News vom 01.01.09 bis 31.01.09

1. Vereinbarung zwischen Deutsche Bahn und Land Niedersachsen: Ab Dezember 2009  Reduzierung der IC im Leinetal von derzeit 8 Zugpaaren auf 1,5 Zugpaare, an Wochenenden Reduzierung von 6 Zugpaaren auf 0 Zugpaare - Initiative: "... ergibt eine Reduzierung von 85% ...!" (Stand: 06.01.2009)
2. Memorandum: Die Folgen des IC-Wegfalls für den Westharz und erforderliche Ersatzmaßnahmen
(Stand: 18.01.2009)
3. Neues im Harz-Kursbuch (Stand: 08.01.2009)
 

1. Vereinbarung zwischen Deutsche Bahn und Land Niedersachsen: Ab Dezember 2009  Reduzierung der IC im Leinetal von derzeit 8 Zugpaaren auf 1,5 Zugpaare, an Wochenenden Reduzierung von 6 Zugpaaren auf 0 Zugpaare - Initiative: "... ergibt eine Reduzierung von 85% ...!" (Stand: 06.01.2009)

Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums:
HANNOVER. Die Deutsche Bahn und das Land Niedersachsen haben vereinbart, das Leinetal ab Dezember 2009 weiterhin mit drei täglichen InterCity-Zügen anzubinden. Zusätzlich zu den bereits geplanten zwei IC-Verbindungen auf der heutigen Route, die morgens Richtung Hannover (Ankunft um 6.56 Uhr) und nachmittags in Richtung Göttingen (Abfahrt in Hannover um 17.02 Uhr) verbleiben sollen, wird ein dritter Zug im Leinetal belassen. Dieser verkehrt – wie bisher – in der morgendlichen Hauptverkehrszeit Richtung Landeshauptstadt (Ankunft um 7.56 Uhr). Damit fahren die IC-Züge, die die höchsten Ein- und Aussteigerzahlen im Leinetal aufweisen, wie bisher über Northeim, Kreiensen und Alfeld. Etwa die Hälfte der heutigen Nachfrage wird mit diesen drei IC-Verbindungen bedient. Für Reisende von und nach Elze bleibt das gesamte bisherige Angebot erhalten.

Der übrige IC-Verkehr zwischen Hannover und Göttingen wird ab Dezember 2009 von der Altstrecke durch das Leinetal auf die Schnellfahrstrecke Hannover–Göttingen verlegt, da diese IC-Züge im Leinetal nur von wenigen Reisenden genutzt werden. Die heutigen IC-Halte Alfeld, Kreiensen und Northeim werden damit künftig über Nahverkehrszüge mit Anschlüssen in Hannover und Göttingen an das ICE- und IC-Netz angebunden. Auch für Teile des Weserberglands und des westlichen Vorharzes erfolgt die Anbindung an den Fernverkehr dann nicht mehr über die IC-Bahnhöfe Northeim und Kreiensen.

Minister Hirche begrüßte die Bereitschaft der Bahn zu einem Kompromiss: "Das ist sicherlich ein Teilerfolg für das Land. Gerade für die Fernpendler aus dem südlichen Niedersachsen bleibt damit weiterhin eine schnelle und komfortable Reisemöglichkeit am Morgen nach Hannover erhalten."

"Für die Reisenden von Norddeutschland Richtung Frankfurt schaffen wir neben den ICE-Verkehren durch den Wechsel der IC-Züge südlich von Hannover auf die Schnellfahrstrecke eine zweite schnelle Verbindung", sagt Dr. Karl-Friedrich Rausch, DB-Vorstand Personenverkehr. "Die IC-Halte Lüneburg, Uelzen und Celle erhalten damit eine umsteigefreie Direktverbindung in die Bankenmetropole mit einer Reisezeit, die heute nur bei Umsteigen auf den ICE erreichbar ist."

06.01.2009 Christian Haegele
Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Pressesprecher
Friedrichswall 1
30159 Hannover
Tel: (0511) 120-5426
Fax: (0511) 120-995426

2. Memorandum: Die Folgen des IC-Wegfalls für den Westharz und erforderliche Ersatzmaßnahmen (Stand: 18.01.2009)

Mit Wirkung vom Dezember 2009 an fallen 85 % aller IC-Leistungen im Leinetal und damit nahezu alle IC-Halte auf den Knotenbahnhöfen Northeim und Kreiensen weg. Durch diese einschneidende Maßnahme treten schwerwiegende Nachteile weniger für die eigentliche Nord-Süd-Achse als vielmehr für die Regionen Westharz und Solling ein.

