News vom 01.10.06 bis 31.10.06

1. Der kleine Südharzer - Update erschienen (Stand: 02.10.06)
2. Geplante Bauarbeiten auf Süd-Westharzstrecke werden auf 2007 verschoben
(Stand: 02.10.06)
3. 30 Jahre Einbahnfreude Einbeck e.V. - Dampfzugfahrten auf der Ilmebahnstrecke
(Stand: 02.10.06)
4
. Verschobene Sanierungsarbeiten - Initiative wendet sich an Bundespolitik und Bahn (Stand: 07.10.06)
5.  VCD: Ab jetzt geht es dem Nahverkehr in Niedersachsen an den Kragen - Landesregierung zum Einlenken aufgefordert  (Stand: 09.10.06)
6. HNA-Artikel: Entscheidung über die Sollingbahn fällt im Januar - Landesnahverkehrsgesellschaft hofft noch auf zusätzliche Mittel für den Schienenverkehr
(Stand: 12.10.06)
7. Hängt Niedersachsen den Harz vom Nahverkehr ab?
(Stand: 17.10.06)
8. Nordhausen: Einschaltkontakte bremsen Züge auf der Südharzstrecke noch mehr aus
(Stand: 17.10.06)
9. Nordhausen: Langsamfahrstellen an Bahnübergängen sollen beseitigt werden (Stand: 18.10.06)
10
. Verbundtarif Region Braunschweig (VRB): Einstellung der Buslinie 861 Goslar - Altenau (Stand: 18.10.06)
11. HNA-Artikel: Bahn baut neues Stellwerk - Unternehmen investiert 140 Millionen Euro in das regionale Streckennetz
(Stand: 19.10.06)
12. Am Bahnhof Walkenried macht sich Vandalismus breit – und niemand fühlt sich zuständig
(Stand: 21.10.06)
13. Angebotseinschränkung zwischen Herzberg und Seesen schon ab Dezember 2006 wahrscheinlich (Stand: 21.10.06)
14. Abbestellungen im Großraum Braunschweig berühren auch den Kreis Osterode 
(Stand: 22.10.06)
15. Verbundtarif Braunschweig (VRB) lässt Busanschlüsse in den Südharz platzen - keine Ahnung oder Absicht? (Stand: 24.10.06)

1. Der kleine Südharzer - Update erschienen (Stand: 02.10.06)
Nach den umfangreichen Fahrplanänderungen im Raum Osterode hat unsere Initiative ein Update zum Fahrplanheft "Der kleine Südharzer" veröffentlicht. Download aktualisiertes Fahrplanheft

2. Geplante Bauarbeiten auf Süd-Westharzstrecke werden auf 2007 verschoben (Stand: 02.10.06)
Nach Mitteilung der DB Netz AG, muss die Baumaßnahme "Münchehof - Gittelde", Bauzeit 13. - 30.10.06, storniert werden. Die Maßnahme wird für das Geschäftsjahr 2007 neu terminiert. Der geplante Schienenersatzverkehr zwischen (Herzberg) - Münchehof und Gittelde / Seesen vom 14. bis 29.10. 2006 entfällt dadurch.

3. 30 Jahre Einbahnfreude Einbeck e.V. - Dampfzugfahrten auf der Ilmebahnstrecke (Stand: 02.10.06)
Die Eisenbahnfreunde Einbeck e.V., wollen es noch einmal wagen: Dampfzugfahrten zum Einbecker Eulenfest 2006 auf der verbliebenen Ilmebahnstrecke zwischen Salzderhelden und Einbeck. Nähere Informationen im anliegenden Fahrplan

4. Verschobene Sanierungsarbeiten - Initiative wendet sich an Bundespolitik und Bahn (Stand: 07.10.06)
Die Deutsche Bahn rückt von Ihren Zusagen bezüglich der weiteren Sanierung und des Ausbaus der Schienenstrecken im Harz-Weser-Netz und hier insbesondere im Südharz immer weiter ab. Für 2006 waren zunächst umfassende Arbeiten zwischen Walkenried und Scharzfeld vorgesehen, die, wie der Beauftragte des „Harz-Weser-Netzes“ der Bahn der Initiative im März ankündigte, jedoch auf 2007 verschoben worden seien. Statt dessen kündigte er Arbeiten zwischen Herzberg und Seesen an.

