News vom 29.04.2002 bis 15.05.2002

1. Nordhausen: Lückenschluss von Nordhäuser Straßenbahn und Harzer Schmalspurbahnen (HSB)! 
2. Nordhausen: Ein ÖPNV-Knotenpunkt mit 4 Tarifsystemen - Initiative fordert Verkehrsverbund!
3. Elektronische Fahrplanauskunft: Auch 14 Tage nach Beendigung des Schienenersatzverkehrs noch nicht alle Auskünfte richtig! 
4. Falsche Fahrplanauskünfte: Bahn räumt Fehler ein und verspricht Abhilfe

 

1. Nordhausen: Lückenschluss von Nordhäuser Straßenbahn und Harzer Schmalspurbahnen (HSB)! 
Zum Fahrplanwechsel der HSB wurde auch eine neue Strecke in Betrieb genommen. Diese beträgt allerdings nur 120 Meter und verbindet die Nordhäuser Straßenbahn mir der HSB. Ein ausführlicher Bericht mit Bildern ist in der Neuen Nordhäuser Zeitung Online (nnz) unter
http://www.wirsinds.de/nnz/zeitung/news_lang.php3?NachrNr=4711
zu lesen.

Artikel aus der nnz:

Paarlauf auf dem Bahnhofsplatz     Samstag, 18:31 Uhr 27. April 2002

Nordhausen (nnz). Wenn in Nordhausen etwas mit der Straßenbahn passiert, dann sind die Nordhäuser nicht zu halten. Auch heute war das so.

Eigentlich stand ja gar nicht die „Nordhäuser Bimmel“ im Mittelpunkt, sie bewegte sich auf dem Nordhäuser Bahnhofsplatz auf „eingefahrenen Gleisen“. Neu war dafür aber die Jungfernfahrt eines Triebwagens der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Zum ersten Mal nach mehr als 100 Jahren HSB-Geschichte verließ ein Schmalspur- Gefährt die bekannte Strecke und fuhr mitten auf den Bahnhofsplatz. Der sogenannte Lückenschluss zwischen beiden Gleisen mit gleicher Spurweite machte das möglich.

Eigentlich wollten die HSB und die Nordhäuser Stadtwerke diesem Ereignis einen volksfestlichen Charakter verleihen. Einen Tag nach Erfurt war das nicht möglich, Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) ließ sich wegen der tragischen Ereignisse in der Landeshauptstadt für den offiziellen Teil entschuldigen. Auch Landrat Joachim Claus (CDU) hielt sich mit Reden zurück. So blieb es HSB- Geschäftsführer Matthias Wagener vorbehalten, vor allem denen zu danken, die dieses historische Ereignis möglich machten: Den bauausführenden Firmen und der thüringischen Landespolitik, die dem Vorhaben eine 85prozentige Förderung beschied.

Pünktlich mit dem Fahrplanwechsel bei der HSB wird nun der Triebwagen, aus Ilfeld kommend, auf den Bahnhofsplatz fahren können. Das Umsteigen in die Straßenbahn oder umgekehrt mutiert zur Leichtigkeit. Bis zum Jahr 2004 sollen dann auch die Zweisystemfahrzeuge aus den technologischen Startlöchern kommen. Dann können Fahrgäste vom Südharz-Krankenhaus in Nordhausen direkt nach Ilfeld befördert werden.

Der heutige Tag stand nicht unter einem guten Stern, zu viele Gedanken waren einfach noch in Erfurt. Vielleicht wird das Volksfest, das für heute geplant war, später nachgeholt. HSB-Chef Wagener deutete es an, dann kommen auch die Fotoenthusiasten noch einmal voll auf ihre Kosten. (nnz)

2. Nordhausen: Ein ÖPNV-Knotenpunkt mit 4 Tarifsystemen - Initiative fordert Verkehrsverbund!

Der Lückenschluss von Nordhäuser Straßenbahn und Harzer Schmalspurbahnen ist nach Ansicht der Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" ein weiterer Schritt zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV in der Nordhäuser Region. Nun können Reisende der Deutschen Bahn AG vom Bahnhof mit nur wenigen Metern über den neu gestalteten Bahnhofsvorplatz barrierefrei und somit sehr mobilitätsgerecht in die Busse des Busverkehrs Nordhausen (BVN), in die Harzer Schmalspurbahnen oder in die Nordhäuser Straßenbahn umsteigen. 

Allerdings ist jeder Wechsel eines Verkehrsunternehmens auch mit einem neuen Fahrkartenkauf verbunden, was zu einer deutlichen Schmälerung der Attraktivität und Akzeptanz des ÖPNV in Nordhausen führt. 

Wer z. B. von Niedersachswerfen nach Nordhausen zum Krankenhaus fahren möchte und anschließend noch kleine Einkäufe in Nordhausen und Niedersachswerfen zu tätigen hat, steht vor einer tariflichen Irrfahrt. Für die weniger als 20 km lange Fahrt werden bei Benutzung der DB AG, Nordhäuser Straßenbahn, BVN und HSB vier verschiedene Fahrkarten benötigt.