Das Land Niedersachsen hat den Maßnahmen der DB, die diese im eigenwirtschaftlichen Fernverkehr ohne Zustimmung des Landes umsetzen kann, unter Hinweis auf hierdurch eintretende Verbesserungen für Städte wie Lüneburg, Uelzen und Celle nur schwachen Widerstand entgegengesetzt. Dabei sind die Folgen für Harz und Solling gravierend. Die 3 verbleibenden IC verkehren nur Montag bis Freitag bzw. sogar nur Montag bis Donnerstag und sind hinsichtlich der Fernverkehrsanbindung wertlos.

Nachstehend werden die Folgen für den Westharz dargestellt und erforderliche Ersatzmaßnahmen erläutert. Dabei wird davon ausgegangen, dass Niedersachsen gerade wegen der Vorteile für den nördlichen Landesteil durch die Maßnahme der DB bereit ist, die erheblichen Nachteile für den südlichen Landesteil auch finanziell auszugleichen, indem die erforderlichen Mehrbestellungen der LNVG getragen werden. Allerdings muss man auch hinterfragen, inwieweit das Unternehmen DB bereit ist, die aus seiner Sicht signifikanten Vorteile und Einsparungen im Fernverkehr ganz oder teilweise im Nahverkehr wieder zu kompensieren.

Zerstörte und erheblich beeinträchtigte Reiseketten:

1. Nordharz – Süddeutschland

Die Verbindung vom Nordharz (Bad Harzburg, Goslar) über Kreiensen nach Süden ist bereits durch den Wegfall des Stundentakts auf der Strecke Goslar – Kreiensen infolge Abbestellung durch den ZGB beeinträchtigt worden. Nunmehr fallen die wenigen verbliebenen Verbindungen über Kreiensen und dann weiter mit IC nach Süden bzw. umgekehrt weg. Die entsprechenden in Kreiensen beginnenden und endenden Züge hängen in der Luft.

2. Südharz – Norddeutschland

Diese bisher intakte Reisekette, die alle 2 Stunden durch Übergang auf den IC in Northeim in Richtung Hannover – Hamburg – Rostock gegeben war, wird ab Dezember 2009 gänzlich unterbrochen, da die verbleibenden 3 IC für den Urlaubs- und Normalreiseverkehr viel zu früh liegen (Abfahrten in Herzberg um 5.30 und 6.30 Uhr) bzw. an bestimmten Wochentagen gar nicht verkehren. Für die An- und Abreise in den Südharz entfällt eine bisher durchaus gern genutzte Verbindung mit einmaligem Umstieg in Northeim. Der Metronom bietet keinen Ersatz, da er in Uelzen beginnt und endet.

Über Göttingen wären wiederum zahlreiche Verbindungen herstellbar, jedoch erfordert dies einen Umweg, den die DB mit Sicherheit berechnet und abkassiert.

3. Südharz – Süddeutschland

Diese Reisekette wird nachhaltig dadurch beeinträchtigt, dass die preiswerteren IC bis und ab Northeim nicht mehr genutzt werden können und grundsätzlich die ICE bis und ab Göttingen zu nutzen sind.

4. Pendler Südharz – Hannover und Wochenendpendler Südharz – Hamburg

Für diesen Strom sieht es ab Dezember 2009 noch finsterer aus als bisher schon. Seit Wegfall der Verbindungen über Salzgitter-Ringelheim sind nur noch die Verbindungen mit dem IC über Northeim geblieben. Sie sind zukünftig lückenhaft bzw. bestehen an Sonntagen, teilweise an Freitagen überhaupt nicht – just den Tagen, an denen die Wochenendpendler vorzugsweise unterwegs sind.

Alles in allem ergibt sich für den Südharz die größere Benachteiligung, da der Nordharz noch über stündlich verkehrende Züge nach Hannover verfügt. Die bisher vorgesehene Ersatzmaßnahme – Bestellung zusätzlicher Nahverkehrsleistungen zwischen Goslar und Göttingen alle 2 Stunden – würde wiederum den Südharz benachteiligen, weil hierdurch die durchfahrenden Züge nach Göttingen gefährdet sind und eine der wenigen positiven Errungenschaften der letzten Jahre, der Stundentakt nach Göttingen, verloren zu gehen droht.

