News vom 01.01.07 bis 31.01.07

1. Harzfahrplan macht Reisenden durch fehlende Informationen und fehlerhaften Linien- und Ortsverzeichnissen das Leben unnötig schwer (Stand: 22.01.07)
2. Agenda für das Frühjahrstreffen der Initiative am 24.03.2006 -Zwischenstand- (Stand 22.01.07)
3
. Goslarsche Zeitung: Initiative "Höchste Eisenbahn für den Nordharz" will Zugangebot retten (Stand: 18.01.07)
4. Goslarsche Zeitung: Bahn-Initiative prangert Missbrauch an - CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Hans-Georg Faust sagt im Kampf gegen Fahrplanausdünnung Hilfe zu
(Stand: 25.01.07)
5. Zeichen im Bahnverkehr in Niedersachsen stehen auf Sturm
(Stand: 29.01.07)
6. Harz Tours plus NABU: Resolution gege
n die Ausdünnung des Zugverkehrs in Südniedersachsen und am Harzrand
(Stand: 29.01.07)

1. Harzfahrplan macht Reisenden durch fehlende Informationen und fehlerhaften Linien- und Ortsverzeichnissen das Leben unnötig schwer (Stand: 22.01.07)
Der zurzeit gültige Harzfahrplan der Verkehrsgemeinschaft Harz bietet zweifelsohne eine umfassende Übersicht über ÖPNV-Fahrpläne in den Landkreisen Goslar und Osterode. Jedoch scheint nach einigen Jahren Abstinenz der neue Harzfahrplan mit heißer Nadel gestrickt worden zu sein. So findet sich eine Ferienübersicht nur schwer versteckt unter Anruf-Sammel-Taxi, obwohl in vielen Linien nach Ferien und Schultagen unterschieden wird. Das Linienverzeichnis spricht mit Liniennummern eher Insider als Touristen an. Welcher Tourist vermutet unter der Liniennummer 325 die beliebte Brockenbahn? Das Ortsverzeichnis unterschlägt elf Orte im Südharz: So sind Bad Sachsa, Tettenborn oder Ellrich nicht enthalten. Ganz besonders schmerzhaft ist das Fehlen einer Liniennetzkarte, obwohl der VSN kürzlich eine gut gestaltete Karte herausgegeben hat. Diese hätte ohne großen Mehraufwand im Fahrplanheft abgedruckt werden können. Die Schwächen des Harzfahrplans im Einzelnen:

Fehlende Informationen

Linienverzeichnis: Es fehlt nichts, aber manches ist sehr schwer zu verstehen. Und manches ist falsch.

Ortsverzeichnis:

 

2. Agenda für das Frühjahrstreffen der Initiative am 24.03.2007 -Zwischenstand- (Stand 22.01.07)

Für unser Treffen haben bisher folgende Referenten zugesagt:
Joachim Ebinger, LNVG, Hannover

Dr. Stefan Klein, DB Regio Niedersachsen/Bremen, Angebotsplanung,
Andre Sinn, DB Netz AG, Harz-Weser-Netz,
Bernhard Reuter, Landrat des Landkreises OHA,
und die Sprecher der Initiative
Michael Reinboth, Moderation
Burkhard Breme

3. Goslarsche Zeitung: Initiative "Höchste Eisenbahn für den Nordharz" will Zugangebot retten (Stand: 18.01.07)

Von Friedrich Metge GOSLAR.
Der Widerstand gegen die Kürzungen im Nahverkehr auf der Schiene nimmt Konturen an. Jetzt hat die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Nordharz" ihre Pläne vorgestellt.

Im Mittelpunkt: Eine Plakat- und eine Unterschriftenaktion.

Beim zweiten Treffen am Dienstagabend im Hotel "Die Tanne" musste sich vor allem die Politik scharfe Kritik gefallen lassen. Sie habe das Dilemma mit verursacht und schweige jetzt - aus gutem Grund: Auf Bundesebene, weil sie mit der Kürzung der Regionalisierungsmittel den Stein ins Rollen gebracht habe, das Land wiederum weigere sich, die finanzielle Lücke zu schließen. Und auf lokaler Ebene, weil die Vertreter in der Zweckverbandsversammlung den Zug-Streichungen zugestimmt hätten.

Der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB), der die Nahverkehrsleistungen bestellt und bezahlt, hatte, begründet mit den Kürzungen bei den Regionalisierungsmitteln, das Zugangebot zum Fahrplanwechsel rigoros zusammengestrichen. Und dies vor allem auf der Strecke Bad Harzburg - Goslar - Kreiensen.

