News vom 01.12.14 bis 31.12.14
1. Fahrplanwechsel mit zahlreichen Neuerungen im Südharz
(Stand
07.12.2014)
2. Südharz: Kleines Fahrplanheft für das „Harz-Weser-Netz“ erschienen
(Stand
14.12.2014)
3.
Walkenried:
Personenbedienter Fahrkartenkauf in Walkenried weiter möglich
(Stand
14.12.2014)
4. „Harz-Kursbuch“ wieder erhältlich
(Stand
16.12.2014)
5. „Harz-Kursbuch“ bekommt Ergänzungen und Aktualisierungen
(Stand
22.12.2014)
1. Fahrplanwechsel mit zahlreichen Neuerungen im Südharz
(Stand
07.12.2014)
Am 14.12.2014 tritt der neue
Jahresfahrplan bei der Eisenbahn in Kraft. Auch einige Südharzer Buslinien
passen dann ihre Fahrpläne an, aber viele Linien tun dies erst nach der
Einstellung des Osteroder Stadtbusses zum 6.1.2015. Der Fahrplanwechsel auf der
Schiene ist dieses Mal ein durchaus besonderer, denn zeitgleich treten die
Ergebnisse der Ausschreibung des Dieselnetzes Niedersachsen Süd-Ost (DINSO) in
Kraft. Auf der Süd- und Westharzstrecke sowie auf der Sollingbahn ist der alte
Betreiber aber auch der neue, nämlich die Deutsche Bahn Regio mit 27 roten
Triebwagen der Baureihe VT 648 LINT. Diese Fahrzeuge erhalten jedoch nach und
nach eine Auffrischungskur, in der unter anderem Streckdosen,
Informations-Bildschirme und eine Behinderten-Rufsäule nachgerüstet werden. Zwei
umgebaute Triebwagen („Seesen“ und „Ellrich“) sind bereits im Einsatz.
Im Nordharz übernimmt „ErixX“ den Verkehr auf zwei Strecken von der DB. Dort sind die Änderungen deutlich umfangreicher, wie überhaupt der Nordharz zum wiederholten Male bei Fahrplanwechseln besser abschneidet als der Südharz denn hierzulande gibt es neben einigen Neuleistungen auch Streichungen – in Niedersachsen nach Ausschreibungen ein Novum. Doch der Reihe nach:
Auf der Südharzstrecke Northeim – Herzberg –
Nordhausen bleibt der bewährte stündliche Grundtakt erhalten. Auch die
Fahrzeiten ändern sich praktisch nicht. Eine kleine Anpassung in Nordhausen, wo
die Züge künftig zur Minute .39 statt .38 abfahren werden, beschert dem Südharz
alle zwei Stunden neue Anschlüsse aus Richtung Kassel – Eichenberg – Leinefelde
mit einer Übergangszeit von 5 Minuten. Die fehlende Minute wird bis Ellrich
wieder eingefahren. Zusatzzüge verkehren Montag-Freitag nur noch ab und bis
Herzberg am Harz, ihre teilweise Verlängerung nach Walkenried und Ellrich wird
gestrichen. Angeboten werden noch ein Frühzug Herzberg – Göttingen und neu ein
nachmittäglicher Zug von Göttingen nach Herzberg, der Montag-Donnerstag um 17.24
und Freitag schon um 15.27 im Oberzentrum abfährt. In allen drei Fällen gibt es
in Northeim schlanke Metronom-Anschlüsse nach und von Hannover. Für Pendler
dorthin bleiben auch die 3 IC-Halte in Northeim bestehen.
Neu ist zudem ein täglicher Spätzug Göttingen (21.49 Uhr) – Herzberg, der leider
nur Freitag und Samstag bis Nordhausen durchlaufen wird. In der Gegenrichtung
wird ein neuer Zug an Samstagen um 21.39 Uhr ab Nordhausen nach Northeim
angeboten.
Leider bleiben tagsüber die schlechten Anschlüsse zum und vom Metronom in Northeim bestehen.
Die Züge der Südharzstrecke fahren wie bisher alle 2 Stunden durchgehend bis und ab Göttingen und neu praktisch ohne Ausnahme alle 2 Stunden bis und ab Bodenfelde, wo es gute Anschlüsse in und aus Richtung Ottbergen – Paderborn – Ruhrgebiet gibt. Nachdem die Umbauarbeiten in Ottbergen nun begonnen haben, können die Südharzer mit dem Wegfall eines weiteren Umsteigevorgangs rechnen, dies allerdings wohl erst im nächsten Fahrplanjahr.