Nach Wegfall der Anschlüsse in Salzgitter-Ringelheim und Wegfall der IC-Halte in Northeim wäre dies die dritte schwerwiegende Benachteiligung innerhalb eines Jahres, während für andere Landesteile bereits wieder neue Triebwagen beschafft werden.

Erforderliche Ersatzmaßnahmen

1. Für die Reisekette Nordharz – Süddeutschland ist die Bestellung zusätzlicher Nahverkehrsleistungen für die Strecke Goslar – Kreiensen – Göttingen mit Anschluss an ICE nach und von Süden sinnvoll. Diese Züge sollten alle 2 Stunden und täglich verkehren und neben der Anbindung des Nordharzes nach Süden auch eine Kompensation für die verloren gegangene Reisekette Südharz – Hannover durch die Verbindung Herzberg – Seesen – Kreiensen – Hannover schaffen. Allerdings darf das Verkehren dieser Züge nahezu in IC-Fahrplanlagen nicht dazu führen, dass die bisher aus dem Südharz nach und von Göttingen verkehrenden Züge in Northeim enden. Vielmehr sind 2 Triebwagen im Abschnitt Northeim – Göttingen und zurück nacheinander zu führen.

2. Für die Reisekette Südharz – Norddeutschland muss ein Maßnahmenbündel umgesetzt werden, bestehend aus:

a. Anbindung des gesamten Südharzes bis Nordhausen an die verbleibenden 3 IC-Züge, wozu Montag bis Freitag ein Zug von Herzberg nach Nordhausen rückverlängert werden muss,
b. Herstellung von IC-Anschlüssen nach und von Hannover – Hamburg in Göttingen und aufpreisfreie Nutzung dieser Verbindungen bei den um je 30 Minuten „versetzten“ bisherigen IC sowie bei an den Verkehrstagen Freitag und Sonntag verkehrenden zusätzlichen IC. Diese Verbindungen müssen in der Reiseauskunft der DB auch vorrangig benannt, ggf. mittels eigenem Flyer propagiert werden, um die norddeutsche Kundschaft für den Südharz zu erhalten.

3. Für den Pendlerverkehr Südharz – Hannover müssen neben dem Erhalt der Verbindungen mit den 3 IC zusätzlich folgende Maßnahmen ergriffen werden: a. Herstellung des Anschlusses an den um 7.20 ab Northeim verkehrenden Metronom nach Hannover aus dem Kreis Osterode durch Rückverlängerung der bisher um 6.51 ab Herzberg verkehrenden Regionalbahn bis Ellrich bzw. Walkenried b. Einrichtung von 2 adäquaten Rückleistungen von Hannover (dort ab mit Metronom um 16.33 und 17.30 Uhr) über Northeim in den Südharz durch Einrichtung zusätzlicher Nahverkehrszüge Northeim – Walkenried und Northeim – Herzberg. Mit diesen Verbindungen wären Ankünfte in Hannover um 7.00 (IC), 8.00 (IC) und 8.30 Uhr sowie Abfahrten dort um 16.30, 17.00 (IC) und 17.30 Uhr möglich, Pendlern würde ein ausreichendes Spektrum angeboten c. Herstellung der Verbindung Herzberg – Osterode – Seesen – Kreiensen – Metronom Hannover und zurück alle 2 Stunden.

Kompensation und Finanzierung

Die genannten Mehrleistungen sind zwingend erforderlich, um die durch den Wegfall der IC – und den vorherigen Wegfall der Anschlüsse in Ringelheim – entstehenden Nachteile für den Westharz halbwegs auffangen zu können. Insoweit kann es auch nur sehr begrenzte Kompensationsmöglichkeiten geben, da der Wegfall von Zügen zu weiteren Verschlechterungen führen würde.

Denkbar erscheinen die folgenden Maßnahmen:

  1. Wegfall von RB zwischen Göttingen und Northeim in Tagesrandlagen (bis 7 Uhr von Göttingen und nach 19 Uhr nach Göttingen), wenn parallel hierzu eine Nahverkehrsleistung existiert, mit der die Anschlüsse gewahrt werden können.
  2. Wegfall der Parallelleistung Northeim – Göttingen und zurück des Südharzer Zuges in Zeiten, wo eine Garnitur VT 648 die Leistung bis und ab Göttingen abdecken kann, d.h. an Samstagen ab 14 Uhr und an Sonn- und Feiertagen, hier ggf. bis 16 Uhr. An den Verkehrstagen Montag bis Freitag sowie Samstag vormittags ist der Stundentakt Südharz – Göttingen und zurück parallel zu den zweitstündlichen Zügen nach und von Goslar auf jeden Fall aufrecht zu erhalten. Umgekehrt wäre auch ein Entfall der Züge Goslar – Göttingen und zurück im Abschnitt Northeim – Göttingen an bestimmten Verkehrstagen vorstellbar, im Sinne des Gesamtkonzeptes (ICE-Übergang Göttingen) jedoch suboptimal.
  3. Wegfall der RB Nordhausen 6.38 – Göttingen auf dem Abschnitt Nordhausen bis Herzberg an Sonn- und Feiertagen.