Schnell handeln

Der Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Nordharz" (www.nordharzbahn.de), der Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Kreisverband Goslar, Dirk Petersen: "Unser Ziel ist es, den Zustand von 2005 wieder herzustellen. Der Nordharz darf nicht sukzessive vom Bahnverkehr abgekoppelt werden."

Widerstand sei auch deshalb dringend nötig, so der Langelsheimer, weil der nächste Fahrplan bereits in den kommenden drei Monaten beraten werde: "Wir müssen jetzt aktiv werden, danach ist alles zu spät." Zudem befürchtet er, dass bei den Kürzungen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei: "Wenn wir nicht aufpassen, wird die Strecke plötzlich stillgelegt."

Petersen kritisierte in diesem Zusammenhang auch das Land, das rund 100 Millionen Euro der Regionalisierungsmittel zweckentfremdet für den Schülerverkehr eingesetzt habe, den es eigentlich aus der eigenen Kasse finanzieren müsse. Das Geld fehle jetzt in dem Bereich, für den es gedacht sei: im Nahverkehr. Niedersachsen habe am meisten Missbrauch mit dem Geld vom Bund betrieben.

Unterschriften sammeln

In möglichst vielen Geschäften in den Orten entlang der Bahnstrecke von Bad Harzburg nach Kreiensen sollen nun Plakate ausgehängt und Unterschriftenlisten ausgelegt werden. "Wir gehen davon aus", zeigte sich Björn Grischka vom Fahrgastverband pro Bahn zuversichtlich, "dass wir Erfolg haben." Gemeinsam mit dem VCD und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club gehört der Fahrgastverband zu den Trägern der Initiative.

"Rückgrat gebrochen"

Parallel zu der Unterschriftenaktion sollen in den nächsten Tagen auch die Politiker der Region und die Bürgermeister der betroffenen Städte und Gemeinden - Bad Harzburg, Goslar, Langelsheim, Seesen, Bad Gandersheim und Kreiensen - angeschrieben und um Unterstützung gebeten werden.

Die Bahn, formulierte Petersen drastisch, aber zutreffend, sei "das Rückgrat des Nahverkehrs. Und das wird gebrochen." Die Region sei jedoch auf die Bahn angewiesen. Und deshalb "kämpfen wir für ein vernünftiges Zugangebot."
© Goslarsche Zeitung

4. Goslarsche Zeitung: Bahn-Initiative prangert Missbrauch an - CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Hans-Georg Faust sagt im Kampf gegen Fahrplanausdünnung Hilfe zu (Stand: 25.01.07)

Von Friedrich Metge GOSLAR. Die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Nordharz" kann in ihrem Kampf gegen die drastische Ausdünnung des Zugangebotes auf der Strecke nach Kreiensen auf die Unterstützung von Dr. Hans-Georg Faust setzen.

Die sicherte der hiesige CDU-Bundestagsabgeordneten nach einem Treffen mit dem Sprecher der Initiative, Dirk Petersen, zu. Er sehe es als Aufgabe der Politik, so der Abgeordnete, Fehlentwicklungen entgegenzusteuern.

Faust will vor allem Gespräche zwischen Landtagsabgeordneten und der Initiative vermitteln, lud Petersen aber auch ein, vor dem CDU-Kreisvorstand zu referieren.

Zugangebot erhalten

Während sich Faust in diesem Punkt eher bedeckt hält, kritisiert Petersen vor allem den "Missbrauch der Regionalisierungsmittel des Bundes durch das Land." Die unerlaubterweise für den Schülerverkehr verwendeten 100 Millionen Euro "würden ausreichen, das Zugangebot in der bisherigen Form zu erhalten", sagte Petersen. Er nannte als Ziel der Initiative, den Fahrplan 2005/06 mit seinem Stundentakt zwischen Bad Harzburg und Kreiensen wiederherzustellen.

Die Resonanz in der Bevölkerung bezeichnete Petersen als gut: "Unsere Initiative stößt auf großen Zuspruch." Zumal sich, fügte er hinzu, weitere Probleme herauskristallisiert hätten. So haben Schüler der Berufsbildenden Schulen in Bad Harzburg, die nach Seesen und weiter fahren müssen, keine akzeptablen Anschlüsse mehr. Die Folge sind laut Petersen Wartezeiten von bis zu drei Stunden.

