sollen die entstehenden Aufwendungen in Höhe von 100 000 Euro im Jahr 2018 und von bis zu 400 000 Euro jährlich bis zum Jahr 2025 durch den ZVSN bereitgestellt werden. mb

"Die Linie 459 zählt laut ZVSN jährlich (2013 bis 2015) 9 000 bis 10 000 Fahrgäste."

Quelle:
https://sessionnet.krz.de/kreis_goettingen/bi/vo0051.asp?__kvonr=6812

https://sessionnet.krz.de/kreis_goettingen/bi/getfile.asp?id=6240970&type=do&

 

b. Bauarbeiten an Schnellfahrstrecke sorgen im August auch für Harzer Reisende für Fahrzeitverlängerungen nach / von Göttingen
Vom 1. bis 31. August 2017 werden südlich von Edesheim Gleise und Weichen erneuert. Das Fahrplankonzept in diesem Zeitraum sieht wie folgt aus:

Für den Nahverkehr kommt es zu folgenden Änderungen:

Linie RB 80 Göttingen – Northeim – Herzberg – Nordhausen

folgende Meldung geändert

von Dienstag, 1. August, 7.30 Uhr bis Donnerstag, 31. August, 8.15 16.15 Uhr

veränderte Fahrzeiten Göttingen <> Northeim (Han)

Zahlreiche Züge dieser Linie verkehren an unterschiedlichen Verkehrstagen mit 8 – 17 Min. früheren/späteren Fahrzeiten zwischen Göttingen und Northeim (Han). Die genauen Fahrzeiten entnehmen Sie bitte der Fahrplantabelle.

Die Fahrplaninformationen zu dieser Meldung finden Sie unter folgendem Link:

Fahrplan (Göttingen – Nordhausen), 01. – 31.08.2017 (Dateigröße: 324,3 kB)

Grund: Bauarbeiten auf der Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Göttingen

PDF-Dokument mit allen aktuellen Fahrplanänderungen (Dateigröße: 71,4 kB)

Quelle: https://bauinfos.deutschebahn.com/niedersachsen-bremen,8
 

c. Fahrplanwechsel 2017/2018: Nordharzer müssen Anschlussverluste zum ICE in Göttingen in Kauf nehmen
Die bisherigen Anschlüsse vom RE2 auf den ICE nach Frankfurt gehen zur Hälfte, in der anderen Richtung vollständig verloren. Geplant sind 5 Min und die sind für Göttingen als Übergang nicht ausreichend. Also wird der Bahncomputer die Verbindungen ignorieren.

Den Reisenden ab Kreiensen bleibt südwärts -alle 2 Stunden- nur mehr die Variante RB82/ICE. Die RB82 ist jedoch zu bestimmten Zeiten nach/von Göttingen bereits heute stark ausgelastet, so dass es wohl nur noch Stehplätze geben wird. Nördlich von Kreiensen, also in Freden, Alfeld usw., fallen die ICE-Anschlüsse gänzlich weg. Kunden aus Elze usw. haben vielleicht die Möglichkeit, eine Verbindung über Hildesheim zu nutzen.

Natürlich will die LNVG an den Fahrplan des RE2 nicht ran, vor allem wegen der prekären Anschlüsse in Kreiensen, Elze und der Übergänge in Hannover, dennoch scheint man zumindest nach Süden bei jeder zweiten Fahrt noch eine Minute gefunden zu haben (Göttingen an .46 statt .47, womit dann der ICE erreicht würde). In der Gegenrichtung müsste man .10 statt .09 abfahren, was aber wohl nicht geht (ICE kommt .04 an). Alles in allem eine mehr als unbefriedigende Situation für das Leinetal und den Nordharz.

Neu ist ab Dezember auch, dass die ICE in dieser Zeitlage nur noch die Ziele der 2. Klasse in Frankfurt (Süd und Flughafen statt Hbf) anfahren. Hier wird die neue Linie wohl von Beginn an um Fahrgäste kämpfen müssen und die des Leinetals und des Nordharzes sitzen schon mal nicht mehr drin. Zudem sinkt der Stellenwert des Knotens Göttingen, wenn auch nur leicht, ab - der RE2 ist m.E. neben den ICE und IC dort die wichtigste Linie und wird ab Dezember an 21 bisherigen Anschlüssen vorbeifahren.
Michael Reinboth

2. Hardegsen / Uslar: Tag der Sollingbahn am 20.08.2017 (Stand: 30.07.2017)
Am 20.08.2017 wird der "Tag der Sollingbahn" mit einigen Aktionen in Hardegsen und Uslar gefeiert. DB Regio lädt alle Interessierten auch im Namen der beiden Städte herzlich zu diesen Veranstaltungen ein.
Die DB Regio AG ist optimistisch, dass ein Zugpaar an diesem Tag mit den historischen DR-Dieseltriebwagen durchgeführt werden können.
Fahrzeiten: 13:10 Uhr ab Northeim, 14:14 Uhr ab Bodenfelde (das Fahrzeug wird für diesen Tag von der Oberweißbacher Bergbahn ausgeliehen).