Diese Arbeiten sind nunmehr auch gestrichen und angeblich auf 2007 verschoben worden. Damit wird im Jahr 2006 – erstmals seit mehreren Jahren – überhaupt nichts auf den beiden Südharzer Strecken getan. Der Zustand wird hierdurch keinesfalls besser. Die ständige Verschiebung von Arbeiten auf Folgejahre lässt den nächsten Investitionsstau vermuten. Die Südharzer marschieren damit wieder – nach Jahren der Verbesserung – auf Langsamfahrstellen und unattraktivere Fahrpläne zu.

Dies verwundert sehr, denn Herr Mehdorn wird nicht müde zu verkünden, dass die Bahn gerade im Jahr 2006 glänzende Zahlen erwirtschafte und „börsenreif“ sei. Der Verdacht drängt sich auf, dass die Börsenreife durch massive Kürzungen von dringend nötigen Investitionen erreicht werden soll. Die vermeintlich lokale Angelegenheit der Verschiebung von wenig umfangreichen Bauarbeiten erhält so durchaus einen bundespolitischen Aspekt. Der Baustopp widerspricht aber auch den Vereinbarungen zum Harz-Weser-Netz zwischen Land und Bahn und ist insoweit auch von landespolitischem Belang.

Die Initiative bittet die angeschriebenen Bundestagsabgeordneten die Hintergründe von Baustopp und –verschiebungen im Südharz aufzuklären und die Deutsche Bahn um Einhaltung ihrer gesetzlichen und vertraglichen Verpflichtungen.

Michael Reinboth

5.  VCD: Ab jetzt geht es dem Nahverkehr in Niedersachsen an den Kragen - Landesregierung zum Einlenken aufgefordert  (Stand: 09.10.06)

Hannover/Braunschweig. Im Harz streicht der verantwortliche Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) schon zum 10. Dezember 2006 das Zugangebot auf der Bahnstrecke Bad Harzburg - Goslar - Seesen - Kreiensen (- Göttingen) drastisch zusammen. Künftig fährt nur noch die Hälfte der jetzt eingesetzten Züge. "Das ist nur der Anfang einer schlimmen Entwicklung für ganz Niedersachsen, wenn jetzt nicht bald der Landtag einlenkt! Bald könnten ganze Strecken von der Landkarte verschwinden!", befürchtet VCD-Landesvorsitzender Michael Frömming.

Hintergrund: Nach zähen Verhandlungen stimmten die Bundesländer im Bundesrat im Sommer der Kürzung der sogenannten Regionalisierungsmittel um 1,8 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren zu. Niedersachsen erhält somit 284 Mio. Euro weniger vom Bund für den Betrieb des umweltfreundlichen Nahverkehrs. Im Gegenzug profitieren die Länder von der Mehrwertsteuer-Erhöhung ab dem 1. Januar 2007 mit einem Prozentpunkt an Mehreinnahmen; ein Vielfaches der gekürzten Regionalisierungsmittel. "Wir fordern das Land Niedersachsen auf, die Lücke im der Nahverkehrfinanzierung zu schließen. Mehr als 40% Menschen fahren heute mehr mit der umweltfreundlichen Bahn als vor zehn Jahren. Diesen Trend müssen wir weiterentwickeln und nicht heute stoppen!", so Frömming. Frömming hofft auf einen gemeinsamen Brief von Ministerpräsident Wulff und Wirtschaftsminister Hirche an den VCD, in dem Hirche in Aussicht gestellt hatte, sich bei den anstehenden Landes-Haushaltsberatungen für eine zusätzliche Mittelbereitstellung einzusetzen.