Die vom Verkehrsclub Deutschland, dem Fahrgastverband Pro Bahn und dem Deutschen Fahrrad-Club getragene Initiative (www.nordharzbahn.de) setzt nun vor allem, mit Unterstützung der Politik, auf öffentlichen Druck, um die Kürzungen durch den Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) rückgängig zu machen.

Kritik an den ZGB-Kürzungen kommt auch von der Eisenbahnergewerkschaft Transnet. Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Goslar, Kurt Miehe, sieht in der Ausdünnung des Angebotes den ersten Schritt zu einer Stillegung der Strecke. Die vielen Verkehrsverbünde hätten eher zu Verschlechterungen geführt, weil die Fahrpläne nicht aufeinander abgestimmt seien.

"Eine Zumutung"

Miehe appelliert in diesem Zusammenhang an das Land Niedersachsen, die Regionalisierungmittel zweckgebunden einzusetzen und gegebenenfalls nachzubessern, um ein schlüssiges Nahverkehrsangebot vorzuhalten. In Schleswig-Holstein und Hessen werde das erfolgreich praktiziert.

Die aufgrund der neuen Fahrplanstruktur erforderlichen zahlreichen Leerfahrten zwischen Seesen und Goslar sind für Miehe schlichtweg "ebenso eine Zumutung wie der Ratschlag, über Salzgitter-Ringelheim oder gar Hildesheim zu fahren, wenn man Richtung Süden will".

© Goslarsche Zeitung

5. Zeichen im Bahnverkehr in Niedersachsen stehen auf Sturm (Stand: 29.01.07)

Am 24. März wird die Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ihr diesjähriges Frühjahrstreffen an gewohnter Stelle und zur gewohnten Zeit in den Lönsstuben in Scharzfeld ab 14 Uhr durchführen. Alle an der Entwicklung des Bahn- und Busverkehrs im Südharz Interessierten sind wie immer herzlich eingeladen.

Landrat Bernhard Reuter, Vertreter der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) sowie der verschiedenen Bereiche der Deutschen Bahn haben ihr Kommen zugesagt. Ebenfalls eingeladen sind die MdB und MdL der Region sowie der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen.

Die Vorzeichen für das diesjährige Treffen stehen nach einigen „guten“ Jahren mit Investitionen und Fahrplanverbesserungen dieses Mal denkbar schlecht. Es muss damit gerechnet werden, dass es spätestens zum Fahrplanwechsel Ende des Jahres 2007 infolge der Kürzung der Regionalisierungsmittel durch die Bundesregierung zu Reduzierungen im Angebot im Schienenverkehr sowie zur Streichung anderer Programme wie der Haltestellenerneuerung im Busverkehr kommt.

„Die Zeichen im Bahnverkehr in Niedersachsen stehen auf Sturm. Der Bund hat die Regionalisierungsmittel gekürzt, den Bundesländern aber andererseits spürbar höhere Quoten aus der Mehrwertsteuer zugebilligt. In unserem Bundesland werden nicht nur seit Jahren unzulässiger Weise Mittel aus dem Regionalisierungstopf entnommen und damit Landesaufgaben finanziert, es werden bislang auch keine Mittel aus der Mehrwertsteuer in den Schienen- oder Busverkehr gesteckt. Damit steht Niedersachsen fast allein da, denn nach Hessen und anderen Ländern hat sich nun auch Schleswig-Holstein entschlossen, mit Mitteln des Landes einen Kahlschlag im Schienenverkehr zu verhindern. Hier geschieht nichts. Wir haben Anlass zu den schlimmsten Befürchtungen, denn gerade den ländlichen Raum könnte es wieder treffen“ erläutert Michael Reinboth von der Initiative die Situation.

OHE für 30 Millionen verkauft: Dennoch nichts für die Schiene im Süden des Landes übrig?

Finanzminister Möllring hat vor wenigen Tagen den Verkauf des landeseigenen Bahnunternehmens OHE (Osthannoversche Eisenbahnen) für 30 Millionen Euro an den Arriva-Konzern verkündet. „Wir erwarten, dass zumindest diese 30 Millionen umgehend dem Schienenverkehr in Niedersachsen zugute kommen“ meint Reinboth, der von der Verkehrspolitik des Landes „mehr als enttäuscht“ ist.

