News vom 05.12.2000 bis 12.12.2000

1. Initiative wendet sich wegen Sanierung der Südharzstrecke an den neuen Bundesverkehrsminister!
2. DB Netz sichert Gleiserneuerung für 2001 zu!
3. Grüne: Nahverkehr der Bahn in Südniedersachsen ausschreiben - Fahrtenhäufigkeit und Service muss besser werden!

1. Initiative wendet sich wegen Sanierung der Südharzstrecke an den neuen Bundesverkehrsminister!

Der Nachfolger von Reinhard Klimmt im Amt des Bundesverkehrsministers, Kurt Bodewig, hat in diesen Tagen erste Post aus dem Südharz erhalten. "Höchste Eisenbahn" hat ihm geschrieben, auf die Situation der Südharzstrecke Northeim - Nordhausen und hier besonders auf das Verhalten und die Verzögerungstaktik der Deutschen Bahn hingewiesen und ihn um Unterstützung gebeten. Bodewig hatte angekündigt, dafür sorgen zu wollen, dass die DB mit den zusätzlichen Mitteln aus den UMTS-Lizenzen 2000 Langsamfahrstellen im Altnetz beseitigt.

Die Initiative ist der Auffassung, dass die DB schon längst weitere Sanierungsschritte hätte einleiten müssen. Die Zusage, in 2000 mit dem nächsten Abschnitt Woffleben - Ellrich weiterzumachen, wurde seitens DB Netz bekanntlich gebrochen, und auch die kleine, vom Land Thüringen mitfinanzierte Ausbaumaßnahme im Bahnhof Ellrich wird schon wieder über Gebühr lange hinausgeschoben. Die jüngsten Vorgänge um die Strecke Northeim - Bodenfelde bestätigen nach Meinung der Initiative, dass es die Bahn mit ihren neuerlichen Kahlschlagideen durchaus ernst meint. Man hofft bei "Höchste Eisenbahn", dass es nunmehr zu einer konzertierten Aktion aller politischen Kräfte im Südharz für den Erhalt und den Ausbau der Südharzstrecke kommen wird.

Michael Reinboth

2. DB Netz sichert Gleiserneuerung für 2001 zu!

Post aus Leipzig erhielt dieser Tage die Initiative "Höchste Eisenbahn für den Südharz". Anlässlich des Herbsttreffens in Scharzfeld hatte man die Deutsche Bahn Netz nochmals an ihre diversen Zusagen zur Weiterführung der Sanierungsarbeiten erinnert und sich nach dem Sachstand erkundigt. Außerdem wollte "Höchste Eisenbahn" gern wissen, warum mit der Sanierung des zweiten Gleises in Ellrich noch immer nicht begonnen wurde, obwohl bekanntlich der Winter vor der Tür steht.

Fehlerhafte Ausschreibung führt zu Winterbaustelle

Der Grund für die Verschiebung der Arbeiten in Ellrich ist ebenso banal wie aus Sicht der Initiative schwer nachvollziehbar. Man habe, so die Niederlassung Netz in Leipzig, einen Fehler bei der öffentlichen Ausschreibung begangen und müsse die ganze Sache, da sie mit Mitteln des Landes Thüringen gefördert werde, nun wiederholen. Dies führe zu einem "frühestmöglichen Baubeginn am 5.12.2000". Bei "Höchste Eisenbahn" ist man nur noch milde erschüttert, denn schon bei den beiden vorangehenden Bauphasen hat es Pannen und Verzögerungen gegeben. Allerdings gibt der Baubeginn schon zu denken, denn wenn ein Wintereinbruch erfolgt, werden die Ellricher unter Umständen mit einer wochenlangen Verzögerung rechnen müssen.

Übrigens: Die Arbeiten werden zu 90 % mit Mitteln des Landes Thüringen finanziert!

2001 soll es zwischen Ellrich und Woffleben weitergehen

DB Netz plant weiterhin den Fortgang der Sanierungsarbeiten zwischen Ellrich und Woffleben. Im Jahr 2001 sollen "Gleisauswechslungen" stattfinden. Ob dies gegenüber den bisherigen Arbeiten zwischen Woffleben und Nordhausen einen qualitativen Rückschritt darstellt, bleibt zunächst offen, denn bisher war immer eine gründlichen Sanierung einschließlich Tiefentwässerung und Planumsschutzschicht erfolgt. Der nunmehr verwandte Begriff könnte auf eine schnellere, aber eben auch nicht ganz so haltbare Lösung hindeuten.

Bei der Initiative ist aber weiterhin "Alarmstufe rot" angesagt. "Schon mehrfach wurden wir Südharzer vertröstet und standen nach Ablauf eines Jahres mit leeren Händen da" meint Sprecher Michael Reinboth, der trotz des Briefes aus der Messestadt weiterhin Handlungsbedarf für die Politiker der Region sieht. "Eine konzertierte Aktion zur Durchsetzung weiterer Sanierungsschritte bleibt unserer Meinung nach angesichts der Horrormeldungen über den Zustand des Bahnnetzes eine bittere Notwendigkeit". Reinboth hofft, dass unter anderem die Aktivitäten des MdB Dr. Eckardt bald Früchte tragen und andere Politiker sich der Sache anschließen.

Nach Sanierung wäre ein noch besserer Fahrplan möglich ...

Die Erneuerung der Gleise zwischen Ellrich und Woffleben würde einen noch besseren Fahrplan zwischen Northeim und Nordhausen ermöglichen. "Die Kreuzung der zweistündlichen RE könnte bei Beibehaltung des Eckanschlusses Northeim - Herzberg - Osterode nach Walkenried verlegt werden. Damit würde eine Fülle neuer Verknüpfungen zwischen Bahn und Bus im Südharz entstehen, und ausserdem würde sich die Pünktlichkeit der Züge in Northeim erhöhen" meint Reinboth und verweist auf die diesbezüglich guten Erfahrungen aus dem Sommerfahrplan. Immerhin könnten die Züge zwischen Ellrich und Woffleben um 5 Minuten beschleunigt werden.

... aber zwischen Nordhausen und Erfurt droht schon wieder Unheil

Wegen des allgemein schlechten Zustandes der Bahnstrecken in Thüringen wird dieser Zeitgewinn allerdings zwischen Nordhausen und Erfurt wohl bald wieder verspielt. Dort hat man bei der Erneuerung der Strecke ganz offensichtli