Der unabweisbar entstehende Mehrkilometeraufwand ist durch die LNVG (bzw. das Land) abzudecken, da ansonsten erneut eine Benachteiligung eines Landesteils zugunsten anderer (in diesem Fall der Lüneburger Heide) entsteht.

Sonstiges

Hingewiesen sei noch auf folgende Punkte:

  1. Die Züge der Sollingbahn Northeim – Bodenfelde hängen mit Wegfall der IC-Halte in Northeim völlig in der Luft. Die Verlängerung der Züge nach und von Bodenfelde nach Nordhausen bringt nichts, da die Reisekette Südharz – Ottbergen – Ruhr/Rhein bereits nachhaltig durch x-fachen Umsteigezwang zerstört worden ist. Die Beibehaltung der heutigen Fahrlagen hat obendrein noch den Nachteil, dass in Northeim jeweils bis zu 45 Minuten Übergang nach und von Hannover entsteht. Die Verschiebung der Züge der Sollingbahn hin zum Metronom nach und von Hannover ist sinnvoll und vermutlich das einzig Machbare – womit aber der zweistündliche Taktknoten Bodenfelde ganz und gar seinen Sinn verliert. Der Solling zählt neben dem Südharz zu den großen Verlierern der IC-Streichungen.
  2. Ein weiteres, in diesem Zusammenhang jedenfalls in Bezug auf die Nutzung der Züge zu diskutierendes Problem ist die Hochpreispolitik des VSN, die in Bezug auf Pendler und Gelegenheitsreisende prohibitiv wirkt, und der Tarifwirrwarr im Harz selbst, wo es neben VSN- und VRB-Tarif noch den Übergangstarif Harz gibt, der aber wiederum in den Zügen der Bahn nicht anerkannt wird…

Michael Reinboth

3. Neues im Harz-Kursbuch (Stand: 08.01.2009)
In den Fahrplänen des Bus-Verkehrs Nordhausen (BVN) sind zum 14.12.2008 folgende, für das Harz-Kursbuch relevante bzw. interessante Änderungen in Kraft getreten: 

  1. Straßenbahn/Buslinie 160 Nordhausen – Neustadt/Ilfeld

Die Abfahrt der Omnibusse von Ilfeld über Neustadt nach Niedersachswerfen Ost wurde geringfügig um je 2 Minuten vorverlegt. 

  1. Buslinie 161 Nordhausen – Niedersachswerfen – Sülzhayn – Ellrich

Hier gibt es mehrere Änderungen an den Verkehrstagen Montag bis Freitag. Neben einigen Verbesserungen entfällt die letzte Abfahrt um 17.10 Uhr ab Bahnhof Ellrich nach Sülzhayn, dafür verkehrt ein zusätzlicher Bus in der 15-Uhr-Lage ab Ellrich Bahnhofstraße.  

Beide Tabellen sind korrigiert in der neuen Version des Harz-Kursbuchs enthalten. 

Eine erfreuliche Änderung ist die Umwandlung einer bisherigen „Land“- in eine Stadtbuslinie, nämlich die Linie E Nordhausen – Buchholz – Rottleberode mit Anschlüssen nach Stolberg. Durch diese recht häufig verkehrende Linie, die am Bahnhofsvorplatz Nordhausen beginnt, aber jeweils auch mit der Straßenbahn Linie 1/10 am Krankenhaus erreicht wird, wird die Anzahl der Verbindungen ab Nordhausen nach Stolberg erhöht. Außerdem wird das Gebiet des „Alten Stolberg“ mit der Heimkehle besser erschlossen. Deswegen wurde eine neue Tabelle „154 Nordhausen – Buchholz – Rottleberode – Stolberg“ entwickelt und im Harz-Kursbuch eingefügt. 

Stolberg ist nunmehr aus dem Südharz entweder über Berga-Kelbra oder direkt ab Bahnhof Nordhausen über Rottleberode erreichbar.
Michael Reinboth

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