News vom 01.08.08 bis 31.08.08

1. Anschlussverluste in SZ-Ringelheim: So geht es - Analyse der Initiative zeigt auf, wie einfach vier Anschlusspaare realisiert werden können (Stand: 03.08.2008)
2. Fahrplanwechsel auf der Buslinie Bad Lauterberg - Bad Sachsa - Walkenried - Braunlage
(Stand: 03.08.2008)
3. IC-Wegfall im Leinetal: Laut DB AG führt die hohe Streckenauslastung auf der Schnellfahrstrecke Hannover - Göttingen schon heute zu einzelnen Verspätungen
- Initiative befürchtet bei IC-Wegfall im Leinetal anhaltende Auswirkungen auf das gesamte ICE-Netz (Stand: 10.08.2008)

1. Anschlussverluste in SZ-Ringelheim: So geht es - Analyse der Initiative zeigt auf, wie einfach vier Anschlusspaare realisiert werden können (Stand: 03.08.2008)

Die wegfallende Verbindung über Ringelheim, die u.a. Osterode erhebliche Nachteile bringt als gegeben hinzunehmen, ist aus landes- und regionalpolitischer Sicht einfach zu wenig. Die Deutsche Bahn argumentiert mit „Trassenkonflikten zur S-Bahn“, die demnächst zwischen Hildesheim und Hannover pendeln wird. Schön – dann böte sich ja an, einige Triebwagen der Eurobahn, die im Raum Hildesheim die Linien nach Bodenburg und Löhne bedienen, im Anschluss an diese S-Bahn bzw. als deren Zubringer auf der Strecke Hildesheim – Ringelheim pendeln zu lassen, und dies jeweils um 30 Minuten versetzt zu den Regionalexpress-Zügen, welche direkt nach und von Hannover verkehren. Montag bis Freitag müsste dies je 4 Mal pro Richtung geschehen, um für Berufspendler (die ab Dezember hier vor dem Nichts stehen bzw. das Auto nehmen müssen) und Tagesreisende nach Hildesheim und Hannover einige sinnvolle Verbindungen bieten zu können:

Herzberg         ab 5 34 7 34 11 34 15 34
Osterode         ab 5 47 7 47 11 47 15 47
Ringelheim     an 6 28 8 28 12 28 16 28
Ringelheim     ab 6 35 8 35 12 35 16 35
Hildesheim     an 7 00 9 00 13 00 17 00

Hildesheim     ab 7 55 11 55 15 55 17 55
Ringelheim     an 8 20 12 20 16 20 18 20
Ringelheim     ab 8 29 12 29 16 29 18 29
Osterode         an 9 07 13 09 17 07 19 07
Herzberg         an 9 21 13 25 17 21 19 21

Den Südharz zum „Nulltarif“ von Hildesheim und der Landeshauptstadt abzuhängen, sollte man den Strategen der LNVG und Wirtschaftsminister Hirche keineswegs durchgehen lassen. Es gibt immer noch eine Verantwortung der Landesregierung, das ganze Land zu entwickeln und eben nicht einzelne Landstriche abzuhängen. Und die LNVG muss sich bewegen. Man hat Sachsen-Anhalt Zugeständnisse gemacht, die in ihrer Konsequenz nicht zu einer solchen Verschlechterung der Lebens- und Arbeitsbedingungen im niedersächsischen Südharz führen dürfen!
Michael Reinboth

2. Neue Linien 470 - 472 erschließen den „Wander-Harz“ das ganze Jahr über - Fahrplanwechsel auf der Buslinie Bad Lauterberg - Bad Sachsa - Walkenried - Braunlage (Stand: 03.08.2008)

Mit Inkrafttreten des neuen Fahrplans der Linie 455 Bad Lauterberg – Braunlage wird diese der Übersichtlichkeit halber in drei Linien, nämlich

aufgeteilt und entsprechend dargestellt. Das Gesamtangebot ist wegen der Integration des Schulverkehrs so umfangreich geworden, dass eine Darstellung getrennt nach den einzelnen Bereichen sinnvoll erschien.

