News vom 17.09.03 bis 27.10.03

1. Wie ernst ist es der Deutschen Bahn mit der Aufwertung des Bahnhofs Nordhausen?- Kassel – Halle langsamer, Durchbindung Südharz - Erfurt - Saalfeld fraglich 
2. Am 20. September 2003 ist Bahntag in Nordhausen -  
Für 4 Euro zum BahnTag, aber nicht für alle Südharzer Bewohner - Initiative vermisst Fingerspitzengefühl der Bahn
(Stand: 17.09.03) 

3. KVHS Osterode
- Tagesfahrt zum DB Museum nach Nürnberg
4. BahnTag in Nordhausen - Initiative führte Gespräch mit Thüringer Konzernbevollmächtigtem 

 

1. Wie ernst ist es der Deutschen Bahn mit der Aufwertung des Bahnhofs Nordhausen?
Kassel – Nordhausen - Halle langsamer, 
Durchbindung Südharz - Erfurt - Saalfeld fraglich
 

Am 20. September findet auf dem Bahnhof Nordhausen ein großes Bahnhofsfest statt. Doch wie ernst ist es der Deutschen Bahn wirklich mit der Aufwertung des Nordhäuser Bahnhofs? Folgen der Verschönerungskur nun auch neue und bessere Zugverbindungen?

Bei der Initiative „Höchste Eisenbahn für den Südharz“ ist man diesbezüglich sehr skeptisch. „Nach den uns vorliegenden Informationen wird der ohnehin schon sehr bummelige RegionalExpreß Halle – Nordhausen – Kassel und zurück nochmals um einige Minuten langsamer. Und um die Durchbindung des RegionalExpreß Northeim – Nordhausen – Erfurt nach Saalfeld steht es auch nicht zum Besten“ meint Michael Reinboth, Sprecher der Initiative.

„Eine wirkliche Verbesserungen der letzten Jahre war die ab Dezember 2002 erfolgte Beschleunigung der Züge nach und von Northeim um knapp 10 Minuten. Aber auch hier gibt es einen Wermutstropfen, denn der für 100 km/h ausgebaute Abschnitt Woffleben – Ellrich wird weiterhin nur mit 70 km/h befahren. Die für viel Geld geschaffene Infrastruktur wird nur unzureichend genutzt. Und die zweite Verbesserung, der InterConnex, geht nicht auf das Konto der DB AG“ merkt Reinboth an, der sich auch um den geplanten Ausbau des Abschnitts Ellrich – Walkenried der Südharzstrecke Sorge macht. Immerhin wurde dieser von 2003 schon einmal auf 2004 verschoben und fällt damit – wenn überhaupt gebaut wird – voll in das Jahr der Landesgartenschau in Nordhausen. „Busverkehr zur Gartenschau sind eine Horrorvision und könnten Gäste aus Südniedersachsen fernhalten. Bauen muss man demzufolge entweder im zeitigen Frühjahr oder im Spätherbst. Wir wissen aber nicht, ob die DB AG dieses Thema auf der Tagesordnung hat“.

RegionalExpreß Kassel – Nordhausen - Halle: Langsamer und mit schlechteren Anschlüssen

 „Ein Trauerspiel“ ist laut Reinboth die seit Jahren anhaltende schleichende Verlangsamung des RE Kassel – Halle und zurück. Nun sollen offenbar auf einer „Ausbaustrecke Deutsche Einheit“ wegen schlechter Infrastruktur weitere Minuten drangegeben werden. Obendrein geht in Kassel der Anschluss an den „Mitte Deutschland“-IC in das Ruhrgebiet verloren und wird durch einen deutlich langsameren Regionalanschluss über die obere Ruhrtalbahn nach Hagen ersetzt. 

RegionalExpreß Saalfeld – Erfurt - Northeim: Ein unerfüllter Wunsch?

Nicht allzu gut scheint es auch um die vom Land Thüringen gewünschte Durchbindung des bisherigen RegionalExpreß Northeim – Erfurt bis nach Saalfeld zu stehen. Im Jahr der Landesgartenschau hätte es gut getan, eine zusätzliche Verbindung nach Südthüringen mit Anschluss an den ICE nach Nürnberg zu bekommen. Es scheinen sich jedoch „Sachzwänge“ aufzutürmen, die man bei „Höchste Eisenbahn“ nicht nachvollziehen kann. „In Anbetracht der Bahnsteigsituation in Erfurt müsste man dort doch um jeden Zug froh sein, der durchgebunden wird und nicht rangieren muss“ wundert sich Michael Reinboth. Der Ausgang der Überlegungen ist wohl noch offen. „Aus Nordhausen muss jetzt Druck gemacht werden, damit diese Durchbindung kommt“.