Durch die Spardebatte sind auch außerhalb des Zuständigkeitsgebietes des ZGB Bahnstrecken und -projekte in die Diskussion geraten. Nicht ausgeschlossen werden kann die Einstellung des Regionalverkehrs auf den Bahnlinien Braunschweig - Hildesheim, Northeim - Bodenfelde, (Bremen -) Langwedel - Uelzen und Lüneburg- Dannenberg. Maßnahmen zum Ausbau etwa der 'Heidebahn' im Abschnitt Soltau - Walsrode sowie die weitere Sanierung von Bahnhöfen stehen ebenso zur Disposition. Im Nordwesten reagierte der Verkehrsverbund Niedersachsen/Bremen bereits mit einer Fahrpreissteigerung um fünf Prozent zum 1. Januar 2007.

Mit Nachdruck wird sich der VCD auch in den kommenden Wochen und Monaten für einen Erhalt und Ausbau des umweltfreundlichen Nahverkehrs in Niedersachsen engagieren. Angesichts des Zuspruchs der Fahrgäste auf neue Angebote bei Bahnen und Busse darf es nach Meinung des VCD keine Rückwärts-Entwicklung in der niedersächsischen Verkehrspolitik geben.

Informationen: Michael Frömming, Tel. 0173 9330629
VCD-Niedersachsen: www.vcd.org/nds

6. HNA-Artikel: Entscheidung über die Sollingbahn fällt im Januar - Landesnahverkehrsgesellschaft hofft noch auf zusätzliche Mittel für den Schienenverkehr (Stand: 12.10.06)

Einem Artikel der HNA (Hessische Niedersächsische Allgemeine Zeitung) zufolge soll eine Vorentscheidung über die Zukunft der Sollingbahn Anfang des Jahres bei der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) fallen. Im Januar will die LNVG ihr neues Konzept für den Schienenpersonennahverkehr vorstellen. Das hat Sprecherin Kerstin Heinemann auf Anfrage der HNA mitgeteilt. Dazu gehört auch, wie es mit der hoch defizitären Strecke Northeim-Bodenfelde weiter geht. Sie und landesweit drei weitere Strecken sind von Stilllegung bedroht.

Hintergrund sind die Einsparungen des Bundes bei den Zuschüssen für den Schienenpersonennahverkehr. Bis 2010 stellt Berlin für Niedersachsen 284 Millionen Euro weniger bereit als bisher.

Heinemann hofft, dass doch noch zusätzliche Mittel für die kommenden Jahren zur Verfügung stehen So gibt es nach ihren Worten inzwischen die Willenserklärung der Bundesregierung, die im Frühjahr bekannt gegebene Kürzung um bundesweit 2,3 Milliarden Euro um 500 Millionen Euro zu mildern. Auch stehe noch nicht fest, ob sich Niedersachsen vielleicht doch am Beispiel anderer Länder orientiert und mit Hilfe der durch die Mehrwertsteuererhöhung hereinkommenden zusätzlichen Einnahmen einen Teil der Kürzung ausgleicht.

Der Sprecher des Verkehrsministerium in Hannover, Christian Haegele, dämpft allerdings diese Hoffnung. Im Haushaltsentwurf für 2007 sei vorgesehen, die Kürzung 1:1 an die LNVG weiterzugeben, sagte er. Offen sei aber natürlich, ob daran in den Haushaltsberatungen aus den Regierungsfraktionen heraus noch eine Änderung vorgenommen wird.

In jedem Fall, so betonen Heinemann und Haegele, werde es durchgreifende Änderungen erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2007 geben. Für Endes dieses Jahres seien nur kleine Veränderungen vorgesehen, sagte Heinemann.