Hier gibt es also noch viel Handlungsbedarf, der mit dem seit Jahren geplanten Verkehrsverbund Nordthüringen mit einem Schlag gelöst werden könnte. 
Der Sprecher der Initiative Burkhard Breme befürchtet mit Blick auf die anstehende Landesgartenschau im Jahre 2004 ohne Verkehrsverbund eine kräftige Blamage der Region auch über die Landesgrenzen hinaus und mahnt, dass die Region beim Verkehrsverbund an einem Strang ziehen müsse.

3. Elektronische Fahrplanauskunft: Auch 14 Tage nach Beendigung des Schienenersatzverkehrs noch nicht alle Auskünfte richtig! 

06.05.2002
Die Deutsche Bahn AG macht es Ihren Kunden wirklich nicht leicht, um an korrekte Fahrplanauskünfte zu gelangen. Nachdem vor Ort eine Auskunftsstelle nach der anderen geschlossen wurde sind Reisende noch mehr auf die elektronische Fahrplanauskunft im Internet oder die gebührenpflichtige Telefonauskunft angewiesen. 
Doch wie die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz" erneut mit Bedauern feststellen musste, stimmen die Auskünfte nicht immer mit dem gefahrenen Fahrplan überein. So werden auch vierzehn Tage nach Behebung des Hangrutsches am Walkenrieder Tunnel bei sechs Regionalexpresszügen die vier Minuten früheren Abfahrtszeiten des Schienenersatzverkehrs zwischen Nordhausen und Walkenried angezeigt. Davon sind auch die Umsteigeverbindungen über Nordhausen betroffen. So müssen Reisende laut elektronischer Fahrplanauskunft bei einer Verbindung von Halle statt um 18:02 Uhr schon um 17:22 Uhr abfahren, um den "falschen Zug" um 19.27 Uhr in Richtung Northeim zu erreichen, weil hier nur zwei Minuten statt sechs Minuten Übergangszeit bestehen. 
Der Sprecher der Initiative Burkhard Breme äußerte sich hierzu enttäuscht: "Langsam sind wir es leid der Deutschen Bahn wegen ihrer fehlerhaften Fahrplanauskünfte hinterher zu telefonieren. Schon nach dem Hangrutsch am Walkenrieder Tunnel hatte die Deutsche Bahn AG, trotz unzähliger Anrufe der Initiative, acht Wochen für die Korrektur ihrer Fahrplanauskunft benötigt."

Auszug aus dem elektronischen Fahrplan der Deutschen Bahn AG vom 06.05.2002 mit den falschen Fahrzeiten zwischen Nordhausen und Walkenried bei einem der sechs betroffenen Züge:

Ankunft Abfahrt RE 16114
Erfurt Hbf 18:05
Erfurt Nord 18:11 18:11
Ringleben-Gebesee 18:21 18:22
Straußfurt 18:28 18:28
Greußen 18:35 18:36
Sondershausen 18:55 19:01
Wolkramshausen 19:11 19:12
Nordhausen  19:19 19:27 Abfahrt 4 Minuten zu früh, dadurch kein Anschluss vom RE aus Halle (an Nordhausen um 19:25)!
Nordhausen-Salza 19:31 19:31
Niedersachswerfen 19:35 19:35
Woffleben 19:39 19:39
Ellrich 19:50 19:50 Fahrzeit nach Walkenried entspricht der des SEV-Busses 
Walkenried 20:03 20:04
Bad Sachsa 20:08 20:09
Scharzfeld 20:20 20:21
Herzberg(Harz) 20:26 20:27
Hattorf 20:33 20:34
Wulften 20:37 20:38
Katlenburg 20:44 20:44
Northeim(Han) 20:51
Verkehrstage: fährt täglich

4. Falsche Fahrplanauskünfte: Bahn räumt Fehler ein und verspricht Abhilfe!
08.05.2002
Auf Anfrage der Thüringer Allgemeinen Zeitung bedauerte Renate Wicher, Pressesprecherin der Bahn den Auskunftsfehler nach Beendigung des Schienenersatzverkehrs. Der Rechner sei abgestürzt und habe damit Unregelmäßigkeiten verursacht. Nun will die Bahn ihre Auskunft korrigieren. "Ab Freitag sind die richtigen Daten im Computer", versprach Wicher.
Der gesamte Artikel kann auf der Homepage der Thüringer Allgemeinen Zeitung Lokalausgabe Nordhausen oder direkt unter dem Link 

http://www.thueringer-allgemeine.de/ta/ta.nordhausen.volltext.php?id=252893&zulieferer=ta&rubrik=Stadt&kategorie=LOK&region=Nordhausen
abgerufen werden.