Die Westharzstrecke Braunschweig – Herzberg profitiert deutlich vom neuen Konzept. Zum einen wird die tägliche Betriebszeit am Abend um eine Stunde verlängert. Die letzten Züge verlassen nun Herzberg um 21.34 Uhr nach Braunschweig und Braunschweig um 21.03 Uhr nach Herzberg (Ankunft 22.21 Uhr mit Anschlüssen nach Northeim und Freitag und Samstag auch nach Nordhausen). Zum anderen wird der Stundentakt nun auf den ganzen Samstag ausgedehnt. An Sonn- und Feiertagen bleibt es beim zweistündlichen Angebot. Die Zahl der Anschlüsse in Seesen nach und von Kreiensen - Hannover wird abends um einen pro Richtung erweitert.
Bad Lauterberg bleibt auch nach dem 06.01.2015 per Bus stündlich in beiden Richtungen an den Bahnhof Herzberg angebunden. Durch die Inbetriebnahme der neuen Bushaltestelle „Barbis Bahnhof Nordseite“ in Richtung Bad Lauterberg haben sich aber auch die Umsteigemöglichkeiten in Barbis zur Linie 471 verbessert.
Zwei Damoklesschwerter schweben über unserem
Streckennetz
Nicht unerwähnt bleiben dürfen gleich zwei Damoklesschwerter, die über all dem
schweben. Das eine, der Streik der Lokführergewerkschaft GDL, geht kurzfristig
nieder und bringt immer wieder ärgerliche Unterbrechungen des Betriebes vor
allem für Pendler – mit durchaus gravierenden Folgen, denn der eine oder andere
wird auf das Auto umsteigen und der Schiene den Rücken kehren. Das Letzte, was
die beiden Strecken gebrauchen können, wäre jedoch ein Rückgang der
Fahrgastzahlen. Das andere Schwert hängt noch weiter oben, sein Niedergehen
hätte noch viel größere Folgen: Der Bund verweigert bisher die von den Ländern
geforderte Erhöhung der Regionalisierungsmittel und verschließt sich sogar der
Dynamisierung der bisherigen Mittel. Bliebe es bei dieser Haltung, sind massive
Folgen gerade für die schwächer genutzten Strecken nicht auszuschließen.
„Es ist traurig, dass wir, anstatt uneingeschränkt über den neuen Fahrplan berichten zu können, Themen wie den Lokführerstreik und den Streit um die Regionalisierungsmittel in den Vordergrund rücken müssen. Aber hier ticken eine kleinere und eine größere Zeitbombe gerade für den Verkehr in der Fläche. Zu allererst muss man sich wohl Sorgen um die Sollingbahn machen, aber auch unsere Strecken wären vor Einschränkungen an bestimmten Wochentagen wohl nicht sicher“ erläutert Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ das Problem. Die Initiative will sich verstärkt um eine Verbesserung der Anschlüsse nach und von Hannover einsetzen, denn hier schneidet der Südharz auch nach dem Fahrplanwechsel sehr schlecht ab.
„Harz-Kursbuch“ wird wieder angeboten
Das von der Initiative seit Jahren herausgegebene „Harz-Kursbuch“ wird es auch
dieses Jahr wieder an den bekannten Verkaufsstellen geben. Allerdings wird es
wegen der enormen Fülle an Änderungen und deren zum Teil erst sehr später
Verfügbarkeit gerade erst gedruckt und steht frühestens ab Mitte Dezember zum
Verkauf bereit.
Michael Reinboth
2. Südharz: Kleines Fahrplanheft für das „Harz-Weser-Netz“ erschienen
(Stand
14.12.2014)
DB Regio hat für die von ihr betriebenen Strecken des „Harz-Weser-Netzes“ ein
kleines Fahrplanheft herausgegeben, welches u.a. die Fahrpläne der Strecken
Göttingen – Nordhausen, Northeim – Bodenfelde, Braunschweig – Herzberg und
Göttingen – Bad Harzburg nebst einigen Anschlussangaben und Informationen zu
geplanten Bauarbeiten enthält. Das Heft ist übersichtlich gestaltet und bietet
gegenüber den seitherigen Faltblättern den Vorteil, dass man Informationen zu
mehreren Strecken zur Hand hat. Allerdings sind einige frühere Informationen wie
Taxi-Rufnummern und Busanschlüsse entfallen. Das Fahrplanheft liegt u.a. in den
Zügen der DB Regio aus.
Verbessert wird auch die Internet-Präsenz, denn ab sofort kann man unter www.bahn.de/harz-weser-netz Fahrpläne und aktuelle Informationen abrufen.