Quelle: http://www.hna.de/niedersachsenticker2/00_20061012191414_Sollingbahn_Entscheidung_im_Januar.html

7. Hängt Niedersachsen den Harz vom Nahverkehr ab? (Stand: 17.10.06)

„Die Planungen im Nordharz sind vermutlich nur der Vorbote dessen, was uns im Harz insgesamt erwartet. Niedersachsen ist dabei, den Harz weitgehend vom Schienenpersonenverkehr abzuhängen. Wir müssen wieder massiv um die Zukunft der Süd- und der Westharzstrecke kämpfen.“

Auf diesen Nenner bringt Michael Reinboth von der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ die gegenwärtige Entwicklung im Schienenverkehr in Niedersachsen. Der Zweckverband Großraum Braunschweig hatte massive Kürzungen aufgrund der zusammengestrichenen Bundesmittel für den Nahverkehr bekannt gegeben, die unter anderem die Strecke Bad Harzburg – Kreiensen betreffen. Damit sinke, so Reinboth, die Attraktivität des Knotens Seesen weiter ab. Auch zwischen Seesen und Braunschweig drohen Einschnitte, welche die gerade erst geschaffene stündliche Verbindung mit Braunschweig bedrohen.

„Der Großraum Braunschweig geht vor, die Landesnahverkehrsgesellschaft wird folgen, wenn es nicht noch zu einem Umdenken der Landesregierung bzw. im Landtag kommt. Andere Bundesländer haben längst erkannt, dass sie etwas gegen den Kahlschlag im Nahverkehr tun müssen. Niedersachsen hinkt hinterher und droht den Anschluss zu verpassen“ so Reinboth weiter. Er warnt:

„Eine Ausdünnung des Stundentaktes zwischen Göttingen und Nordhausen hätte verheerende Folgen für das Gesamtangebot im Südharz, sind doch die Buslinien weitgehend auf dieses Angebot ausgerichtet. Dies alles ginge den Bach herunter, die mühsame Aufbauarbeit der letzten Jahre wäre umsonst gewesen.“ Auch zwischen Herzberg und Braunschweig seien Ausdünnungen des gerade erst etablierten Angebots „ein Unding“.

Offenbar hat die lokale Politik noch nicht erkannt, welche Zeitbombe hier zu ticken begonnen hat. „Es geht beileibe nicht nur um die Stilllegung der Sollingbahn, es geht auch um die Existenz weiter Teile des Harz-Weser-Netzes, denn Strecken, auf denen nur mehr zweistündlich gefahren wird, will die Deutsche Bahn nicht mehr unterhalten. Hier wird der Kahlschlag im Nahverkehr Südniedersachsens vorbereitet“ meint der Sprecher der Initiative.

Bundesregierung hält Zusagen nicht ein

Im Zusammenhang mit der Kürzung der Nahverkehrsmittel fließen den Ländern in erheblich höherem Umfang Anteile aus der Mehrwertsteuer zu. Niedersachsen ist offenbar – im Gegensatz zu Hessen, Brandenburg und anderen Ländern – nicht gewillt, hieraus einen Teilbetrag zur Sicherung des Schienenverkehrs bereit zu stellen. Der Bund seinerseits hält Zusagen nicht ein. „Eine Minderung der Kürzung um 500 Mio Euro ist mit den Bundesländern vereinbart worden. Geschehen ist hierzu nichts, und die Länderchefs, angeführt von Kurt Beck, halten offenbar still“ kommentiert Reinboth, der sowohl von der Bundes- wie der Landespolitik „bitter enttäuscht“ ist.

„Wenige Wochen nach der Kommunalwahl kommt das ganze Ausmaß der Kürzungen an das Tageslicht. Kein Wunder, dass auch hier das Vertrauen in die Politik Schaden nimmt…“

Attraktivität des Harzes wird abnehmen

Reinboth sieht ein erhebliches Risiko auf den Tourismus im Harz zukommen, wenn den Kürzungen im Nordharz auch solche im Südharz folgen. „Wir werden wieder schlechter erreichbar, Urlauber können nicht mehr so gut anreisen und sich auch vor Ort nicht so gut bewegen. Dies alles wird unsere Chancen im Wettbewerb mindern“ meint der Sprecher. Er sieht aber auch die Gefahr weiterer Abwanderung kommen, denn – gesetzt den Fall, die LNVG würde kürzen – viele Pendler hätten nur mehr die Wahl zwischen teurem Auto und ausgedünntem Zugverkehr. „Dann ist der Umzug eine Alternative, die an Bedeutung gewinnen wird.“

„Höchste Eisenbahn“ appelliert an Landes- und Kommunalpolitiker, aktiv zu werden und Einschnitte in den Schienenpersonenverkehr im Südharz zu verhindern.

