News vom 01.10.04 bis 31.10.04

1. Süd-Westharzstrecke: Bauarbeiten zwischen Gittelde und Herzberg (Stand 05.10.04)
2. Aufatmen im Südharz: Rahmenvereinbarung für regionales Harz-Weser Schienennetz geschlossen (Stand 21.10.04)
3. Harz-Weser-Vertrag bedeutet Auftakt, nicht Abschluss der Arbeiten zum Ausbau des Nahverkehrs im Südharz (25.10.04)

1. Süd-Westharzstrecke: Bauarbeiten zwischen Gittelde und Herzberg (Stand 05.10.04)

Von Mittwoch, den 13.10.04 bis einschl. Montag, den 08.11.04 finden auf der Kursbuchstrecke 358 (Braunschweig - Bad Lauterberg) zwischen den Bahnhöfen Gittelde und Herzberg umfangreiche Gleisbauarbeiten statt, die eine Streckensperrung erforderlich machen. Alle Regionalbahnen zwischen Gittelde und Herzberg fallen aus und werden durch Busse ersetzt. Außerdem wird der Fahrplan zahlreicher Regionalbahnen zwischen Bad Lauterberg und Herzberg angepasst.

Fahrtrichtung Braunschweig - Gittelde - Herzberg - Bad Lauterberg: Planmäßiger Zugverkehr aus Braunschweig bis Gittelde. In Gittelde Umstieg in die Busse des Schienenersatzverkehrs nach Herzberg über Osterode, Osterode Süd und Herzberg Schloss. Ab Herzberg erreichen die Fahrgäste die Regionalbahnen nach Bad Lauterberg. Bitte beachten Sie die spätere Abfahr- Ankunftzeit von Herzberg bis Bad Lauterberg. Wegen der späteren Ankunftzeiten in Herzberg werden die Anschlusszüge in Richtung Erfurt und Göttingen nicht mehr erreicht. Ausnahmen: Für die Züge RE 16105 (7:30 ab Herzberg) nach Erfurt und RB 34810 (7:27 ab Herzberg) nach Göttingen werden zusätzliche Vorbusse eingesetzt.

Fahrtrichtung Bad Lauterberg - Herzberg - Gittelde - Braunschweig: Die Regionalbahnen zwischen Bad Lauterberg und Herzberg werden auf diesem Streckenabschnitt dem Schienenersatzverkehr angepasst. Bitte beachten Sie die früheren Abfahrzeiten der Regionalbahnen von Bad Lauterberg bis Herzberg. In Herzberg Umstieg der Fahrgäste in die Busse des Schienenersatzverkehrs nach Gittelde über Herzberg Schloss, Osterode Süd und Osterode. Ab Gittelde erreichen die Fahrgäste die Regionalbahnen nach Braunschweig. Wegen der früheren Abfahrzeiten der Busse ab Herzberg ist kein Anschluss an die Regionalbahnen aus Nordhausen und Northeim vorhanden. Reisende müssen einen Takt früher nach Herzberg fahren, wenn sie die SEV-Busse in Richtung Gittelde erreichen wollen.

Die Busse halten an den folgenden Haltestellen: Gittelde: Bahnhofsvorplatz Osterode: Bahnhofsvorplatz Osterode Süd: vorhandene Bushaltestelle "Am Landratsamt" (ca. 200 m vom Bahnhof entfernt) Herzberg: Bahnhofsvorplatz Herzberg Schloss: vorhandene Bushaltestelle "Am Pfingstanger" und "V.-Einem Str." (ca. 200 m vom Bahnhof entfernt).

Die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen sowie die Beförderung von Kinderwagen und Fahrrädern in den Bussen ist nur begrenzt möglich.

Quelle: www.zgb.de

2. Aufatmen im Südharz: Rahmenvereinbarung für regionales Harz-Weser Schienennetz geschlossen (Stand 21.10.04)

Das Land Niedersachsen, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) und der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) haben sich mit der Deutschen Bahn AG auf ein 20-Jahres-Konzept für das Regionalnetz Harz-Weser geeinigt.

Eine entsprechende Schlussvereinbarung unterzeichneten Niedersachsens Verkehrsminister Walter Hirche, Bahnchef Hartmut Mehdorn, LNVG-Geschäftsführer Dr. Wolf Gorka, DB Netz-Vorstand Dagmar Haase und vom Zweckverband Braunschweig Helmut Kuhlmann, Stellvertretender Vorsitzender der Verbandsversammlung und Ulrich Kegel, Erster Verbandsrat des ZGB.

Demnach investiert die Deutsche Bahn AG 323 Millionen Euro in die 18 Strecken des Harz-Weser-Netzes mit einer Gesamtlänge von insgesamt 565 Kilometern zu der auch die Südharzstrecke, Süd-Westharzstrecke und Weserbahn gehören. 

In vier Bauabschnitten werden die vorhandenen Gleisanlagen modernisiert und den Erfordernissen des künftigen Verkehrs angepasst. Als größtes Projekt mit 110 Millionen Euro steht der Bau eines modernen elektronischen Stellwerks in Kreiensen auf der Regionalnetz-Agenda. Von dort soll künftig der gesamte Verkehr auf den 18 Einzelstrecken des Harz-Weser-Netzes elektronisch gesteuert werden. 2006 bis 2009 ist als Zeitraum für die Bau- und Umstellungsarbeiten vorgesehen. Auf 150 Streckenkilometern – so beispielsweise zwischen Gifhorn und Braunschweig, Herzberg und Gittelde – werden die Schienen komplett erneuert, gleiches gilt für 112 Weichen. Bis 2011 soll die Modernisierung abgeschlossen sein.