Die Initiative „Höchste Eisenbahn für den
Südharz“ freut sich über den verbesserten Service, bedauert aber, dass die
„Atomisierung“ der gedruckten Informationen zu Zugverbindungen in Niedersachsen
damit weiter voranschreitet. Denn natürlich gibt auch „ErixX“ ein eigenes
Fahrplanheftchen mit „seinen“ Strecken im Nordharz heraus, die NordWestBahn
bietet jenseits von Bodenfelde und Kreiensen weiter Flyer an, der „Metronom“ hat
wiederum ein eigenes Heft mit den Plänen nur dieses Unternehmens. Wer Anschlüsse
sucht, ist auf das Internet angewiesen oder muss sich mehrere Heftchen zulegen.
„Grenzüberschreitende“ Informationen nach Thüringen fehlen völlig. Auch das
Erscheinungsbild und die Sonderzeichen weichen Heft für Heft voneinander ab,
jedes Unternehmen bevorzugt das eigene Outfit und macht es damit dem weniger gut
bewanderten Fahrgast schwer, sich zurecht zu finden. „Wir haben zwar einen
einheitlichen Niedersachsen-Tarif“, aber ein Durcheinander bei der Darstellung
der Zugverbindungen“ meint Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den
Südharz“. Thüringen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Bayern und
Nordrhein-Westfalen sind diesbezüglich deutlich weiter und geben landesweite
Fahrplanbücher mit vielen „grenzüberschreitenden“ Informationen heraus.
Michael Reinboth
3.
Walkenried:
Personenbedienter Fahrkartenkauf in Walkenried weiter möglich
(Stand
14.12.2014)
Eine gute Nachricht für alle, die
ihre Fahrkarten und Auskünfte lieber persönlich anstatt aus dem Automaten oder
dem Internet beziehen: Der personenbediente Fahrkartenverkauf auf dem Bahnhof
Walkenried wird auch über das Jahr 2014 hinaus weiter möglich sein. Die
beteiligten Partner – DB Vertrieb, DB Netz und die Landesnahverkehrsgesellschaft
in Hannover – haben sich darauf verständigt, den persönlichen Vertrieb in
Walkenried so lange anzubieten, wie die personelle Besetzung des Bahnhofs dies
erlaubt. Im Klartext: Mit der Umstellung des eigentlichen Fahrbetriebs auf das
elektronische Stellwerk in Göttingen gibt es in Walkenried keinen örtlichen
Mitarbeiter mehr, die Fahrkarten verkaufen könnten. Bis dahin geht es weiter,
wenngleich Einschränkungen in den Öffnungszeiten hingenommen werden müssen.
Bei der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist man ob dieser Nachricht sehr erfreut, denn es wäre, so Sprecher Michael Reinboth, letztlich den Fahrgästen kaum vermittelbar, wenn das vor Ort vorhandene DB-Personal keine Fahrkarten mehr verkaufen dürfte. Auch bei der Initiative weiß man, dass es sich hier nur um einen Aufschub bis zur Betriebsumstellung handelt, aber der Zeitpunkt hierfür steht noch nicht fest und wird noch einige Jahre auf sich warten lassen. „Wir bedanken uns bei allen an dieser Entscheidung Beteiligten, ganz besonders aber bei Udo Diedrich, dem Leiter des Harz-Weser-Netzes, für sein Engagement in dieser Sache“, so Michael Reinboth weiter. Denn mit der Entscheidung ist auch klar, dass es am Bahnhof Walkenried weiterhin einen kleinen Aufenthaltsraum für die Kunden geben wird und andere Informationen, Prospekte usw. zu haben sein werden. Selbst solche einfachen Dinge sind bei nicht mehr besetzten Stationen nicht zu bekommen.
„Höchste Eisenbahn“ weist auch darauf hin, dass der Fahrkartenautomat vor dem Gebäude nicht nur Fahrscheine, sondern auch Zugverbindungen ausdruckt und insoweit eine „Grundversorgung“ wie an anderen Stationen auch während der mittäglichen Schließzeiten und am Abend gewährleistet ist. „Die Walkenrieder müssen sich letztlich daran gewöhnen, dass die anderen Vertriebswege, nämlich Automaten und Internet, immer stärker nachgefragt werden und die Ausnahmestellung, die Walkenried noch genießt, nicht mehr auf Dauer erhalten werden kann“ erläutert Reinboth. Wenn es eines Tages soweit ist, muss nach Ansicht der Initiative aber der Service verbessert werden: Der Automat steht heute völlig im Freien, seine Bedienung ist bei Regen und Schnee eine Zumutung, Scheine werden nicht immer akzeptiert und so weiter. Für den Fall eines Bahnsteigumbaus muss zwingend ein zweiter Automat aufgestellt werden, um überflüssige Fußwege zu vermeiden. Es ist jetzt noch Zeit, entsprechende Pläne zu erarbeiten.