Michael Reinboth

8. Nordhausen: Bremsen Einschaltkontakte Züge auf der Südharzstrecke noch mehr aus? (Stand: 17.10.06)

Zwischen Niedersachswerfen und Nordhausen ist ab Ausfahrt Niedersachswerfen bis Einfahrt Nordhausen in beiden Richtungen eine sogenannte Langsamfahrstelle mit 70 km/h angeordnet worden. Als Grund vermutet die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" eine Anordnung des Eisenbahnbundesamtes (EBA) aufgrund von falsch angebrachten Einschaltkontakten an Bahnübergängen.

Aufgrund von Planungsfehlern wurden in einem ähnlichen Fall bei der Streckensanierung vor drei Jahren am Bahnübergang in Salza Kontakte falsch angebracht. Hierdurch konnten nie die geplanten Fahrzeiten erreicht werden. Nun kommt erneut eine Minute Fahrzeit pro Richtung hinzu.

"Bei weiterer Gleichgültigkeit seitens der DB Netz AG würden dauerhaft 70 km/h bei einer -mit viel Geld- für 100 km/h ausgebauten Strecke gelten", stellte der Sprecher der Initiative Burkhard Breme fest und fordert, dass die Planungsfehler endlich korrigiert werden.

9. Nordhausen: Langsamfahrstellen an Bahnübergängen sollen beseitigt werden (Stand: 18.10.06)

Die von der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" seit drei Jahren geforderte Beseitigung der Langsamfahrstellen an Bahnübergängen im Raum Nordhausen sollen noch dieses Jahr erfolgen. Nach Angaben vom zuständigen Leiter der DB Netz AG NL Nord, Regionalnetz Harz-Weser Udo Diedrich ist die Beseitigung der Langsamfahrstelle von 70 km/h vor Nordhausen bezüglich des Planungsfehlers beauftragt. Gemeinsam mit dem Eisenbahnbundesamt (EBA) Erfurt geht Diedrich von einem Termin der Erledigung Ende des Jahres aus.

10. Verbundtarif Region Braunschweig (VRB): Einstellung der Buslinie 861 Goslar - Altenau (Stand: 18.10.06)

Am 14. Oktober 2006 fuhr das letzte Mal die Linie 861 durch das Okertal. Wirtschaftliche Gründe zwangen die rbb bereits im Juli 2006 dazu, bei der Genehmigungsbehörde –Landesnahverkehrsgesellschaft Hannover- den Antrag auf Entbindung von der Betriebspflicht für diese Linie zu stellen.

Ausschlaggebend für diesen Schritt ist nach Angabe der rbb die schwache Fahrgastnachfrage. Alternativ zu der bisherigen Linie 861 können Reisende nun von Goslar mit der Linie 830 über den Auerhahn nach Clausthal-Zellerfeld fahren. Dort können Reisende entweder in die Linie 831 nach Altenau, in die Linie 840 nach Sankt Andreasberg (über Altenau) oder in die Linie 841 nach Schulenberg umsteigen.
Die Anzahl der Verbindungen bleibt unverändert, zwischen Goslar und Altenau ist das Fahrtenangebot sogar gestiegen.
In Zusammenarbeit mit dem Aufgabenträger, dem Zweckverband Großraum Braunschweig und dem Landkreis Goslar will die rbb Verbesserungen im Fahrtenangebot zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 umsetzen.