Die Linien 470 und 472 bedienen – wie bisher die Linie 455 – ab Bad Sachsa und Walkenried die Südharztäler sowie den Oberharz um Braunlage und stellen via Braunlage auch zahlreiche Anschlüsse an die von dort nach Bad Harzburg, Sankt Andreasberg und Wernigerode weiterführenden Linien dar. Bei der Fahrplangestaltung wurde – neben dem sehr wichtigen und zielorientiert zu bedienenden Schulverkehr – besonderer Wert auf die touristische Anbindung des Harzes gelegt. Besonders über den Bahnhof Walkenried werden so gute Wander- und Ausflugsmöglichkeiten an allen Wochentagen geboten, die auch im Winterabschnitt nicht eingeschränkt werden. Lediglich der Einsatz kleinerer Fahrzeuge ist in der kalten Jahreszeit angedacht.

Neu im Angebot: Der alte Bahnhof Stöberhai, weiter dabei: Die Brunnenbachsmühle

Es ist nun schon 36 Jahre her, dass die „Südharzbahn“ zwischen Walkenried und Braunlage ihren Betrieb einstellen musste. Inzwischen ist auf der alten Trasse, die sich überraschend elegant durch die Südharzer Täler nach Braunlage hinaufwindet, auf weiten Abschnitten ein Familien-Wander- und Fahrradweg entstanden. Er erschließt auch den alten Bahnhof Stöberhai, der am Ende der durch das Weinglastal führenden Schleife der Bahnstrecke liegt. Die nach Einstellung des Zugverkehrs eingerichtete Buslinie existiert nun auch schon viele Jahre nicht mehr. Nun wird ein neuer Anlauf zur Belebung des Wander- und Ausflugsverkehrs unternommen.

Ab 21. August werden einige Fahrten der Linie 472 nach und von Wieda bis zum alten Bahnhof Stöberhai verlängert. Von Montag bis Freitag sind dies an Schultagen die Fahrten um 9.57 und 13.57 ab Walkenried Bahnhof, Ankunft am Bahnhof Stöberhai um 10.15 und 14.15 Uhr, mit entsprechender Rückfahrt um 10.20 und 14.20 nach Walkenried und Bad Sachsa. In den Ferien wird der Abschnitt von Montag bis Freitag drei Mal bedient, und zwar neben den Fahrten um 10 und 14 noch einmal um 17 Uhr. Damit kann man seine Wander- oder Radtour rund um den Stöberhai noch etwas variantenreicher planen. Zu allen Fahrten bestehen Zuganschlüsse nach und von Göttingen – Northeim – Herzberg.

Die Brunnenbachsmühle, der frühere „Knotenpunkt“ des Kleinbahnnetzes – hier zweigte bis 1945 eine Strecke nach Sorge und Tanne ab – wird schon länger mehrfach täglich auf den Weg zwischen Hohegeiß und Braunlage bedient. Hieran ändert sich auch ab 21. August nichts. Mit dieser Haltestelle kann ein weiterer Abschnitt des Wander- und Radweges erschlossen werden. Die Omnibusse der Firma Hahne nehmen – in den für einen Bus möglichen Grenzen – Fahrräder mit.

Das ganze Jahr und die ganze Woche über: Ganztags- und Halbtagstouren im Oberharz

Bei der Fahrplangestaltung wurde, soweit irgend möglich, auf gute Wander- und Ausflugsmöglichkeiten auch im Oberharz geachtet. So erreicht der Omnibus Montag bis Freitag ab Bad Sachsa um 7.58 und ab Walkenried Bahnhof um 8.13 Uhr in Braunlage nicht nur den Omnibus nach Bad Harzburg über Königskrug, Oderbrück und Torfhaus, sondern auch die Omnibusse nach Sankt Andreasberg und nach Wernigerode über Elend, Schierke und Drei Annen Hohne. Der an Schultagen eine Stunde später verkehrende Bus stellt in Braunlage nochmals einen Anschluss nach Bad Harzburg her. In den Ferien verkehrt der 8-Uhr-Bus in leicht veränderter Zeitlage ebenfalls. In Walkenried werden sowohl an Schultagen wie in den Ferien Zuganschlüsse aus Göttingen und Nordhausen aufgenommen. Ein weiterer Bus nach Braunlage verkehrt Montag bis Freitag in der 11-Uhr-Lage mit Anschluss nach Bad Harzburg. Zurück geht es Montag bis Freitag an Schultagen ab Braunlage von 12 bis 16 Uhr stündlich und letztmalig um 18 Uhr, in den Ferien um 12, 13, 15 und 17 Uhr, wobei der letzte Bus um 17 Uhr auch den Anschluss aus Richtung Wernigerode aufnimmt. Anschluss aus Bad Harzburg besteht bei jeder Rückfahrt.

