News vom 15.03.2002 bis 23.03.2002

1. Südharzstrecke: Informationsveranstaltung mit Konzernbevollmächtigten der DB AG - Erklärung der Initiative!
2. Sollingbahn: Tunnelsanierung soll diesen Monat zum Abschluss kommen!
3. Historischer Tag für die Südharzstrecke - Sanierung in greifbarer Nähe! 
(Stand: 18.03.2002)

 

1. Südharzstrecke: Informationsveranstaltung mit Konzernbevollmächtigten der DB AG - Erklärung der Initiative!

Am 18. März wird der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Niedersachsen und Bremen, Herr Dipl.-Ing. Meyer, auf Einladung des Landrates Bernhard Reuter (Landkreis Osterode) auf einer Veranstaltung in Walkenried die Pläne der Deutschen Bahn zur Entwicklung der Südharzstrecke Northeim - Nordhausen erläutern.

Unsere Initiative begrüßt diese Veranstaltung, zu der auch Vertreter der anliegenden Kommunen, Umwelt- und Verkehrsverbände und unserer Initiative eingeladen wurden und sieht den Erklärungen Meyers mit großem Interesse entgegen. Versuche der Deutschen Bahn, die Verwirrung um die Bauarbeiten und den Schienenersatzverkehr der Presse oder der Initiative anzulasten, weist "Höchste Eisenbahn" allerdings mit Nachdruck zurück. Das diffuse und für die Reisenden absolut unzulängliche Bild, welches die Bahn derzeit im Südharz abgibt, ist einzig und allein auf die offensichtlich fehlende Abstimmung ihrer eigenen Instanzen zurückzuführen.

Von 4 verschiedenen Stellen liegen inzwischen 4 unterschiedliche Aussagen zum Baufortgang im Südharz vor. Einmal wird noch im Frühjahr gebaut, einmal ist man bis September fertig, einmal beginnt man im Oktober und einmal weiss man überhaupt noch nicht, wann man beginnt. Derweil rollen über 20 km Busse, die 10-15 Minuten mehr Fahrzeit benötigen, in denen oft drangvolle Enge herrscht, bei denen Anschlüsse aufgegeben werden, keine Stationsansagen erfolgen und verwirrte Fahrgäste obendrein weder Auskünfte noch Fahrscheine erhalten. Güterzüge müssen lange Umwege fahren.

"Höchste Eisenbahn" erwartet noch in diesem Jahr signifikante Fortschritte zwischen Woffleben und Ellrich - die Senkstelle bei Cleysingen macht hier nur 500 Meter der zu sanierenden 4 km Strecke aus! - und eine Minimierung des Busverkehrs auf die unbedingt nötigen Zeiträume. Dies und nichts anderes sollte das Ergebnis der Veranstaltung am 18. März sein!

Das Engagement der Südharzer Politiker hat sehr stark zugenommen. "Höchste Eisenbahn" freut sich hierüber und hofft, dass diese vielfältigen Bemühungen auch Erfolge zeigen.

Am 23. März wird die Initiative auf ihrem Scharzfelder Treffen unter anderem die Aussagen vom 18. März bewerten und über weitere Schritte beraten.

Michael Reinboth

2. Sollingbahn: Tunnelsanierung soll diesen Monat zum Abschluss kommen!

Die Sanierung des Ertinghäuser Tunnels (Sollingbahn) soll nach sechs monatiger Sanierung in wenigen Wochen abgeschlossen sein und für 15 Jahre die Tunnelsicherheit gewährleisten. Zu Behinderungen im Bahnverkehr kam es während dieser Zeit nicht, weil die Auftragung der dreischichtigen Spritzbetonlage vorwiegend Nachts stattgefunden hat. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von über 7 Mio. Euro konnten auf 125.000 Euro reduziert werden.