11. HNA-Artikel: Bahn baut neues Stellwerk - Unternehmen investiert 140 Millionen Euro in das regionale Streckennetz (Stand: 19.10.06)

Göttingen. Damit die Bahn in Südniedersachsen nicht aufs Abstellgleis gerät, investiert die Deutsche Bahn AG 140 Millionen ins regionale Streckennetz. Als erste Baustufe entsteht in Göttingen auf dem Gelände des Hauptbahnhofs ein neues elektronisches Stellwerk. Vertreter der Bahn und der Politik trafen sich gestern zum ersten Spatenstich.

"Wir investieren in die Zukunft der Bahn zwischen Harz und Weser", betonte Hans-Jürgen Meyer, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG. Eine moderne Infrastruktur sei Voraussetzung für attraktive Verkehrsangebote. Ein kleiner Wehmutstropfen bleibe jedoch: "Wenn man das Schienennetz modernisiert, kann man nicht gleichzeitig Strecken einstellen", kritisierte er mit Blick auf jüngste verkehrspolitische Entscheidungen.

"Die 37 Millionen, die allein in den ersten Bauabschnitt investiert werden, sind eine mutige Entscheidung, zumal die Strecke nicht die rentabelste ist", gab Joachim Werren, Staatssekretär im niedersächsischen Verkehrsministerium, zu bedenken.

Mit diesem Geld sollen in den kommenden zwei Jahren die Strecken Altenbeken–Ottbergen–Kreiensen, Ottbergen–Göttingen und Bodenfelde–Northeim mit 110 neuen Signalen ausgestattet werden. 30 Weichen und 60 Bahnübergänge bekommen den Planungen zufolge eine neue Schalttechnik. Herzstück soll das neue Göttinger Stellwerk sein, das rund 65 zum Teil über 70 Jahre alte Stellwerke ersetzen werde.

Offene Wünsche

Danach sind Modernisierungen der Strecken Herzberg-Nordhausen, Kreiensen/Herzberg–Seesen–Goslar/Salzgitter und Hildesheim–Bad Harzburg geplant. Im letzten Bauabschnitt sollen dann die Strecken von Braunschweig nach Salzgitter, sowie von Braunschweig nach Bad Harzburg und Oker zum Zuge kommen.

"Manche Wünsche bleiben offen", räumte Werren ein. Doch mit den Modernisierungen erwecke man den Bahnbetrieb im Harz, der seine ehemals überregionale Bedeutung eingebüßt habe, aus seinem Dornröschenschlaf.

Von Gordon K. Strahl 19.10.2006

Quelle: http://www.hna.de/niedersachsenstart/00_20061019185140_Bahn_baut_neues_Stellwerk.html

12. Am Bahnhof Walkenried macht sich Vandalismus breit – und niemand fühlt sich zuständig (Stand: 21.10.06)

„Es ist schon zum Verzweifeln. Wir bemühen uns um attraktive Bahn- und Busfahrpläne und darum, den Umsteigeknoten Walkenried auch aus Richtung Braunlage wieder aufzuwerten. Und eine kleine Horde Jugendlicher sorgt erneut dafür, dass die Fahrgäste sich auf diesem Bahnhof nicht wirklich wohlfühlen können. Man kennt sie – doch niemand will etwas tun“ äußert Michael Reinboth deutlich Unmut über die am Bahnhof Walkenried herrschenden Zustände.

Es hat immer wieder Hinweise auf die kleine Gruppe Jugendlicher gegeben, die bereits die Vitrine mit Hinweisen auf Walkenrieder Sehenswürdigkeiten so beschädigt haben, dass sie abgebaut werden musste. Seither finden aussteigende Fahrgäste nichts mehr vor: Keinen Ortsplan, keinen Wegweiser zum Kloster, keinen Hinweis auf Wanderwege. Jetzt hat sich die Gruppe das Wartehaus auf dem Bahnsteig vorgenommen und bereits erfolgreich eine Scheibe zerstört.

