News vom 01.06.10 bis 30.06.10

1. Initiative veröffentlicht eine Denkschrift zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Eisenbahnstrecken im niedersächsischen Südharz (Stand: 08.06.2010)
2. "Höchste Eisenbahn" regt Fahrplanänderungen ab Dezember 2010 an (Stand: 08.06.2010)

3. Fortsetzung der Walkenrieder Eisenbahngeschichte erschienen (Stand: 08.06.2010)
 

1. Initiative veröffentlicht eine Denkschrift zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Eisenbahnstrecken im niedersächsischen Südharz (Stand: 08.06.2010)
Die Denkschrift ist die Antwort der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" auf das Konzept 2013+ der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG).
Die LNVG hat 15 Jahre nach der grundlegenden Neuorganisation des Schienenverkehrs im Zuge der Bahnreform, mit der die Verantwortung für die Gestaltung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf die Länder übergegangen ist, wofür diese einen garantierten Betrag aus dem Steueraufkommen des Bundes zur Verfügung gestellt bekamen und bekommen (die so genannten „Regionalisierungsmittel“), eine Zwischenbilanz gezogen und die Ziele der nächsten Jahre im Konzept „2013+“ abgesteckt.

Hiernach besteht für die beiden Eisenbahnstrecken im Landkreis Osterode am Harz, die Strecke 357 Göttingen – Herzberg – Walkenried – Nordhausen und die Strecke 358 Braunschweig – Seesen – Osterode – Herzberg, ausgehend von einem zwischen dem Land, der LNVG und der Deutschen Bahn (DB) abgeschlossenen Vertrag über das „Harz-Weser-Netz“, eine Bestandsgarantie bis über 2020 hinaus, da sich Land und LNVG zur Bestellung von Zugleistungen verpflichtet haben und die DB im Gegenzug die Sanierung des Streckennetzes zugesichert hat. Auch ist es oberstes Ziel der LNVG, das heutige Streckennetz in Niedersachsen weiter zu betreiben ... weiter Download Denkschrift
Michael Reinboth

2. "Höchste Eisenbahn" regt Fahrplanänderungen ab Dezember 2010 an (Stand: 08.06.2010)
Die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ hat sich mit einigen Änderungsvorschlägen zum Fahrplan 2010/2011 an die Landesnahverkehrsgesellschaft in Hannover gewandt. Ausschlaggebend hierfür war die Präsentation der LNVG zur Weiterentwicklung des Fahrplankonzepts in Niedersachsen (2013+), die für die Strecken im Südharz zwar ausreichende Fahrgastzahlen ausweist, zugleich aber Überlegungen zur Steigerung der Attraktivität fordert, um dem Rückgang der Bevölkerungszahlen begegnen zu können.

Eine wichtige Zielgruppe sind hierbei die Berufspendler nach Göttingen oder Hannover. Um für diese Zielgruppe noch bessere Bedingungen zu erzielen, schlägt „Höchste Eisenbahn“ vor:

  1. Der erste Zug nach Göttingen, der Montags von Nordhausen und an den übrigen Tagen von Herzberg (5.23) verkehrt, soll Montag bis Freitag ab Nordhausen fahren, um den Pendlermarkt im Kreis Nordhausen und im östlichen Kreis Osterode besser bedienen zu können. Der Zug hat in Herzberg Anschluss nach Osterode – Braunschweig und in Northeim Anschluss an den ersten IC nach Hannover. Als Kompensation für die entstehenden Mehrkilometer schlägt die Initiative vor, den Zug 7.38 ab Nordhausen, 8.26 ab Herzberg täglich bis Bodenfelde verkehren zu lassen und die Verlängerung nach Göttingen nach Überholung durch den Zug aus Bad Harzburg zu streichen.
  2. Der zweite Zug nach Göttingen, Nordhausen ab 5.38 und Herzberg ab 6.26, soll ohne Aufenthalt in Northeim direkt bis Göttingen fahren und dort um 7.08 Uhr ankommen (heute 7.12 Uhr), um den Übergang zum ICE nach Frankfurt zu entspannen.
  3. Der Zug 16.43 ab Göttingen nach Nordhausen soll entfallen. Statt dessen soll der Zug von Bodenfelde um 17.06 Uhr ab Northeim weiter nach Nordhausen fahren. Anschluss aus Göttingen besteht mit dem Zug nach Bad Harzburg, Göttingen ab 16.48 Uhr.
  4. Der bisher um 17.38 in Northeim beginnende Zug nach Walkenried soll künftig direkt von Göttingen kommen und dort um 17.19 Uhr abfahren. In Northeim wird wie bisher der Anschluss vom Metronom aus Hannover aufgenommen.