Denn trotz der Mittelkürzungen wird an anderer Stelle in Niedersachsen weiter in Schienenfahrzeuge investiert. „Natürlich nicht hier“ erläutert Reinboth, der auf neue Käufe von Lokomotiven und Doppelstockwagen im Norden des Landes hinweist – damit werden Mittel gebunden, die für die Bestellung von Zügen in anderen Teilen des Landes dann fehlen. „Das Gefühl einer immer größer werdenden Ungleichbehandlung macht sich langsam, aber sicher breit“ meint der Sprecher, der zudem die Befürchtung hegt, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft am ehesten, weil leichtesten, in Süd- und Ostniedersachsen abbestellen wird, da hier mit der Deutschen Bahn ein Partner im Geschäft ist, der anders als die kleineren Unternehmen wie Metronom oder die Nordwestbahn an anderer Stelle entschädigt werden kann.

„Unsere Fahrgastzuwächse sind echt“

Michael Reinboth wehrt sich außerdem („vorauseilend- man kennt ja die Vorgehensweise“) gegen den möglichen Vorwurf, dass die Zuwachsraten bei den Fahrgästen im Südharz geringer seien als anderswo.

„Wenn wir 5 bis 10 Prozent mehr Fahrgäste als noch vor einem Jahr in den Zügen haben, dann ist dieser Zuwachs echt, denn die Leute können nur von anderen Verkehrsmitteln umgestiegen sein. Mit den Zuwächsen des Metronom können wir nicht mithalten – der aber hat nicht nur Neukunden, sondern zieht Kunden von den parallel verkehrenden Fernzügen der Bahn ab, die dann dort fehlen. Ferner leiden wir bekanntlich unter den höchsten Fahrpreisen im ganzen Land. Unter dem Strich läuft es hier, wenn man dies alles berücksichtigt, keineswegs schlechter als in anderen Landesteilen“ erläutert der Sprecher, der – wie alle Mitglieder der Initiative – „mit allen zulässigen Mitteln“ gegen etwaige Verschlechterungen im Fahrplan ankämpfen will.

Dies geschieht inzwischen auch im Nordharz, wo sich nach dem Vorbild der hiesigen Initiative eine „Höchste Eisenbahn für den Nordharz“ gegründet hat. Dazu Reinboth: „Es ist angesichts der Landespolitik inzwischen Höchste Eisenbahn für den ganzen Harz und für ganz Süd-Niedersachsen, und wir müssen klipp und klar erklären, dass wir mit dieser Art Nahverkehrspolitik nicht einverstanden sind“. Es sei, so der Sprecher, auch kaum noch nachvollziehbar, wie kurzsichtig das Land angesichts der heraufdämmernden Probleme wie Ölpreissteigerung und Energieverknappung sowie dem immer deutlicher werdenden CO2-Problem agiere. Der Schienenverkehr müsse als echte Alternative gefördert werden, um Mobilität auch in Zukunft zu ermöglichen. In Niedersachsen zeichne sich aber genau das Gegenteil ab.

Reinboth hofft auf zahlreiche Teilnehmer beim Treffen, denn „nur wer sich äußert, wird auch gehört werden.“

Michael Reinboth

6. Harz Tours plus NABU: Resolution gegen die Ausdünnung des Zugverkehrs in Südniedersachsen und am Harzrand (Stand: 29.01.07)

Die am 21. Januar 2007 in Herzberg am Harz zu ihrem Jahrestreffen zusammen gekommenen „Bahnfahrer“ des Programms „Rund um den Harz“ nehmen mit Entsetzen und Befremden die Pläne der Landesregierung von Niedersachsen und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) zur Kenntnis, infolge der Kürzung der Regionalmittel durch den Bund den Schienenpersonenverkehr landesweit und im Besonderen in ländlichen Räumen wie dem Harz auszudünnen. Wir wollen, dass ein flächendeckendes, gutes und vertaktetes Angebot im Schienenpersonenverkehr in Niedersachsen beibehalten wird! Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr gegen die Zusage eines höheren Anteils am Aufkommen der Mehrwertsteuer die Bundesländer dazu bewegt, einer Kürzung der sogenannten Regionalisierungsmittel für die Bestellung von Zugleistungen im Nahverkehr und zur Finanzierung von Investitionen in den Schienenverkehr zuzustimmen. Damit wurde eine sehr erfolgreiche zehnjährige Entwicklung beendet, denn in diesem Jahrzehnt stiegen bundesweit die Fahrgastzahlen im Schienennahverkehr deutlich an.