„Und es wird weitergehen, weil sich niemand zuständig fühlt und jeder die Verantwortung abwälzt“ ist sich Reinboth sicher. Das Ordnungsamt der Samtgemeinde und die örtliche Polizei fühlen sich für den Bahnsteig nicht verantwortlich, die Bundespolizei ist weit weg und kennt die örtliche Situation nicht – das war es. „Für den Busbereich und das dortige Wartehaus sind sehr wohl Ordnungsamt und Polizei zuständig, und es ist nachgerade lachhaft, wie man sich die Arbeit durch Hinweis auf eine Zuständigkeitsgrenze vom Hals hält“ empfindet Reinboth. Wenige Leute, so der Sprecher der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“, können dem Image des Klosterorts ohne jede Furcht vor Sanktionen Schaden zufügen – „ein unglaublicher Zustand“.

Da der Bahnhof an allen Tagen zwischen 5 und 23 Uhr besetzt ist und hierdurch eine gewisse soziale Kontrolle gegeben ist, finden die angesprochenen „Taten“ nachts statt – und sind damit eine rein lokale Angelegenheit, denn, so Reinboth, „es ist kaum anzunehmen, dass sich zum Zweck des Zerstörens extra jemand aus einer Nachbargemeinde auf den Weg macht“. „Höchste Eisenbahn“ prüft nun, ob und wer wegen Untätigkeit zur Verantwortung gezogen werden kann, und will auch überregionale Medien einschalten.
Michael Reinboth

13. Angebotseinschränkung zwischen Herzberg und Seesen schon ab Dezember 2006 wahrscheinlich (Stand: 21.10.06)

Es waren eher Molltöne, die am 19. Oktober anlässlich des symbolischen Spatenstichs für den Neubau des elektronischen Stellwerks für das Harz-Weser-Netz in Göttingen angeschlagen wurden. Der Konzernbeauftragte der DB für Niedersachsen, Hans-Jürgen Meyer, wies bei der Begrüßung der Gäste darauf hin, dass man sich durchaus Sorgen wegen der Reduzierung der Regionalisierungsmittel durch den Bund und die dadurch in Niedersachsen entstehende Situation mache. Joachim Werren, Staatssekretär im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, widersprach dem auch gar nicht, deutete aber an, dass man sich zusammen mit den Aufgabenträgern noch um eine einvernehmliche und verträgliche Lösung bemühe, um auch in Südniedersachsen ein gutes Angebot aufrecht erhalten zu können. Das war es auch schon – kein Wort über die aus den Bundesmitteln für den Landeshaushalt abgezweigten Gelder für die Schülerbeförderung, kein Hinweis auch darauf, dass sich Niedersachsen wie Hessen oder andere Länder mit eigenen Mitteln an der Aufrechterhaltung eines guten Angebots im Schienenverkehr beteiligen könnte.

In 2 Jahren soll der erste Bauabschnitt des neuen Stellwerks, in welches einschließlich Streckenumbau über 30 Mio € investiert werden, für alle Strecken westlich der Leine in Betrieb gehen, danach würde die Südharzstrecke von Northeim bis Nordhausen folgen. Die Frage ist jedoch, für wie viele Züge dieses Stellwerk noch die Signale stellen wird. Derzeit fahren im Harz-Weser-Netz werktäglich 400 Personen- und 40 Güterzüge. Ob es dabei bleibt, hat nicht die Bahn, wohl aber der Bund und das Land Niedersachsen in der Hand.
Michael Reinboth

14. Abbestellungen im Großraum Braunschweig berühren auch den Kreis Osterode  (Stand: 22.10.06)

Der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) hat bereits Züge abbestellt, darunter auch jeden zweiten Zug, der Samstags zwischen Seesen und Braunschweig verkehrt. Hiervon ist auch der eigentlich von der Landesnahverkehrsgesellschaft betreute Bereich Südniedersachsen betroffen, denn da ein Verkehren der Züge nur zwischen Herzberg und Gittelde wenig Sinn macht, werden wohl auch zwischen Herzberg und Seesen über Osterode an Samstagen die Züge nur mehr im 2-Stunden-Takt pendeln. Das Angebot wäre ab Dezember 2006 damit schlechter als vor 2 Jahren, als in den Zwischenlagen zwischen Herzberg und Osterode immer noch Busse verkehrten und die stündliche Erreichbarkeit der Kreisstadt sicherstellten.

