19.09.1999
Im Osten hui, im Westen pfui? „Höchste Eisenbahn“ ist mit dem Zustand der Südharzstrecke zwischen Herzberg und Northeim sehr unzufrieden
„In der Vergangenheit haben wir die Aufmerksamkeit von Politik und Öffentlichkeit immer wieder auf den Zustand der Südharzstrecke zwischen Ellrich und Nordhausen gelenkt und DB Netz Südost aufgefordert, mehr zu tun. Offenbar hätten wir genauso konsequent gegenüber DB Netz in Hannover auftreten müssen. Das muss nachgeholt werden: Wir bitten die Regionalpolitiker, uns bei der zu intensivierenden Auseinandersetzung zu unterstützen.“ So der Sprecher der Initiative, Michael Reinboth aus Walkenried. Die nun schon über mehrere Jahre bestehende Langsamfahrstelle in Wulften und das neue Limit im Bahnhofsbereich Herzberg werden auch Thema beim Herbsttreffen der Initiative am 9. Oktober in Northeim sein.
Am 12.11.99 jährt sich zum 10. Mal der Tag, an dem der durchgehende Personenzugverkehr über Walkenried wieder aufgenommen wurde. Fast ebenso lange hat die Deutsche Bahn gebraucht, um sich zur durchgreifenden Sanierung des maroden Ostabschnitts durchzuringen. Nun geht es hier zur Sache: Bis zu 120 km/h werden ab 2001 zwischen Nordhausen und Walkenried gefahren werden können. Endlich besteht die Chance, die 70 km zwischen Northeim und Nordhausen auch in 70 Minuten zu überbrücken und damit den Regionalverkehr erheblich attraktiver zu gestalten.
Möglicherweise wird diese Chance aber ab Herzberg wieder vertan. Trotz mehrfacher Zusagen, wenigstens in Wulften wieder für ordentliches Tempo zu sorgen, hat DB Netz in Hannover bisher noch nichts veranlasst. Im Gegenteil: Seit einigen Wochen wird zusätzlich auf einigen hundert Metern im Bahnhof Herzberg gebummelt. Darunter leidet auch die Pünktlichkeit der Züge. „Der Anschluss an die InterRegio in Northeim wird jedesmal zu einer Zitterpartie“ hat die Initiative beobachtet.
Von der Bahn erwartet die Initiative noch in der laufenden Fahrplanperiode endlich konkrete Schritte zur Behebung der Schäden, damit ab 2001 auch auf dem Westabschnitt möglichst durchgehend 100 km/h gefahren werden kann.
Im Auftrag
Michael Reinboth
14.09.1999
Die Bauarbeiten an der Südharzstrecke zwischen Nordhausen und
Niedersachswerfen gehen gut voran: die Schienen sind fast bis zum Bahnhof
Niedersachswerfen entfernt, der alte Schotter bis zum Haltepunkt Salza
ausgebaggert worden. Heute waren die Arbeiten bis 20.00 Uhr im Gange. Zwischen
dem Bahnübergang Hesseröder Str. und dem Bahnübergang Hauptstr. Salza ist die
gesamte Breite der ehemals zweigleisigen Trasse planiert worden, wobei nur das
in Richtung Niedersachswerfen linke Gleisbett tief ausgebaggert wurde. Es sieht
so aus, als ob dort auf der
rechten Seite ein Ausweichgleis mit weniger aufwendigem Unterbau vorgesehen ist
(?).
Gruß aus Nordhausen
Christof Rommel
14.09.1999
Reiner Bahntarif doch möglich!
Wer Verbundvorteile nicht nutzen will und nur auf den Bahnstrecken unterwegs
ist, hat eine Reihe von Möglichkeiten, mit dem Bahntarif auch innerhalb des VSN
viel Geld zu sparen. Der Interregio fährt ganz offiziell nicht nur mit
VSN-Fahrkarte sondern auch mit reinem Bahnfahrschein. Die IR-Fahrt von Northeim
nach Göttingen ist so für 2,90 DM plus 3 DM Zuschlag (mit BahnCard) erhältlich.
Der VSN nimmt dafür satte 9,50 DM. Aber damit nicht genug: Die
Fahrkartenautomaten der DB im Fernverkehr geben auch für andere Relationen
Fahrkarten mit BC-Ermäßigung aus. Sie gelten allerdings nicht im
Verbundverkehr. Die Einzelfahrt von Göttingen nach Herzberg Schloß kostet so
wie gewohnt 6,10 DM. Fahrgäste müssen nur den EXPRESSVERKAUF der Geräte mit
Berührungsbildschirm nutzen. Zahlungen per Kreditkarte sind an diesen Geräten
möglich. In Automaten des Nahverkehrs der Bahn (DB Regio, eine ganz andere
Gesellschaft als DB Reise und Touristik) gibt es für Relationen innerhalb des
Verbundes ebenso wie im regulärem Verkauf der Fernverkehrsautomaten (gegenwärtig
ohne Reservierung), bei denen die konkreten Relationen hinterlegt sind,
lediglich die teureren VSN-Fahrkarten, wenn man den Verbundraum -nicht
wenigstens- theoretisch verläßt. Beliebt sind weiterhin die BahnCard
Fahrkarten zu Zielen knapp außerhalb des Verbundes wie Freden, Arenshausen,
Ottbergen und Ellrich.
Quelle: Die Schiene in Südniedersachsen 6/1999 Hrsg. Pro Bahn Südniedersachsen