Fahrscheine des Verkehrsverbundes
Süd-Niedersachsen, die im Bus und im Zug gelten, sind natürlich auch bei den
Busfahrern der Hahne-Linien 470 und 472 erhältlich.
Michael Reinboth
4. „Harz-Kursbuch“ wieder erhältlich
(Stand
16.12.2014)
„Das war dieses Mal ein ziemlicher Kraftakt, aber
wir wollten alle Harzer Bahn- und Busverbindungen so aktuell wie möglich
präsentieren.“ Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den
Südharz“ freut sich, das neue „Harz-Kursbuch“ gerade noch rechtzeitig zum
Fahrplanwechsel anbieten zu können. Es ist ab Samstag (13.12.) bzw. Montag
(15.12.) bei den bekannten Verkaufsstellen im Harz und beim Harzer
Tourismus-Verband in Goslar zu bekommen, umfasst 202 Seiten, kostet weiterhin
2,00 € und enthält eine enorme Fülle an Informationen zum Fern- und Nahverkehr,
Angaben zu allen Bahn- und Buslinien im Harz, touristische Informationen und
vieles mehr und soll den Kunden von Bahn und Bus als Ratgeber dienen.
Während die Buslinien im Landkreis Harz schon im August ihren Fahrplanwechsel hatten, tritt dieser bei den meisten anderen Linien und bei der Bahn am 14.12. in Kraft. Etliche Südharzer Buslinien wiederum wechseln erst am 6.1.2015 – nicht ganz einfach, hierbei den Überblick zu wahren, besonders für Touristen, Wanderer und andere Gäste. Alternativen zum Harz-Kursbuch sind entweder ein ständiger Internet-Zugriff auch unterwegs oder aber ein alter Schuhkarton, in dem man die Vielzahl kleiner Fahrplanhefte und Flyer für den Harz sammeln müsste…
Wegen der Fülle an Änderungen im Bahnverkehr
zogen sich die redaktionellen Arbeiten mehr als sonst in die Länge. Viele
Buslinien mussten ihre Pläne an die der Bahn anpassen und standen der Redaktion
damit erst wenige Tage vor dem Fahrplanwechsel zur Verfügung. Allerletzte
Änderungen nach Drucklegung sind in einem Einlageblatt aufgelistet. „Noch
aktueller ging es einfach nicht, aber wir verweisen ja auch auf die
Internet-Präsenz der einzelnen Verbünde und Unternehmen, die Harzer Linien
betreiben. Auch im Fernverkehr gibt es 2015 wieder jede Menge Änderungen durch
Bauarbeiten, bei denen man im Einzelfall nachhaken muss. Aber das Harz-Kursbuch
bietet einen umfassenden Überblick zum gesamten Angebot und erleichtert die
Orientierung beim Zusammenstellen von Ausflügen, Wanderungen usw. ganz
erheblich“ erläutert Reinboth. Einige hundert Stunden sind in diesem Jahr in die
Erarbeitung der Tabellen geflossen. Im Frühjahr 2015 wird es wieder die
Sommerausgabe mit dem aktuellen Fahrplan der HSB und allen bis dahin bekannten
Änderungen geben.
Die Online-Version ist abrufbar unter:
Harzkursbuch Winter 2014 2015
Michael Reinboth
5. „Harz-Kursbuch“ bekommt Ergänzungen und Aktualisierungen
(Stand
22.12.2014)
Initiative veröffentlicht
Änderungen im Harz-Kursbuch, die erst nach Redaktionsschluss erreicht haben.
Widersprüchliche Fahrplandaten bei RBB und DB Regio
Selbst nach den Aktualisierungen gibt es immer noch Diskrepanzen zwischen
DB-Auskunft (einige AST auf Linie 830) und Faltblatt (alles Linienfahrten). Hier
sollten Reisende bei der RBB vorher anfragen. Warum die RBB Goslar keine
Berichtigung veranlasst ist uns schleierhaft.
Bei DB Regio in Nordthüringen sieht es nicht besser aus. Zwischen Nordhausen und
Wolkramshausen existieren drei verschiedene Fahrzeiten für einige RB, z.B. 9.55
laut Entwurf, 9.47 laut Aushang und 9.46 laut daneben hängendem
Berichtigungsblatt. Nein, nicht für ein paar Tage, sondern gleich bis Anfang
Mai.
Die nächste Korrektur kommt Mitte Januar, da
steht der Fahrplan der Linie 259 Benneckenstein - Tanne - Sorge - Braunlage an S
in Niedersachsen nebst Anschlüssen (HVB).
Michael Reinboth / Burkhard Breme