Das übrige Angebot bleibt 2007 stabil. Ob dies auch 2008 noch der Fall ist, wird sich bis Januar 2007 entscheiden, denn dann will die Landesnahverkehrsgesellschaft ihr neues Konzept für Niedersachsen vorlegen.

„Wenn jetzt die Alarmglocken im Kreis Osterode nicht schrillen und alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um unsere Region vor Schaden zu bewahren, dann fällt es schwer zu glauben, dass die lokale und regionale Politik an einem guten Angebot und der guten Erreichbarkeit des Südharzes aus allen Richtungen wirklich interessiert ist“ kommentiert Michael Reinboth von „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ die derzeitige Situation. Immerhin fällt ab Dezember an Samstagen auch jeder zweite Anschluss in Braunschweig nach und von Berlin weg. Auch Auswirkungen auf den gerade neu geordneten Busverkehr rund um die Kreisstadt können nicht ausgeschlossen werden. Protest hat sich bisher noch nicht geregt.

Für 2007 geplante Bauarbeiten im Südharz finden statt

Ungeachtet dessen sind bahnseitig neben der Anbindung an das neue Stellwerk andere Arbeiten vorgesehen. Die durch falsche Lage der Einschaltkontakte bedingten Langsamfahrstellen vor Nordhausen und bei Osterode-Leege sollen noch in diesem Jahr verschwinden. Das Gleis Walkenried - Scharzfeld soll im kommenden Jahr erneuert werden. Allerdings war Letzteres ursprünglich einmal für 2006 vorgesehen. „Wir nehmen die Ankündigung des Harz-Weser-Netzes erfreut zur Kenntnis, werden aber darauf achten müssen, dass die Arbeiten auch tatsächlich stattfinden – schon mehrfach sind wir hier enttäuscht worden“ kommentiert Reinboth.
Michael Reinboth

15. Verbundtarif Braunschweig (VRB) lässt Busanschlüsse in den Südharz platzen - keine Ahnung oder Absicht? (Stand: 24.10.06)

Es gibt schon wieder neue Untaten aus der Region Braunschweig zu vermelden. Nach Streichung der Buslinie 861 durch das Okertal nach Altenau wurde der Fahrplan der Linie 840 Clausthal - St. Andreasberg modifiziert, um Altenau weiterhin am Netz zu halten.

Ergebnis: Es gibt an Samstagen und Sonntagen nun KEINEN Anschluss mehr aus Richtung Clausthal über St. Andreasberg nach Herzberg. Der Bus aus Clausthal über Altenau erreicht St. Andreasberg jeweils exakt 4 Minuten, nachdem der Bus nach Herzberg dort abgefahren ist.

Die Wartezeit beträgt mithin (bei gegebenem 2-Std-Takt) 1 Std 56 Minuten: Ein grossartiges Beispiel überlegener Fahrplankunst. Und ein Beleg dafür, dass dem ZGB der Südharz letztlich völlig egal ist.

Die Busse nach Braunlage wurden angepasst. Damit allerdings wird in Braunlage der Anschluss in Richtung Hohegeiß - Walkenried gefährdet. Auch dies wertet den Trennstrich zwischen Nord- und Südharz auf. Der durchgehende Verkehr über den Harz muss doch kaputt zu bekommen sein!

Wir werten diesen völlig vermurksten Fahrplan als einen weiteren Beleg dafür, dass es statt der alten Grenze zwischen West und Ost im Harz längst deren 2 gibt...

Gefallen lassen sollte man sich die Sache dennoch nicht. "Gekrönt" wird der Fahrplan dann durch das scheinheilige Gerede von der geringen Inanspruchnahme des Übergangstarifs. Wer bitte soll ihn nutzen, wenn die KVG ihn nicht einmal verkauft und RBB die Anschlüsse kappt??
Michael Reinboth

 

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