Regionaler Knoten oder Drehscheibe in Nordthüringen?

Nach Meinung der Initiative wird sich bald entscheiden müssen, ob Nordhausen ein rein regionaler Knoten mit wenigen weit laufenden Zügen oder aber eine Drehscheibe in Nordthüringen wird. „Man kann sich durchaus vorstellen, dass in Nordhausen Züge mit den Fahrtzielen Saalfeld und Braunschweig verkehren und Verkehrsströme zwischen Erfurt und Ostniedersachsen hier entlang anstatt zwar schnell, doch umwegig und teuer über Göttingen oder gar Kassel geführt werden“. Der RE Kassel – Halle muss zusätzlich deutlich beschleunigt werden, um diesen Verkehrsstrom am Südharzrand zu halten und nicht an den Weg über Erfurt zu verlieren. „Wenn es nicht gelingt, Durchläufer zu bekommen und vorhandene Züge zu beschleunigen, dann treffen sich in Nordhausen dereinst nur noch Regionalbahnen“ befürchtet Michael Reinboth. 

Das Bahnhofsfest bietet sicher Gelegenheit, diese Fragen mit Verantwortlichen der Deutschen Bahn zu erörtern. 

2. Am 20. September 2003 ist Bahntag in Nordhausen -  
Für 4 Euro zum BahnTag, aber nicht für alle Südharzer Bewohner - Initiative vermisst Fingerspitzengefühl der Bahn
(Stand: 17.09.03)

Von 10 bis 18 Uhr erwartet alle Besucher folgende u.a. Highlights:

Für Thüringer hat die Bahn noch eine günstige Anreisemöglichkeit geschaffen:
Das HopperTicket gilt am 20.September 2003 von jedem Bahnhof in Thüringen nach Nordhausen und zurück.
In diesem Zusammenhang bedauert die Initiative, dass fast der gesamte Südharz von dem günstigen Anreiseangebot mit dem Hopperticket ausgeschlossen ist, da in der Nähe von Nordhausen die Thüringische Landesgrenze an Niedersachsen und Sachsen-Anhalt angrenzt.
Hier hätte unsere Initiative mehr Fingerspitzengefühl von der Bahn erwartet, zu mal sich der Konzernbevollmächtigte für Thüringen bei der Streckenbereisung im Frühjahr 2003 "sehr grenzüberschreitend" denkend zeigte.

3. KVHS Osterode - Tagesfahrt zum DB Museum nach Nürnberg

Das DB-Museum in Nürnberg zeigt im Herbst 2003 die Sonderausstellungen: DAMPF IM ORIENT, DIE BAGHDAD- UND HEDJAZBAHN und IM DIENST VON DEMOKRATIE UND DIKTATUR, DIE REICHSBAHN 1920-1945.
Vorläufiger Zeitplan:
 07.00 Uhr Abfahrt ab Bhf. Herzberg 
10.00 Uhr Ankunft Nürnberg 
12.30 Uhr Geführte Muesumsbesichtigung mit beiden Sonderausstellungen dort Möglichkeiten zum Mittagessen 
21.00 Uhr Rückkehr nach Herzberg

Leitung: Firouz Vladi Gebühr inkl. Museumseintritt 10 Euro zzgl. Bahnfahrt.

Anmeldungen  bis zum 27. Okt. 2003 bei 
Kreisvolkshochschule (KVHS) Osterode
Neustädter Tor 1-3
37520 Osterode am Harz
Tel. (05522) 960-453
Fax (05522) 960-444

4. BahnTag in Nordhausen - Initiative führte Gespräch mit Thüringer Konzernbevollmächtigtem 

Die Initiative nahm den BahnTag zum Anlass in einem 30minütigen Gespräch mit dem Thüringer Konzernbevollmächtigten Gerold Brehm die Wünsche der Südharzer in Sachen Bahn zu verdeutlichen. 
Neben den Wünschen in Nordhausen am Bahnsteig 1 eine Bahnhofsuhr zu installieren wurde in einer Ortsbegehung auch über den nicht dem Stand der Zeit entsprechenden Bahnsteig 5 gesprochen. Auf dem abgelegenen Bahnsteig, auf dem ein Teil der Züge von der Südharzstrecke verkehren, ist weder ein Unterstand noch ebener Bahnsteig vorhanden, so dass Trolleys leicht umkippen können oder für Reisende auch Sturzgefahr besteht. 