3. Historischer Tag für die Südharzstrecke - Sanierung in greifbarer Nähe!  (Stand: 18.03.2002)

Bei der 90 minütigen Infoveranstaltung, die mehr als 50 geladene Teilnehmer zählte, hat die DB AG die weiteren Sanierungsschritte an der Südharzstrecke erläutert. 
Demnach werden die Spuren des Hangrutsches bis zum 19.04.2002 für ca. 220.000 Euro beseitigt sein. 
Im Anschluss daran sollen im Bahnhof Wulften vom 19.04. - 22.04.2002 die Abschlussarbeiten des im November 2001 begonneneren Gleiswechsels erfolgen. 
In der zweiten Oktoberhälfte wird die lang geforderte Gleiserneuerung zwischen Ellrich und Woffleben begonnen. Parallel hierzu werden die Brücken über die Zorge und die Behre erneuert, so dass nach Willen der DB AG die Südharzstrecke spätestens ab Dezember 2002 durchgängig mit 100 km/h befahrbaren werden kann. Die Kosten des Projekts beziffert die DB AG auf 9 Mio. Euro.

Der Konzernbevollmächtigte der DB AG, Meyer, räumte vor dem Hintergrund der knappen DB AG Finanzmittel ein, dass in den vergangenen Jahren zu wenig in die Infrastruktur investiert wurde.

Für heftigen Zündstoff sorgten die Äußerungen des Bahnvertreters,  dass nur aufgrund der UMTS Gelder ausreichend Mittel für die Sanierung zur Verfügung stünden. Der Sprecher der Initiative, Burkhard Breme, wies daraufhin, dass die Länder die Nutzung der Strecke schon immer bezahlt hätten und somit auch schon vorher ausreichende Mittel zur Verfügung gestanden hätten.
Auch der Geschäftsführer der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen, Otto Meyer, betonte, dass Thüringen seit 1989 schon sehr
gelitten hätte, weil die Trasseneinnahmen nicht reinvestiert wurden.
Der Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen, Dr. Wolf-Rüdiger Gorka brachte es auf den Punkt, in dem er die Großprojekte der DB AG ansprach, bei denen sich die Bahn finanziell verschätzt hätte. Dies ginge zu Lasten der anderen Strecken.

Der Geschäftsführer der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen sprach auch Verzögerungen durch Konzernumstrukturierungen und Kommunikationsprobleme innerhalb und außerhalb des DB AG Konzerns an. Auch diese Probleme wolle man seitens der DB AG in Zukunft verbessern. 

An die Adresse der Initiative war vereinzelt Kritik gerichtet geworden, weil sich Fahrgäste durch die vielen negativen Berichterstattungen von der Bahn abwandten, aber neue Kunden nur durch positive Berichterstattungen bzw. Marketingmaßnahmen für den ÖPNV zu gewinnen seien. 
Unsere Initiative wies daraufhin, dass wir durch die verschiedenen Projekte, wie z.B. das Fahrplanheft "Der Kleine Südharzer", Mitarbeit beim Projekt "Fahrtziel-Natur", Mitarbeit beim Projekt "Zügig in den Harz", Herausgabe des Tourismus-Newsletters oder auch durch Vorschläge für eine HarzCard die schlechten Nachrichten zu kompensieren versuchten. 
Jedoch hätte die Initiative von offizieller Seite z.B. für den Druck der fast fertigen Broschüre "Unterwegs auf der Sollingbahn und Südharzstrecke" keine finanzielle Unterstützung zu erwarten .
Die Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaften haben daraufhin der Initiative die benötigte finanzielle Unterstützung zur Realisierung der Broschüre zugesagt.

Abschließend fasste der Landrat des Landkreise Osterode am Harz, Bernhard Reuter, zusammen, dass von einer Stillegung keine Rede sei und die Südharzstrecke bis zum Fahrplanwechsel am 15.12.2002 auf Vordermann gebracht würde. Mit verschiedenen Marketingmaßnahmen solle in Zukunft die Akzeptanz der Südharzstrecke weiter erhöht werden.

Nähere Einzelheiten von der Infoveranstaltung, zu der neuen Broschüre "Unterwegs auf der Sollingbahn und Südharzstrecke", zu unseren geplanten Fahrplanheften für Walkenried und Bad Sachsa und anderen Themen rund um den ÖPNV werden wir bei unserem Frühjahrstreffen am 23.03.2002 in Scharzfeld im Hotel Thiele ab 13.45 Uhr besprechen.

Burkhard Breme