Das Rahmenprogramm finden Sie im angehängten Flyer, der auch in den Regionalbahnen der Region ausliegen wird.

http://www.suedharzstrecke.de/downloads/Flyer Tag der Sollingbahn 20170728.pdf

Quelle: DB Regio AG
 

3. Walkenried: Höchste Eisenbahn fordert Frühzug von Walkenried nach Göttingen (Stand: 31.07.2017)
Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) freut sich darüber, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich ab Dezember 2017 rund 3 % mehr Zugleistungen bestellen wird als bisher.

Wir im Südharz können uns hierüber allerdings nur sehr bedingt mitfreuen, gehen wir doch in wichtigen Punkten erneut leer aus. Zwar wird es ab Dezember zur Einrichtung von zwei Spätzügen (Göttingen 22.49 bis Herzberg und Herzberg 23.26 bis Göttingen) kommen, doch ansonsten gehen die Verbesserungen an diesem Landstrich vorbei.

Seesen – Osterode – Herzberg: Warten auf Godot

Auf Godot warten die Leute im gleichnamigen Theaterstück vergeblich. Ähnlich dürfen sich die Anwohner der Strecke Seesen – Osterode – Herzberg fühlen, denn an sich geplante Verbesserungen des Fahrplans werden bis zur Umstellung auf das elektronische Stellwerk verschoben. Die sollte bekanntlich schon vor rund 10 Jahren erfolgt sein. Unter Hinweis auf die Alttechnik und deren mangelnde Zuverlässigkeit verweigert die LNVG nun die Ausweitung des Fahrplans an Sonn- und Feiertagen auf einen Stundentakt. Ganz so zimperlich ist der benachbarte Regionalverband in Braunschweig trotz gleich alter Technik nicht – hier werden zwischen Braunschweig und Seesen ab Dezember erneut mehr Züge rollen. Bis tief in die Nacht hinein übrigens, und trotz ebenso alter Technik auch bis nach Kreiensen verlängert.

Michael Reinboth von der „Höchsten Eisenbahn“ sagt hierzu: „Das Argument, man wolle mit der Nichtbestellung Druck auf DB Netz ausüben, ist unserer Ansicht nach vorgeschoben. Wir Südharzer Kunden werden hier zum Spielball im Ping-Pong zwischen der LNVG und DB Netz gemacht. Wenn die Technik von Montag bis Samstag funktioniert, dann tut sie dies auch an Sonntagen – und umgekehrt. Wir können das keinesfalls nachvollziehen und fordern die Bestellung des Stundentakts zwischen Seesen und Herzberg an Sonn- und Feiertagen und späte Züge auf diesem Abschnitt noch im laufenden Fahrplan 2018.“

Walkenried – Göttingen: Gibt es Landesbewohner erster und zweiter Klasse?

Schlimmer noch ist das, was sich zwischen Herzberg und Walkenried abspielt. Hier macht man die Bewohner östlich von Herzberg quasi zu „Landesbürgern zweiter Klasse“ und straft sie für eine Entscheidung der Thüringer Nahverkehrsorganisation gleich mit ab. Die dringend gebotene und umlauftechnisch gut lösbare Rückverlängerung des ersten, heute in Herzberg um 5.23 Uhr nach Göttingen startenden Zuges bis Walkenried (bzw. Nordhausen) wird abermals nicht umgesetzt. Ebenso enden die Spätzüge aus Göttingen in Herzberg. Der Grund: Thüringen will für den Abschnitt Ellrich – Nordhausen nicht mitzahlen, und das Reststück Herzberg – Walkenried ist für die LNVG, obschon in Niedersachsen liegend, nicht von Bedeutung. Man erwartet hier ohne das Potenzial von Nordhausen nur geringe Fahrgastzahlen.

„Das können wir ebenfalls nicht mittragen. Wir leben in Niedersachsen und nicht in Thüringen. Züge können in Walkenried enden und beginnen. Für den wirklich wichtigen Frühzug gibt es eine sehr preiswerte, der LNVG auch vorliegende Lösung unter Einbeziehung einer in Thüringen bestellten Leerfahrt. Der Frühzug Walkenried – Göttingen, zusätzlich ja nur von Walkenried bis Herzberg, ist für unsere Orte von elementarer Bedeutung, da nur er die Erreichbarkeit von Göttingen vor 7 Uhr und von Hannover und Braunschweig vor 8 Uhr ermöglicht. Jugendliche können Lehrstellen nicht einmal in Osterode antreten, weil sie frühmorgens nicht hinkommen. Dieser Zug muss bestellt werden!“ sagt Reinboth, der keinerlei Verständnis dafür hat, dass rund 30.000 Bewohner des östlichen Altkreises Osterode für eine Entscheidung des benachbarten Bundeslandes haftbar gemacht werden.