Geprüft kann nach Ansicht der Initiative auch, ob der seit Dezember 2009 in Ellrich um 6.24 Uhr einsetzende Zug nach Göttingen erst in Walkenried (6.29) starten kann. Sein Pendant am Nachmittag verkehrt auch nur bis Walkenried, so dass der Zusatznutzen für Ellrich sich in Grenzen hält. „Höchste Eisenbahn“ verspricht sich mit diesen kilometerneutralen Änderungen eine Steigerung der Attraktivität für Pendler, denen schnellere Fahrzeiten nach Göttingen und am Nachmittag eine halbstündliche schnelle Rückfahrmöglichkeit angeboten werden könnte.
Ab Göttingen würden die Züge um 15.49, 16.48, 17.19, 17.49, 18.10 und 18.48 in den Südharz (teilweise mit Umstieg in Northeim) abfahren. Zudem könnten mit einer frühen Abfahrt in Nordhausen neue Pendlerkreise angesprochen werden.
Im Hinblick auf die geplanten Änderungen westlich der Leine (Wegfall des Umsteigens in Ottbergen auf dem Weg nach Paderborn) ist für die Initiative auch eine Verstetigung des Angebots nach und von Bodenfelde sinnvoll. Bisher fahren die infrage kommenden Züge Montag bis Freitag nach und von Göttingen und am Wochenende nach und von Bodenfelde. Der zusätzliche Umstieg in Northeim an Werktagen ist nach Ansicht von „Höchste Eisenbahn“ dann akzeptabel, wenn die Anschlusssicherung u.a. durch dort anwesendes Personal sichergestellt wird. Die Reisezeit zwischen Göttingen und dem Südharz verkürzt sich bei Umstieg um 12 bzw. 5 Minuten. Zu prüfen bliebe allerdings die Nutzung der Halte in Nörten-Hardenberg.

Tarifliche Maßnahmen für den Umweg über Göttingen weiterhin erforderlich

Die Angebotsänderungen sollen durch tarifliche Maßnahmen flankiert werden. Das Thema ist nicht neu: Schon aus Anlass des Wegfalls der IC-Halte in Northeim hatte die Initiative gefordert, den Umweg über Göttingen bei Nutzung des IC tariflich zu neutralisieren. Auf dieses Thema kommt „Höchste Eisenbahn“ nun zurück und fordert dies insbesondere für Pendler, denen dann die IC um 16.00 und 18.00 ab Hannover ergänzend zum IC um 17.00 (Montag bis Donnerstag) und zu den Metronomen um 16.33 und 17.33 für die Rückfahrt zur Verfügung stünden. In der Frühe bestehen bereits 2 IC-Verbindungen um 6.00 und 7.00 ab Northeim und zusätzlich eine Metronom-Verbindung, Northeim ab 7.20 Uhr, nach Hannover.

Zeitlich entsteht bei Nutzung der IC über Göttingen kein Nachteil, da diese die Neubaustrecke nutzen. Eine Reisezeit von ca. 90 Minuten zwischen Herzberg und Hannover ist auf beiden Wegen (durch das Leinetal und über die Neubaustrecke) möglich.

Die zweite tarifliche Maßnahme betrifft die Schaffung eines Angebots für Urlauber und Tagesgäste im Südharz. Dieses Angebot wird nun schon seit mehr als 10 Jahren gefordert. Immer mehr Urlaubsregionen gehen dazu über, ihren Gästen sinnvolle tarifliche Angebote für die Anreise und den Aufenthalt vor Ort zu machen – der Harz liegt hier weit, weit zurück.
Michael Reinboth

3. Fortsetzung der Walkenrieder Eisenbahngeschichte erschienen (Stand: 08.06.2010)
1988 erschien aus der Feder von Michael Reinboth beim Verein für Heimatgeschichte Walkenried das Büchlein „Streifzüge durch die Walkenrieder Eisenbahngeschichte“, in welchem die Geschichte der Eisenbahn in und um Walkenried in lockerer Form mittels diverser Spaziergänge zu interessanten historischen Stellen geschildert wurde. Das Heft fand seinerzeit viel Interesse, aber von der letzten Auflage fanden sich im Archiv des Vereins noch ein paar Päckchen.

1988 waren freilich mehrere Ereignisse nicht voraussehbar, die wesentlichen Einfluss auf die neuere Eisenbahngeschichte auch im Südharz haben sollten. Deswegen hat sich Michael Reinboth entschlossen, ein kleines Ergänzungsheft aufzulegen, in dem die Geschichte der Eisenbahn am Südharz von 1989 bis 2009 zusammengefasst dargestellt wird. Gerade weil der Autor die letzten 20 Jahre hautnah miterlebt hat, ist das Heft anders als das für die Geschichte von 1869 bis 1988 nicht frei von persönlichen Eindrücken.

Wer das rund 60 Seiten starke und farbig bebilderte Ergänzungsheft durchblättert, erfährt einiges über die ersten Wochen und Monate nach der Wende und dem Werden des Fahrplans von den ersten wilden Anfängen bis zum heutigen Taktfahrplan, über die Bahnreform und ihre Auswirkungen im Südharz, über den Kampf um den Erhalt der Infrastruktur und über die Vielfalt des Fuhrparks in den vergangenen 20 Jahren. Die Südharzstrecke als Mikrokosmos der deutschen Bahngeschichte seit 1989 also.

Michael Reinboth widmet dieses Heft allen, die in den letzten 20 Jahren dazu beigetragen haben, dass der Südharz heute über eine stündlich befahrene und gut genutzte Eisenbahnstrecke zwischen Northeim und Nordhausen verfügt.

Für die Zeit davor steht das alte, aber keineswegs überholte Heft mit den „Streifzügen“ weiterhin zur Verfügung. Beide Hefte zusammen sind für 6,- € zu haben, jedes Heft einzeln kostet 3,- €. Erhältlich sind die Hefte ab 01.06.2010 beim Verfasser, bei der Buchhandlung Gottwald in Bad Sachsa und am Bahnhof in Walkenried.
Michael Reinboth

 

 

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