Hier schlägt die Initiative den Halt der Züge in / aus Richtung Northeim am gegenüberliegenden Gleis des Bahnsteigs 1 vor. "Der Bahnsteig 1 ist in einem Topzustand und außerdem durchgängig überdacht, so dass ein negatives Bahnhofsimage erst gar nicht entstehen kann." betonte der Sprecher der Initiative Burkhard Breme. Dies sah der Konzernbevollmächtigte Gerold Brehm ähnlich und will der Sache nach gehen, kann jedoch vorab keine konkreten Zusagen machen.
Bis zum Ende des Jahres versprach der Bahnhofsmanager Udo Markewitz wieder eine Bahnhofsuhr auf Bahnsteig 1 zu installieren, die im Rahmen der umfangreichen Erneuerungsarbeiten abgebaut werden musste.

Den geforderten durchgängigen Zügen zwischen Saalfeld - Nordhausen - Northeim steht der Konzernbevollmächtigte ebenfalls positiv gegenüber, jedoch fehlen in einigen Streckenabschnitten südlich von Erfurt noch Fahrzeitreserven, die einen stabilen Fahrplan zulassen würden. Hier sei die DB Netz AG ebenso gefordert, wie auf dem Abschnitt Halle - Nordhausen - Kassel. 
Für die Sanierung des Streckenabschnitts zwischen Walkenried und Ellrich müssten nach Angaben von Brehm durch den abgeschlossenen 10 Jahresvertrag in Niedersachsen ausreichend Mittel zur Verfügung stehen und verwies auf die Zusagen von DB Netz anlässlich der Streckenbereisung im Frühjahr dieses Jahres.

In einem weiteren Gespräch mit dem Sprecher des Verkehrsbetriebes Thüringen der DB Regio AG Volker Wente und dem Nordhäuser Stadtrat Andreas Wieninger wurde von der Initiative erneut der Wunsch nach durchgehenden Verbindungen Saalfeld - Nordhausen - Northeim geäußert. Hier sieht Volker Wente durch Umlaufprobleme und andere Hauptverkehrsströme keine Notwendigkeit. Andreas Wieninger und der Sprecher der Initiative Burkhard Breme können die Begründung nicht nachvollziehen und fordern die Einführung durchgehender Züge zum Fahrplanwechsel im Dezember 2003.
"Mit umsteigefreien Verbindungen werden auch Besucher aus dem südlichen Thüringen zum Besuch der Landesgartenschau in Nordhausen gewonnen." versicherte die Initiative abschließend.   

Aus für Connex Zug über Nordhausen - Initiative: Südharz darf nicht abgehängt werden!  (Stand: 03.10.03)

Unsere Initiative bedauert die Entscheidung von Connex die Linie Rostock - Berlin - Nordhausen - Köln am 27.Oktober einzustellen. Damit geht eine fünfmonatige Ära des Fernverkehrsanschlusses von Nordhausen zu Ende. "Wir Südharzer müssen nun unsere Forderungen an die Deutsche Bahn AG durchsetzen, dass wir hier zumindest durchgehende Züge Saalfeld - Erfurt - Nordhausen - Braunschweig bekommen." erklärte der Sprecher der Initiative Burkhard Breme anlässlich der Linienaufgabe durch Connex. Mit durchgehenden Zügen von Saalfeld nach Braunschweig hätten die Südharzer mit einmaligen Umsteigevorgängen in Braunschweig schnelle Verbindungen nach Berlin/Brandenburg oder mit Umsteigen in Saalfeld nach Bayern. Ansonsten droht Nordhausen zum Regionalbahnhof zu verkommen.
In der Ost-West Richtung bemängelt die Initiative die immer länger werdenden Fahrzeiten der Regionalexpresszüge zwischen Kassel - Nordhausen - Halle, die zu Anschlussverlusten führten. Die Ursachsen hierfür liegen in der nicht ordnungsgemäßen Fertigstellung der Trasse  des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit und bei den eingetretenen baulichen Mängeln.
Nach Ansicht der Initiative ist mangels finanzieller Mittel nicht von einer baldigen Sanierung auszugehen, so dass der Südharz trotz der zentralen Lage in Deutschland weiterhin im Abseits steht.

 

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