Aktuell fährt der erste Zug von Walkenried, Bad Sachsa und Bad Lauterberg-Barbis erst nach 6 Uhr in Richtung Göttingen, wo man folglich nicht vor 7.10 Uhr eintreffen kann. Mit Einrichtung des Frühzuges würde sich der Radius für Lehrstelleninhaber, Pendler und Geschäftsreisende schlagartig erweitern.

Reinboth weiter: „Alles redet davon, dass man Südniedersachsen fördern müsse. Millionen werden für Projekte wie den Eco-Bus ausgegeben. Nachweislich sofort hilfreiche und wenig aufwändige Maßnahmen wie dieser Frühzug werden hingegen unterlassen. Hier wird politisch nicht an einem Strang gezogen, sondern jeder macht, was er will. Von Sonntagsreden haben wir hier nichts – wir brauchen konkrete Schritte. Der Frühzug sorgt für eine bessere Verbindung mit den relevanten Zentren und kann dazu beitragen, den Einwohnerschwund zu bremsen.“ Natürlich werden den Zug nicht die Massen stürmen, aber, davon ist er überzeugt, er wird sein Publikum finden – und ab Herzberg sitzen dann bereits einige Leute mehr im Zug als heute. Zudem hat dieser Zug als einer der ganz wenigen aus dem Südharz in Northeim einen guten Anschluss nach Hannover, und auch den, so Reinboth, benötige man dringend.

Man müsse den Südharzer Pendlern das Leben erleichtern und mehr Möglichkeiten schaffen, und zwar nicht durch Gerede über Elektromobilität, sondern ganz konkret mittels kostengünstiger Erweiterung ihrer Fahrmöglichkeiten mit dem ÖPNV. Göttingen wäre dann um kurz nach 6 Uhr, Hannover und Braunschweig wären um 7 Uhr erreicht, Osterode und Northeim sogar schon vor 6 Uhr.

Anderswo gibt es Frühzüge – oder sie werden gerade bestellt

In Thüringen ist man diesbezüglich weniger zurückhaltend. Natürlich gibt es dort seit Jahren einen Frühzug um 5 Uhr von Ellrich nach Nordhausen mit Anschlüssen nach Halle und Erfurt, der sogar eine zu bezahlende Leerfahrt von Nordhausen nach Ellrich erfordert. Von Bad Harzburg wird ab Dezember ein erster Zug um 4.48 Uhr gen Hannover starten, von Goslar sogar schon um 4.03 Uhr. Auch in der Heide rollen frühere Züge. Es gibt weitere Beispiele. Geld ist also da und wird im Falle des Walkenrieder Zuges auch nur in geringem Umfang benötigt. „Dass hier wieder einmal nichts geschieht, liegt auch an dem äußerst schwachen Engagement der lokalen und regionalen Politik für unseren ÖPNV. Andernorts hätte man längst zum Telefonhörer gegriffen und sich mit der LNVG oder Herrn Lies verbinden lassen“ meint Reinboth. Hierzulande wurde der fehlende Zug beim Regional-gespräch mit der LNVG zwar angesprochen, aber man habe die wenig stichhaltigen Ablehnung durch diese nicht hinterfragt und auch nicht nachgehakt.

Die Initiative will ihrerseits nichts unversucht lassen. Nach Vorlage eines konkreten Fahrplanvorschlags habe man, so Reinboth, zwar wieder nur eine hinhaltende Antwort, doch immerhin die Bestätigung der Machbarkeit und eine Einladung zur LNVG nach Hannover nach der Sommerpause erhalten. Diesen Termin will man auf alle Fälle wahrnehmen, denn, so der Sprecher: „Bei der LNVG sitzen ja etliche Leute, die etwas bewegen wollen. Und da wollen wir noch einmal nachfassen.“

Vielleicht, meint er, schließen sich ja sogar Politiker der Initiative an – immerhin wird 2018 in Niedersachsen gewählt…
Michael Reinboth

4. Südharzstrecke: Schienenersatzverkehre Herzberg - Nordhausen auch am 26.+27.08.2017 (Stand: 31.07.2017)

Quelle: https://bauinfos.deutschebahn.com/niedersachsen-bremen,8

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