Die einzelnen Bundesländer haben auf unterschiedliche Weise auf die Kürzung reagiert. Einige - wie zum Beispiel Hessen - gleichen die Kürzung aus eigenen Mitteln so weit aus, dass Kürzungen im Zugangebot weitgehend vermieden werden können. Andere - wie Bayern - schichten um und geben dem Angebot im Schienenpersonenverkehr eindeutig Priorität.

In Niedersachsen wurden aus den Regionalisierungsmitteln in den vergangenen Jahren erhebliche Beträge zur Finanzierung der Schülerbeförderung abgezweigt, um Landesmittel zu schonen. Diese Mittel, die der Schienenpersonenverkehr in unserem Bundesland angesichts der Kürzung dringend benötigt, sollen ihm offensichtlich nicht wieder zurück gegeben werden. Selbst in Anbetracht der Kürzungen setzt die Landesregierung die Politik des Umschichtens zugunsten des Landeshaushalts weiter fort. Von einem auch nur teilweisen Ausgleich der Kürzungen aus Landesmitteln ist schon gar nicht die Rede.

Damit drohen im Schienenpersonennahverkehr insbesondere in den ländlichen Regionen unseres Bundeslandes Einschnitte, die alle positiven Entwicklungen der letzten Jahre zunichte machen können. Der Nordharz ist durch Abbestellungen des Zweckverbandes Großraum Braunschweig (ZGB) vor allem am Wochenende schon vom Knotenpunkt Kreiensen abgehängt worden. An Samstagen wurde das gerade erst installierte Zugangebot zwischen Braunschweig, Seesen und Herzberg nahezu halbiert. Die Erreichbarkeit des Nord- und des Südharzes nimmt bereits hierdurch erheblichen Schaden.

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat angekündigt, zum Jahresfahrplan 2007/2008 weitere Kürzungen umzusetzen. Gerüchte um die bevorstehende Stilllegung der Sollingbahn von Northeim nach Ottbergen und um Ausdünnungen auch auf der Süd- und Westharzstrecke machen die Runde.

Wir, die Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer, die sehr oft gerade an den vermeintlich schwachen Wochenenden mit den Zügen im Süd- und Westharz unterwegs sind und wissen, dass die Züge auch auf unseren Strecken gut und immer besser angenommen werden, wenden uns entschieden gegen Kürzungen, Ausdünnungen oder gar Stilllegungen. Eine derartige Entwicklung würde die Erreichbarkeit des Harzes mit öffentlichen Verkehrsmitteln nachhaltig beeinträchtigen und die Chancen unserer Region im Tourismus erheblich trüben. Die in den letzten Jahren getätigten Investitionen in neue Haltepunkte wie Osterode Mitte, Osterode Leege und Bad Lauterberg / Barbis und in neue Triebwagen wie den VT 648, welche wir allesamt sehr begrüßt haben, drohen zu verpuffen. Eine sinnvolle Alternative zum Individualverkehr, auf die wir angesichts der weltweiten Knappheit von Energieressourcen und der weltweit dramatischen Klimaveränderungen noch dringend angewiesen sein werden, droht in Niedersachsen zu verkommen. Das wollen wir nicht! Mit der Stilllegung des Zugverkehrs zwischen Scharzfeld und Bad Lauterberg und der Ausdünnung des früher viel umfangreicheren Angebots zwischen Northeim und Herzberg hat der Südharz seinen Preis für die Verbesserungen der letzten Jahre bereits im Voraus entrichtet.

Harz Tours plus NABU - Monika Blawe & Wilfried Bertram Philosophenweg 19 37431 Bad Lauterberg Telefon 0 55 24 - 47 12 Email: nabu-harztours@t-online.de mit Unterstützung der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“

Die ausgefüllten Unterschriftenlisten werden wir der Landesregierung Niedersachsen zuleiten. Download Unterschriftslisten

Wir wollen keine weiteren Verschlechterungen!

Wir fordern die Landesregierung Niedersachsen auf,
• Ausdünnungen im Zugangebot in Süd-Niedersachsen und entlang des Harzes nicht zuzulassen
• eine Stilllegung der Sollingbahn zwischen Northeim und Bodenfelde zu verhindern
• die dem Schienenpersonennahverkehr zugunsten der Schülerbeförderung entzogenen Mittel wieder zur Bestellung von Zugleistungen und zur Förderung von Investitionen im Schienenverkehr zu verwenden.

 

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