Der Sprecher der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz", Burkhard Breme, sieht in der Vereinbarung die Hauptforderungen der Initiative -eine Bestandssicherung mit intakter Infrastruktur und mindestens stündlichen Angebot- als erreicht an. 
Bei allen geplanten Verbesserungen bleibt aus Sicht der Initiative noch ein Wermutstropfen: Die Streckenstilllegung der Bahnlinie Scharzfeld - Bad Lauterberg und die ungünstige Busanbindung über Herzberg. 

Die jetzt geschlossene Vereinbarung war ursprünglich schon zu Beginn des Jahres geplant, wurde jedoch aufgrund der Finanzierungslücke durch die Maut-Einnahmenausfälle mehrmals verschoben.

3. Harz-Weser-Vertrag bedeutet Auftakt, nicht Abschluss der Arbeiten zum Ausbau des Nahverkehrs im Südharz (25.10.04)

"Wir freuen uns sehr über den Abschluss des Vertrages zum Harz-Weser-Netz. Er stellt einen Meilenstein auch für unsere Arbeit dar und macht uns Mut, auf dem seit nunmehr über 10 Jahren beschrittenen Weg weiter zu machen. Denn es ist immer noch sehr viel zu tun" kommentiert Michael Reinboth von der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" das 300-Millionen-Werk, welches zwischen dem Land Niedersachsen und der Deutschen Bahn zustande gekommen ist. "Höchste Eisenbahn" hofft, dass ein möglichst hoher Anteil der geplanten Investitionen auf die Südharzstrecke und die Sollingbahn entfällt, nachdem die Westharzstrecke sich bereits im Bau befindet.

Sicherung des Schienenverkehrs ist das Werk vieler Personen und Institutionen

"Höchste Eisenbahn" freut sich natürlich auch über das Lob des HarzKurier. "Aber", so Michael Reinboth, "die Sicherung des Schienennetzes ist das Werk vieler Personen und Institutionen". Er nennt an erster Stelle das Wirtschaftsministerium in Hannover und die Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG, die thüringische NVS, die Landräte in Osterode und Nordhausen, aber auch MdB und MdL sowie Kommunalpolitiker, die das Anliegen der Initiative immer unterstützt haben und dies auch heute noch tun. Das erfreulichste hieran ist für Reinboth "die parteiübergreifende Zusammenarbeit für den Südharz". Sie sollte Vorbild sein für weitere Aktionen, damit es im Südharz weiter voran geht, die Infrastruktur stimmt und die Touristen kommen.

Das integrierte Nahverkehrssystem im Südharz muss entstehen

Mit der Bestellung der Zugleistungen bis 2024 sei es, so Reinboth, noch längst nicht getan. Im Südharz muss ein integriertes Nahverkehrssystem entstehen, in welches nicht nur die Buslinie nach Bad Lauterberg, sondern auch andere Linien einbezogen werden, damit der gesamte Südharz gut erreichbar bleibt bzw. wird. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang für Reinboth, der zusammen mit Burkhard Breme bereits entsprechende Vorschläge erarbeitet hat, die Anbindung an den Oberharz und an den Nationalpark Harz.

Der Bad Lauterberger Fahrplan muss stimmen

Ein Prüfstein auf dem Weg dorthin wird der Fahrplan der Buslinie Herzberg - Bad Lauterberg - St. Andreasberg sein, "den wir", so der Sprecher, "immer noch nicht kennen". Entscheidend wird es auf die häufige Anbindung der Kurstadt auch an den Wochenenden ankommen. Wie oft wird man Bad Lauterberg und St. Andreasberg auch an Samstagen und Sonntagen erreichen können? Wie gut werden die Anschlüsse nach Braunlage und Clausthal-Zellerfeld ausfallen?

Ähnlich sei das Problem zwischen Walkenried und Braunlage. "Hier sind wir der Durchbindung der Linienbusse und damit der besseren Erreichbarkeit des Nationalparks auch von der Südharzstrecke her noch keinen Schritt näher gekommen, obwohl die Nahverkehrspläne dies vorsehen" bedauert Reinboth den Stillstand zwischen Süd- und Oberharz.

Verknüpfung, Vermarktung, Tariffragen: Dies und mehr wird sich "Höchste Eisenbahn" für die kommende Zeit vornehmen. "Das beginnt bei ganz trivialen Dingen: Mit Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks in Kreiensen wird jegliche örtliche Präsenz der Bahn wegfallen. Gut für die Kosten, schlecht für den Service" meint der Sprecher. Wo werde man zukünftig Fahrkarten erwerben können? Was wird mit dem Problem des Vandalismus, wenn kein Eisenbahner mehr vor Ort ist? Wie gut oder schlecht werden dann Reisende bei Störungen und Verspätungen informiert?

"Es gibt", so Michael Reinboth, "noch sehr viel zu tun. Wir sind natürlich am Ziel einiger unserer Wünsche. Das macht Mut, auch die anderen Themen der Zukunft anzugehen. Wir wünschen uns weiterhin die gute Zusammenarbeit aller Südharzer - aus Niedersachsen und aus Thüringen! - die wachsen zu sehen sehr viel Freude gemacht hat. Unsere Region muss schließlich nach vorn entwickelt werden. Wir wollen einen lebens- und bewohnenswerten Südharz haben und auch mit der Infrastruktur von Bahn und Bus dazu beitragen."

Im Auftrag Michael Reinboth

 

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