Samstag und Sonntag wird mit Abfahrt um 7.49 in Bad Sachsa und 8.07 in Walkenried eine sehr frühe Verbindung angeboten, die den 9-Uhr-Knoten in Braunlage erreicht und somit Anschlüsse nach Bad Harzburg, St. Andreasberg über Oderteich und Sonnenberg sowie Wernigerode bietet. An Sonn- und Feiertagen folgt die nächste Fahrt 2 Stunden später mit dem gleichen Programm. Zurück geht es am Nachmittag um 15 und 17 Uhr mit Anschlüssen aus Richtung Bad Harzburg und Wernigerode. Am Wochenende hat man somit 7 bis 8 Stunden Zeit für eine Tour im Oberharz (zum Beispiel zu den Wasserwanderwegen) oder im Nationalpark, kann aber auch eine Halbtagestour einplanen.

An Sonn- und Feiertagen findet auf der Buslinie 471 Bad Lauterberg - Bad Sachsa kein Verkehr statt.
Download Fahrplan unter: http://www.suedharzstrecke.de/linie neu 470-471 alt linie 455.pdf

Michael Reinboth

3. IC-Wegfall im Leinetal: Laut DB AG führt die hohe Streckenauslastung auf der Schnellfahrstrecke Hannover - Göttingen schon heute zu einzelnen Verspätungen - Initiative befürchtet bei IC-Wegfall im Leinetal anhaltende Auswirkungen auf das gesamte ICE-Netz (Stand: 10.08.2008)

Die Schnellfahrstrecke Hannover - Göttingen leidet zurzeit schon an einer hohen Streckenauslastung. Nach Recherchen der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" würde die Verlagerung der IC auf die Schnellfahrstrecke die Verspätungsanfälligkeit des ICE Fernverkehrs spürbar erhöhen. Wir als Bahnkunden mussten bereits am 09.08.2008 in der 17 Uhr Lage die Verspätungsfolgen einer IC Verlagerung tragen.
Zu diesem Zeitpunkt hat die erhöhte Streckenauslastung durch den an Samstagen verkehrenden IC 2171 zu Verspätungen geführt. Die Abfahrtszeit des ICE 693 um 17.41 Uhr  und die Abfahrtszeit des IC 2171 um 17.42 Uhr in Göttingen lässt auf Engpässe und Planungsprobleme im Vorfeld schließen. Beide Züge sollen mit einer Minute Abstand auf Gleis 10 abfahren, was technisch gar nicht möglich ist. Ähnlich liegt der Fall in Kassel-Wilhelmshöhe mit dem Unterschied in der Ankunftszeit von 2 Minuten. Verspätungen sind vorprogrammiert und werden bei der zukünftigen Verlagerung der IC auf die Schnellfahrstrecke an der Tagesordnung sein.


Das Reisendeninformationssystem der Bahn nennt "hohe Streckenauslastung" als Verspätungsursache!

Der Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", Burkhard Breme, fasst den zukünftigen Wegfall der IC-Halte im Leinetal zusammen: "Der zwischen Hannover und Göttingen fünf Minuten langsamere IC wird hier zu einer Behinderung, die sich im Tagessgeschäft bis hin zur negativen Netzwirkung über ganz Deutschland ausweiten wird." Der Sprecher befürchtet weiter, dass die Verantwortlichen bei der Bahn entweder an der Realität vorbeiplanen oder den IC ganz abschaffen möchten.

Falls nicht endlich Ehrlichkeit und Vernunft bei der Bahn mit dem Umgang der IC-Halte im Leinetal einkehrt, werden die Reisenden in Deutschland ab 2010 öfter die Durchsage hören: "Wir bitten um Verständnis, dass sich wegen der "hohen Streckenauslastung" die Ankunft des ICE um ca. 5 Minuten verspäten wird."
Burkhard Breme

 

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